Der FCB verabschiedet sich mit Würde aus der Europa League

Im Rückspiel des Europa-League-Halbfinals am 2. Mai 2013 musste sich der FC Basel 1893 zwar dem Chelsea FC mit 1:3 (1:0) geschlagen geben, zeigte aber ein weiteres Mal eine starke Leistung. Insbesondere in der ersten Hälfte konnte sich der FCB stetig steigern, was in der 1:0-Führung durch Mohamed Salah kurz vor der Pause seinen Höhepunkt fand. Die Londoner kamen aber ein wenig wacher aus der Pause und drehten die Partie innert den ersten sieben Minuten des zweiten Durchgangs. Der FCB hielt auch nach dem Seitenwechsel gut mit und besass einige Möglichkeiten, die Tore fielen aber ausnahmslos auf der gleichen Seite. Die Basler dürfen trotzdem stolz sein auf das Geleistete an diesem Abend und im Speziellen auf die diesjährige internationale Kampagne, die erst im Halbfinal der Europa League ihr Ende fand.
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In der Pause keimte noch einmal Hoffnung auf. Der FC Basel war kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Mohamed Salah in Führung gegangen. Stocker hatte gewartet, bis der Ägypter in Diensten des FCB in Position gelaufen war und bediente ihn perfekt. Salah zeigte vor Petr Cech keine Nerven und traf zur Basler Führung. Es war dies der Höhepunkt gewesen einer ersten Halbzeit, in der die Basler noch einmal zeigten zu was sie auch gegen höher eingestufte Gegner fähig sind. Chelsea hatte zwar stark begonnen, der FCB kam aber im Laufe der Partie immer besser ins Spiel und dominierte gegen Ende des ersten Umgangs das Geschehen. Auch Murat Yakin hatte es die erste Halbzeit seiner Mannschaft angetan: „Die ersten 45 Minuten haben mir sehr gut gefallen, es ist uns gelungen, Chelsea zu ärgern.“ Während den 15 Minuten Pause durfte zu Recht gehofft werden, dass der FCB einmal mehr noch gut für eine Überraschung wäre.

Diese Hoffnungen wurden aber von Chelsea nach Wiederanpfiff ziemlich schnell zerstört. Innert drei Minuten gelang es den Engländern, das Spiel zu drehen. Zweimal waren sie einfach wacher vor dem Basler Tor, und zweimal konnten sie davon innert kürzester Zeit profitieren. Zuerst schnappte sich Fernando Torres die Kugel nach einem Schuss Frank Lampards und dem anschliessenden Abpraller nach Yann Sommers Parade, und der Spanier traf zum Ausgleich. Dem 2:1 durch Victor Moses gingen gar zwei Prellbälle voraus. Die beiden Innenverteidiger des FCB, Fabian Schär und Gastón Sauro, warfen sich in die Abschlussversuche der Engländer, diese kamen jedoch immer wieder an den Ball, bis schlussendlich Victor Moses den schon am Boden liegenden Sommer bezwingen konnte. Yakin schilderte die Szenen, die zu den Gegentoren führten, folgendermassen: „Wir wurden nach Fehlern unsererseits eiskalt in der Vorwärtsbewegung erwischt.“ Dass die Engländer aber auch einen Sinn für Ästhetik besitzen, bewiesen sie mit dem letzten Tor des Abends – dem 3:1. David Luiz traf mit einem wunderschönen Schuss aus grosser Entfernung genau in die linke obere Ecke, Sommer war erneut chancenlos.

Spiel innert drei Minuten gedreht

Nicht ganz zehn Minuten hatte Chelsea benötigt um das Spiel zu drehen, es war eine kalte Dusche für den FCB. Der gab sich aber darauf nicht auf – im Gegenteil. Nach dieser nicht ganz so starken Phase wusste sich der FCB wieder zu steigern und kämpfte sich zurück ins Spiel. Das und die starke Leistung der ersten Halbzeit bewegten Yakin, seiner Mannschaft ein „grosses Lob“ auszusprechen. Und dieses Kompliment verdiente sich die gesamte Mannschaft. Auch wenn die Hoffnungen auf ein Weiterkommen minimal waren, kam der FCB zurück ins Spiel und besass einige Möglichkeiten für den Anschlusstreffer. Am meisten Pech hatte wohl Fabian Frei, der seinen Abschlussversuch aus der Distanz an der Latte abprallen sah. Tore fielen aber keine mehr und Yakin erklärte nach dem Spiel, wieso Chelsea für den FCB die Endstation einer grossartigen internationalen Kampagne bedeutete: „Meine Mannschaft ist zwar an den Aufgaben gewachsen. Die zwei Spiele gegen Chelsea haben aber gezeigt, dass unser Gegner ein wenig cleverer war, uns fehlte wohl ein wenig die Erfahrung für den grossen Coup. Am Ende haben die Begegnung aber Details entschieden.“

Trotz dem Aus in der Europa League stehen dem FCB aber noch spannende Wochen bevor. Noch ist er in zwei nationalen Wettbewerben im Rennen um einen Titel. Und der Fokus liegt auch bei den Spielern bereits wieder bei diesen wichtigen Aufgaben, Marco Streller sagte nach dem Spiel: „Wir dürfen stolz sein. Aber heute ist die Enttäuschung da. In den letzten 30 Jahren ist kein Schweizer Club so weit gekommen. Das war riesig. Jetzt konzentrieren wir uns ganz auf Meisterschaft und Cup. Darum geht es. Das hier in der EL war ein Zückerchen.“ Weiter geht es bereits am Sonntag in Sion, Anpfiff im Tourbillon ist um 13.45 Uhr.




Das Telegramm:

Chelsea FC – FC Basel 1893 3:1 (0:1)
Stamford Bridge. 39‘403 Zuschauer. SR Jonas Eriksson (Schweden).
Tore: 46. (1. HZ) Salah 0:1 (Stocker). 49. Torres 1:1. 52. Moses 2:1. 58. David Luiz 3:1 (Lampard).

Chelsea: Cech; Azpilicueta, Ivanovic, Cahill, Betrand; Lampard, David Luiz (82. Aké); Ramires (66. Oscar), Hazard (74. Mata), Moses; Torres.

Basel: Sommer; Steinhöfer, Sauro, Schär, Voser; Frei (75. Diaz); Salah, Elneny, Serey Die, Stocker (62. David Degen); Streller (62. Zoua).

Bemerkungen: Chelsea ohne Cole (gesperrt) und Demba Ba (nicht spielberechtigt). Basel ohne Dragovic (gesperrt) und Bobadilla (nicht spielberechtigt). Ersatzbank Basel: Ajeti, David Degen, Diaz, Cabral, Park, Vailati und Zoua. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 55. Azpilicueta (Foul). 67. Schär (Foul). 69. Steinhöfer (Foul). 88. Serey Die (Foul) – 9. Pfostenschuss Lampard. 63. Lattenschuss Frei.

fcb.ch


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