„Wir haben fünf Finalspiele vor uns“ Am Sonntag, 2. Mai 2010, gibt Franco Costanzo sein zweites Comeback dieser Saison: Der Torhüter und Captain des FC Basel 1893 tritt mit seinem Team zum Heimspiel gegen die AC Bellinzona an (16.00 Uhr, St. Jakob-Park). Der Oberschenkel-Muskelfaserriss des 29-jährigen Argentiniers, der ihn seit Ende März zu einer Pause zwang, ist ausgeheilt. Im Interview spricht Costanzo über seine Zeit als Zuschauer und über die heisse Schlussphase der Saison.
Anzeige Franco Costanzo, Sie mussten sich im vergangenen Herbst einer Knie-Operation unterziehen und fielen bis im Februar 2010 aus. Im fünften Spiel nach Ihrem Comeback erlitten Sie Ende März einen Muskelfaserriss. Sind Sie mittlerweile wieder komplett gesund?
Franco Costanzo: Ja, ich bin fit. Das Knie ist zum Glück überhaupt kein Problem mehr. Ich musste damals eine Entscheidung treffen und eine sehr lange Pause einlegen, um diese Verletzung zu überwinden. Denn ich konnte nicht mehr hundertprozentigen Einsatz leisten. Der Muskelfaserriss im Oberschenkel ist nun ebenfalls ausgeheilt – auch das freut mich sehr. Jetzt kann es weiter gehen, das ist das Wichtigste.


Sie bestritten in dieser Saison nur 16 von 32 Liga-Spielen – wie stark haben Sie in dieser Zeit als Zuschauer gelitten?
Es war sicher nicht einfach. Wenn man Fussballprofi ist, will man spielen und seiner Mannschaft helfen.


Immerhin waren Ihre Teamkollegen sehr erfolgreich während Ihrer Abwesenheit – machte dies das Zuschauen etwas einfacher?
Ja, klar. Die Jungs machten einen hervorragenden Job. Trotzdem litt ich natürlich in dieser Phase, weil ich das Ganze nicht auf dem Platz miterleben konnte. Aber über die Resultate, die das Team erzielte, kann ich mich wirklich nicht beklagen… (lacht).


Ihren ersten Einsatz seit der Oberschenkel-Verletzung hatten Sie vergangenen Mittwoch im Testspiel in Aesch. Besonders gefordert wurden Sie dabei nicht. War es trotzdem ein gutes „Warm-up“?
Ja, auf jeden Fall. Es ist immer gut ein Testspiel zu absolvieren, bevor man in einem Ernstkampf zurückkehrt. Es geht darum, das richtige Timing und die Position wieder zu finden und sich im Strafraum richtig zu bewegen. Dafür war das Spiel sicher in Ordnung.


Nun kommen Sie am Sonntag – wie schon beim ersten Comeback dieser Saison – gegen Bellinzona wieder zum Einsatz. Ist es durch Ihre Rückkehr ein besonderes Spiel für Sie oder eines wie jedes andere?
Es ist ein besonderes Spiel – aber nicht nur für mich, sondern für die gesamte Mannschaft. Weil es nun für uns in jedem Spiel um einen Titel geht. Wir müssen es so anschauen: Von jetzt an haben wir fünf Finalspiele vor uns! Viermal geht es um die Meisterschaft und einmal um den Cup.


Es muss für Sie als Captain besonders bedeutend sein, in diesen letzten Spielen der Saison wieder dabei zu sein.
Auf jeden Fall. Wie gesagt, jetzt kann ich dem Team wieder versuchen zu helfen. Wenn man verletzt und deshalb nicht fähig ist, jeden Tag mit der Mannschaft voll zu trainieren, steht man etwas abseits – und das macht weniger Spass. Die kommenden zwei Wochen sind äusserst wichtig und entscheidend, ich bin deshalb glücklich, wieder dabei zu sein.


Wie würden Sie die Stimmung im Team beschreiben, so kurz vor dem Saisonfinale. Ist die Mannschaft noch fokussierter als sonst, vielleicht auch ein wenig angespannt?
Wir haben viele Spieler im Team, die in Ihrer Karriere schon einmal oder sogar öfters vor einer solch entscheidenden Phase standen. Deshalb haben wir genügend Erfahrung, um mit diesem Druck umzugehen. Es ist doch super: In den nächsten zwei Wochen können wir noch zwei Titel holen – das motiviert uns enorm. Wir haben lange und sehr hart darauf hingearbeitet, diese Gelegenheit zu erhalten. Nun wollen wir alle zusammen dieser tollen Saison noch die Krone aufsetzen.


Worauf wird es Ihrer Meinung nach in diesen entscheidenden Tagen vor allem ankommen?
Wie gesagt haben wir fünf Finalspiele vor uns. Es ist wichtig, dass wir jedes einzeln auch als solches betrachten. Das erste Finalspiel ist am Sonntag gegen Bellinzona, danach beginnen wir uns auf Aarau zu konzentrieren. Und so weiter. So wollen wir unserem Ziel Schritt für Schritt näher kommen.


Und weshalb, glauben Sie, wird der FC Basel am Ende die Nase vorn haben?
Weil wir viele Spieler im Team haben, die wissen wie es ist, mit dem FCB einen Titel zu gewinnen. Wir haben eine gute Mischung zwischen erfahrenen Profis und jungen Talenten in der Mannschaft. Ganz wichtig ist auch, dass jeder in diesem Team hungrig ist und diese Titel unbedingt will. Wenn sich jeder in den verbleibenden Spielen immer bewusst ist, was wir noch erreichen können, sind wir sehr stark. Deshalb glaube ich daran, dass wir die beiden Titel gewinnen können.


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