GC ist erneut ein zäher Widersacher

FCB gegen GC – wieder einmal hielt diese Affiche, was sie jeweils verspricht. Der FC Basel 1893 kam am Sonntag, 17. April 2011 gegen den Grasshopper Club Zürich nach einem intensiven Spiel nicht über ein 2:2 (0:2)-Unentschieden hinaus. Wie schon am vergangenen Wochenende gegen YB mussten die Basler erneut einen 0:2-Rückstand aufholen – was sie durch Treffer von Alex Frei (58.) und David Abraham (69.) taten. Trotz einer enormen FCB-Druckphase in den letzten 20 Minuten der Partie wollte der Siegtreffer gegen den unangenehmen Gegner aus Zürich nicht gelingen.
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Spätestens jetzt müsste allen klar sein, dass der FCB den Meistertitel 2011 noch lange nicht in trockenen Tüchern hat. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen den Grasshopper Club Zürich beträgt der Vorsprung der Basler auf den zweitplatzierten FC Zürich noch drei Punkte. Während der FCZ bereits am Samstag auswärts gegen den FC Sion mit 2:0 gewann, tat sich die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gegen GC ein weiteres Mal schwer. Nach zwei schnellen Toren durch Pavlovic (9.) und Calla (13.) drehte der FCB zwar auf und vermochte zum wiederholten Mal einen Rückstand aufzuholen. Zu mehr, nämlich zum angestrebten, wichtigen Heimsieg gegen die Zürcher, reichte es dem Schweizer Meister aber nicht.

„Es war das erwartet schwere Spiel für uns“, sagte Trainer Fink nach der Partie, „gegen einen Gegner, der einmal mehr hervorragend auf uns eingestellt war.“ Immerhin habe sein Team wieder einen Rückstand wettgemacht, die Nerven behalten und wenigstens noch einen Punkt geholt, der am Ende Gold wert sein könnte. „Aber es wäre schon gut, wenn wir nicht jedes Mal in Rücklage geraten würden“, so Fink, der im Hinblick auf die acht verbleibenden Spiele dieser Saison nochmals festhielt: „Ich sage es immer wieder, wir werden nicht frühzeitig Meister werden, sondern müssen bis ganz am Ende hochkonzentriert und hart arbeiten.“

Strittige Offside-Szenen

Das Spiel gegen GC am Sonntagnachmittag war wieder einmal höchst unterhaltsam und abwechslungsreich – allerdings mit einem schlechten Start für das Heimteam. Bereits nach neun Minuten kam Daniel Pavlovic auf der linken Seite an den Ball und traf zum 1:0 für GC, nachdem Innocent Emeghara aus Offside-verdächtiger Position den Pass gespielt hatte. Nur vier Minuten später startete Davide Calla – erneut hart an der Abseitsgrenze, aber letztlich regulär – in Richtung Franco Costanzo und verwertete schnörkellos zur doppelten Führung für die Gäste.

Der FCB-Fehlstart war perfekt, hätte jedoch nur eine Minute später wettgemacht werden können, wenn der Schiedsrichter nicht etwas dagegen gehabt hätte. Fwayo Tembo spielte den Ball nach einer schönen Kombination von rechts in die Mitte, wo er via Alex Frei und GC-Verteidiger Paulo Menezes ins Zürcher Tor gelangte. Die Unparteiischen wollte aber ein Offside gesehen haben und gaben den Treffer klar zu Unrecht nicht. „Es hat keinen Sinn, im Nachhinein über solche Entscheide zu diskutieren“, fand Trainer Thorsten Fink, „solche Dinge gleichen sich im Verlauf einer Saison meistens aus.“ Weil die Basler in der Folge jeweils entweder am starken GC-Keeper Roman Bürki oder anderweitig scheiterten, musste die Einleitung der Wende auf die zweite Halbzeit vertagt werden.

Strellers Solo, Freis Tor

Nach dem Seitenwechsel wurde dann der Druck des FCB zu gross für GC, das allerdings mit seinen schnellen Kontern stets gefährlich blieb und auch weiterhin zu mehreren guten Chancen kam. Der Anschlusstreffer lag bereits in der 53. Minute in der Luft, als Marco Streller zu einem unnachahmlichen Solo ansetzte und erst durch Torhüter Bürki gestoppt wurde, der seinen rechten Fuss genau am richtigen Ort stehen liess. Fünf Minuten später war dann Strellers Sturmpartner Alex Frei zur Stelle, um mit seinem 19. Saisontreffer das 1:2 zu erzielen. Valentin Stocker hatte den Ball von der linken Seite scharf in die Mitte gezogen, wo Streller verpasste und Frei am entfernten Pfosten einschieben konnte.

Damit war die Aufholjagd lanciert und der FCB drängte vehement auf den Ausgleich. Allerdings ging es auch im Revier von Franco Costanzo weiterhin heiss zu und her: In der 60. Minute etwa musste David Abraham einen Kopfball Steven Zubers auf der Linie klären. Der argentinische FCB-Innenverteidiger war es dann auch, der das Joggeli in ein Tollhaus verwandelte, als er in der 69. Minute nach einem Stocker-Corner mit einem wuchtigen Kopfball zum verdienten, weil hart erarbeiteten 2:2-Ausgleich traf. Die restlichen 20 Spielminuten waren geprägt durch einen FCB, der weiterhin mit enormem Aufwand den Siegtreffer suchte, aber stets auch auf der Hut sein musste, hinten nicht allzu offen zu stehen. Doch das 3:2 wollte den Baslern gegen diesen immer wieder hartnäckigen Gegner nicht gelingen.

Als nächstes reist der FC Basel am kommenden Mittwoch nach Neuchâtel, wo er mit Xamax erneut auf ein Team triffe, das sich im Abstiegskampf befindet und damit ums Überleben in der Super League kämpft. Der FCB hingegen steht nach wie vor am anderen Ende der Tabelle und hat grösstes Interesse daran, dass dies auch im Verlauf der verbleibenden acht Spiele so bleibt. Es darf jedenfalls eine spannende Schlussphase dieser Meisterschaft erwartet werden.

Das Telegramm:

FC Basel–Grasshopper Club Zürich 2:2 (0:2)
St. Jakob-Park. – 30‘071 Zuschauer. – SR Cyril Zimmermann.
Tore: 9. Pavlovic 0:1. 13. Calla 0:2. 58. Frei 1:2 (Stocker). 69. Abraham 2:2 (Stocker).

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Safari; Tembo (46. Zoua), Huggel (66. Chipperfield), Yapi (82. Granit Xhaka), Stocker; Frei, Streller.

Grasshoppers: Bürki; Menezes, Colina, Vallori, Pavlovic; Salatic; Calla (82. Smiljanic), Abrashi, Toko, Zuber (74. Rennella); Emeghara.

Bemerkungen: FCB ohne Shaqiri (verletzt). GC ohne Cabanas (verletzt). – Verwarnung: 70. Yapi (Foul).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy