Der FCB setzt ein starkes Zeichen

Nach drei Unentschieden in Serie gelang dem FC Basel 1893 am Ostersamstag, 23. April 2011 endlich wieder ein Vollerfolg. Die Basler bezwangen den BSC Young Boys vor 31‘595 Zuschauern im St. Jakob-Park mit 2:1 (1:1). Den Siegtreffer für den FCB erzielte Alex Frei mit seinem 21. Saisontor fünf Minuten vor Schluss. In der ersten Halbzeit hatte Scott Chipperfield die Berner Führung in der 25. Minute ausgeglichen. Die Mannschaft von Thorsten Fink wurde am Ende für eine – insbesondere in der zweiten Hälfte – ganz starke Leistung belohnt.
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Was für eine letzte halbe Stunde im St. Jakob-Park! Über 30‘000 Zuschauer peitschen ihren FCB nach vorne. Sie sehen eine Basler Mannschaft, die den Berner Young Boys praktisch keine Chance mehr zugesteht, die den Gegner komplett dominiert. Und die nach den zuletzt drei Unentschieden in Serie mit aller Kraft - und sicher auch einer gewissen Portion Wut im Bauch – einen Sieg anstrebt, ja erzwingen will. Das Publikum sieht FCB-Spieler, die kämpfen wie die Löwen, keinen Ball und keinen Meter verloren geben und in regelmässigen Abständen zu guten Torgelegenheiten kommen. Grosse Emotionen im Basler Fussballtempel.

Und einmal mehr sehen die FCB-Fans am Ende einen Alex Frei, der den Unterschied ausmacht: Der schier unfassbare Goalgetter wird in diesem tollen Spitzenspiel in der 85. Minute beim Stand von 1:1 von David Abraham – für einen Innenverteidiger fast schon magistral – mit einem gefühlvollen Heber steil lanciert und findet sich dann in jener Situation wieder, in der er so gerne ist: In vollem Lauf und im Eins-gegen-Eins vor YB-Torhüter Marco Wölfli. Diese Chance lässt sich Frei nicht entgehen, legt den Ball neben Wölflis rechtem Bein vorbei zum 2:1 für seinen Club ins Tor. Im Joggeli brechen alle Dämme, und sieben Minuten später pfeift der Schiedsrichter die Partie ab.

Fink: „Bin stolz auf die Mannschaft“

Die Erleichterung im Stadion war danach greifbar, auch Thorsten Fink war sie anzumerken. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft, wie sie die Nerven behalten und vehement den Siegtreffer gesucht hat“, sagte der FCB-Trainer nach dem Spiel. „Wir haben noch harte Wochen vor uns, deshalb war dieser Sieg sehr wichtig. Und die aufkommende Kritik nach den drei Unentschieden hat mich und das Team besonders heiss gemacht.“ Der 43-Jährige war insgesamt sehr angetan von der Klasse dieses Spitzenspiels: „Das war eine Partie auf ganz hohem Niveau, da entscheiden kleine Details. YB hätte genauso gut gewinnen können, doch ich glaube, dass wir den Sieg ein bisschen stärker gewollt haben.“

Angefangen hatte das Spiel allerdings einmal mehr nicht ganz nach dem Gusto der grossen Mehrheit im St. Jakob-Park. In der 21. Minute gingen die Berner durch Henry Bienvenu mit 1:0 in Führung. David Abraham hatte einen Zweikampf an der rechten Aussenlinie verloren und musste den Kameruner in Richtung Franco Costanzo ziehen lassen, wo auch Aleksandar Dragovic nicht mehr retten konnte. Diesmal reagierte der FC Basel aber mehr oder weniger postwendend auf den Rückstand: Nur vier Minuten später erzielte Scott Chipperfield per Volleyschuss das umjubelte 1:1, die Flanke von der linken Seite kam von Behrang Safari. Chipperfield war kurzfristig für den kranken Marco Streller in die Startformation gerückt – und hatte sich, wie so oft, wenn es in die entscheidende Phase geht, bestens bewährt.

Stocker schied verletzt aus

Zu vielen weiteren Torchancen kam es im ersten Durchgang nicht. Die Partie war geprägt von der Taktik zweier sehr starken Mannschaften, die sich oftmals bereits vor der gefährlichen Zone gegenseitig neutralisierten. Nach dem Seitenwechsel änderte sich dies je länger je mehr, weil der FCB dann klar das Spieldiktat übernahm. In der 51. Minute lag der Ball ein zweites Mal im YB-Tor, Alex Frei hatte einen Zusammenstoss zwischen Torhüter Wölfli und Alain Nef ausgenutzt hatte. Allerdings entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits; eine strittige Szene. Noch schlimmer für die Basler war indessen, dass wenige Minuten danach Valentin Stocker mit einer Knieverletzung ausschied. Der Krienser musste vom Feld getragen werden, eine genaue Diagnose kann derzeit noch nicht gestellt werden. „Das ist natürlich sehr schlecht für uns“, zeigte sich Fink enttäuscht. „Aber wir dürfen nicht jammern, es muss weitergehen.“

Nach diesen Szenen war Pfeffer im Spiel, und bald begann die eingangs beschriebene, heisse und hoch spannende Schlussphase. Während YB allenfalls noch durch sporadische Konter auffiel, kam der FCB durch Frei (55.), Zoua (61.), Yapi (66.), Chipperfield (74.), Abraham (80.) und Huggel (83.) zu mehreren guten Torgelegenheiten. Das Publikum wurde auf die Folter gespannt, litt mit und schrie seinen FCB nach vorne. Erhört wurde es in der 85. Minute von Alex Frei.

Nach dem 2:1-Sieg der Basler gegen YB hat der FCB vorübergehend wieder vier Punkte Vorsprung auf den FC Zürich. Der spielt am Ostermontag im Cup-Halbfinal gegen Neuchâtel Xamax und trifft am kommenden Donnerstag in der Meisterschaft noch einmal auf denselben Gegner. FCB-Trainer Thorsten Fink sagte zum Schluss im Hinblick auf die nächsten Wochen noch: „Ich habe mich einmal mehr gefreut, zu sehen, dass meine Mannschaft gut mit Druck umgehen kann. Das wird wichtig sein für die kommenden Spiele.“ Für sein Team geht es am Sonntag, 1. Mai 2011 auswärts gegen den FC Sion weiter.

Das Telegramm:

FC Basel–BSC Young Boys 2:1 (1:1)
St. Jakob-Park. – 31‘595 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 21 Bienvenu 0:1. 25. Chipperfield 1:1 (Safari). 85. Frei 2:1 (Abraham).

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Safari; Zoua, Yapi (93. Tembo), Huggel, Stocker (54. Granit Xhaka); Frei (91. Cabral), Chipperfield.

Young Boys: Wölfli; Sutter, Nef, Affolter, Jemal; Doubai; Degen (59. Lulic), Farnerud, Costanzo, Raimondi (67. Mayuka); Bienvenu (80. Ch. Schneuwly).

Bemerkungen: FCB ohne Shaqiri, Wieser (beide verletzt) und Streller (krank). YB ohne Spycher, Schneuwly, Dussin, De Pierro (alle verletzt) und Dudar (gesperrt). – Verwarnungen: 19. Farnerud (Reklamieren). 40. Sutter (Foul). 46. Stocker (Foul). 70. Lulic (Foul). 92. Costanzo (Zeitverzögerung). – Gelbrote Karte: 78. Lulic (Foul).

fcb.ch
cool2 war ein geiles spiel und selten so nen stimung erlebt wie heute, und wetter war auch perfekt laugh ..

Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 23/04/2011 23:48.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy