Das nächste 3:1 – und die Tabellenführung

Der FC Basel 1893 hat sich für die 0:1-Auswärtsniederlage von Anfang August revanchiert und die AC Bellinzona am Samstag, 30. Oktober 2010 zuhause mit 3:1 (2:0) bezwungen – es ist der dritte 3:1-Sieg in Folge. Trainer Thorsten Fink rotierte wie angekündigt stark, was dem Spiel des FCB nur zu Beginn anzumerken war. Die Treffer für Basel, das die Tabelle neu anführt, erzielten Scott Chipperfield (2) und Federico Almerares. Kurz vor dem Anpfiff hatte der Club die Vertragsverlängerung mit Trainer Fink bekannt gegeben.
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Und wieder einmal ist beim FC Basel alles aufgegangen. Der Schweizer Meister gewann sein Heimspiel vor 27‘780 Zuschauern gegen die AC Bellinzona mit 3:1. Dies, obschon die Basler im Vergleich zum letzten Spiel auf nicht weniger als acht Positionen verändert angetreten waren. Die FCB-Profis, die gegen Bellinzona neu in die Startformation kamen, fügten sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase zu Beginn der Partie nahtlos ein und sorgten letztlich für ganz klare Verhältnisse im St. Jakob-Park. Die perfekte Abrundung des Abends, der mit dem dritten 3:1-Sieg in Serie endete, war die gute Meldung aus Sion: Dank des 4:1-Erfolgs der Walliser über den FC Luzern ist der FCB erstmals seit der vierten Runde wieder Tabellenführer der Super League.

Fink: "Es gibt tausend Gründe, länger hier zu bleiben"

Die erste positive Nachricht des Abends wurde bereits kurz vor Anpfiff verkündet: Der Vertrag mit dem bislang äusserst erfolgreichen Basler Trainer Thorsten Fink wurde bis 2013 verlängert (siehe auch separate Meldung). Entsprechend erfreut zeigte sich der Deutsche darüber: „Es gibt tausend Gründe, längerfristig beim FC Basel zu arbeiten. Der Club ist toll, die Fans sind fantastisch, genauso wie das Stadion – und natürlich meine starke Mannschaft. Es macht keinen Sinn, den Club gleich zu verlassen, nur weil wir jetzt mal 16 Monate gut gearbeitet haben – und so sollten es auch die Spieler sehen. Wir haben hier tolle Möglichkeiten.“

Ebenfalls äusserst zufrieden über die vertragliche Besiegelung der weiteren Zusammenarbeit zeigte sich FCB-Vizepräsident Bernhard Heusler. Und auch er hatte keine Mühe, diverse Aspekte zu nennen, die für diesen Trainer sprechen: „Die Vertragsverlängerung war ja nur ein Zeichen um zu bestätigen, was wir innerhalb des Clubs längst wissen – dass die Zusammenarbeit mit Thorsten Fink hervorragend funktioniert. Er ist ein Trainer, der perfekt zu unserer Philosophie passt, sowohl zur fussballerischen als auch zu jener, wie man mit Menschen zusammenarbeitet. Die Basis von allem ist nämlich das Vertrauen. Thorsten Fink ist ein Trainer, der keine Angst vor Fehlern hat und seine Mitarbeiter damit stärker macht. Er macht das FCB-Kader stark, und das überzeugt uns.“

Das beste Beispiel dafür war die samstägliche Partie gegen Bellinzona. Fink schickte einmal mehr eine stark verändert Mannschaft aufs Feld – was in den ersten 15 Minuten auch sichtbar war. Da musste sich der FCB zuerst finden, „Bellinzona war sehr gut auf uns eingestellt und machte Druck“, sagte der Basler Trainer nach der Partie. Bereits in der 3. Minute lief Frank Feltscher alleine auf Franco Costanzo zu, der FCB-Torhüter musste ein erstes Mal in extremis klären. Nach einer knappen Viertelstunde wäre allerdings auch er geschlagen gewesen, als wieder Feltscher solo vor ihm auftauchte – aber nur den Pfosten traf.

Als der FCB auf Touren kam

Danach aber fingen sich die Basler, die einzelnen Rädchen griffen ineinander und fortan kam die FCB-Maschinerie auf Touren. Resultatmässig wirkte sich die Überlegenheit des Heimteams erstmals in der 30. Minute aus: Scott Chipperfield – wer sonst? – verwertete eine Hereingabe von Xherdan Shaqiri, die via Kopf eines Bellinzona-Verteidigers vor seine Füsse fiel, mit einem platzierten und trockenen Schuss zum 1:0. Bellinzona-Torhüter Matteo Gritti musste noch vor der Pause ein zweites Mal hinter sich greifen. Vier Minuten vor dem Halbzeit-Pfiff schloss Federico Almerares eine wunderbare Kombination über Granit Xhaka und Fwayo Tembo zur 2:0-Führung ab.

Damit war die Partie eigentlich entschieden, so sicher wie der FCB jetzt auftrat. Immer wieder kam es im zweiten Durchgang zum Duell Shaqiri gegen Gritti – der Basler Flügel erarbeitete sich diverse gute Gelegenheiten, die jedoch allesamt vom Tessiner Schlussmann zunichte gemacht wurden oder das Ziel knapp verfehlten. Dafür war Shaqiri erneut zur Stelle, als es darum ging, den dritten FCB-Treffer vorzubereiten. Von der rechten Seite her passte er in den Rücken der Abwehr und fand erneut Scott Chippefield als dankbaren Abnehmer: Ein Pass, ein Schuss – 3:0 für die Basler. Damit war der Mist geführt, daran änderte auch Feltschers sehenswerter Volley zum 1:3 (61.) aus Sicht der Tessiner nichts mehr.

Und jetzt gegen Rom

„Ich bin sehr zufrieden, das waren tolle zehn Tage“, sagte Thorsten Fink in Bezug auf die drei 3:1-Erfolge gegen Rom, St. Gallen und Bellinzona in den vergangenen eineinhalb Wochen. „Als meine Mannschaft den Gegner in den Griff bekam, hat sie ein tolles Spiel gemacht. Wir hätten sogar noch gute Chancen gehabt, um mehr Tore zu erzielen.“ Auch Régis Rothenbühler, der am Samstag den im Spital weilenden Bellinzona-Trainer Roberto Morinini vertrat, zollte den Baslern Respekt: „Nicht viele Teams in der Schweiz können praktisch mit der zweiten Mannschaft antreten und ein solch gutes Spiel zeigen.“

Am kommenden Mittwoch, wenn es für den FCB im Champions-League-Heimspiel gegen die AS Roma geht, werden Spieler wie Frei, Streller, Huggel, Stocker, Yapi und Abraham wieder von Beginn weg auflaufen. Sie durften sich gegen Bellinzona ausruhen und werden gegen die Römer entsprechend frisch sein. So oder so: Egal wer in der Königsklasse auflaufen wird – der FC Basel geht als neuer Super-League-Leader in diese Partie, gestärkt und voller Selbstvertrauen.

Das Telegramm:

FC Basel–AC Bellinzona 3:1 (2:0)
St. Jakob-Park. 27‘780 Zuschauer. SR Bruno Grossen.
Tore: 30. Chipperfield 1:0 (Shaqiri). 41. Almerares 2:0 (Tembo). 54. Chipperfield 3:0 (Shaqiri). 61. F. Feltscher 3:1.

Basel: Costanzo; Inkoom (73. Frei), Kusunga (20. Ferati), Cagdas, Zanni; Tembo, G. Xhaka, Cabral, Shaqiri (70. Stocker); Almerares, Chipperfield.

Bellinzona: Gritti; Raso, Siqueira-Barras, Pergl, Thiesson; F. Feltscher, Edusei, Diarra (46. Mattila), Mihajlovic; Mihoubi (46. Camara; 70. Ciarrocchi), Lustrinelli.

Bemerkungen: Bellinzona ohne La Rocca (gesperrt), Mangiaratti, Conti, Bankovic und Wahab (alle verletzt). 92. Cagdas. – Verwarnungen: 37. Edusei (Foul). 42. Mihoubi (Foul). 70. Lustrinelli (Foul). 90. Mattila (Foul). – FCB ab 73 mit Zanni hinten rechts und Chipperfield hinten links. – Kusunga in der 20. Minute mit einer Oberschenkelverletzung ausgeschieden. – Pfostenschüsse F. Feltscher (14.) und Frei (85.)

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy