04.05.2010 |

Thorsten Fink: „Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben“ Der FCB-Trainer seine Mannschaft wissen genau, was die Stunde geschlagen hat: Wenn der FC Basel 1893 am Mittwoch, 5. Mai 2010 auswärts beim FC Aarau antritt (20.15 Uhr, Brügglifeld, SF2 live), zählt im Schlussspurt des Titelrennens nur ein Sieg. David Abraham fällt verletzt aus, Behrang Safari und Valentin Stocker kehren nach abgesessenen Sperren zurück ins Team.
Anzeige „Es gibt nur eines – die totale Konzentration.“ Neu ist die Devise von FCB-Trainer Thorsten Fink nicht. Aber mit der Zuspitzung des Zweikampfs um die Super-League-Krone scheint sie noch etwas an Bedeutung zu gewinnen. Und viel zugespitzter als im Moment geht es drei Runden vor dem Saisonende eigentlich nicht mehr. Der FC Basel liegt drei Punkte hinter dem Tabellenführer BSC Young Boys zurück, beide Teams weisen die exakt gleiche Tordifferenz aus (+36). Beim allseits erwarteten weiteren Verlauf käme es am 16. Mai 2010 in der letzten Runde zum Showdown in Bern: YB–FCB, Erster gegen Zweiter – das Spiel um den Titel.


„Damit es soweit kommt“, mahnt Fink, „müssen wir unsere beiden nächsten Partien zuerst gewinnen. Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben.“ Allerdings kann während den letzten drei Spielen noch viel passieren, so dass auch derart kurz vor dem Ende noch einmal die Phrase bemüht werden muss: Abgerechnet wird am Schluss. Oder wie Thorsten Fink es formuliert: „Gefahren lauern im Fussball überall – aber auch für den Gegner.“ Dieser, also YB, muss in der 34. und 35. Runde zuhause gegen St. Gallen und auswärts gegen Luzern antreten. Auch keine einfachen Aufgaben. Denn Luzern belegt einen Europacup-Platz (4.) und will diesen nicht mehr hergeben; die Ostschweizer wiederum werden alles daran setzen, den Luzernern am Ende diesen Rang womöglich doch noch streitig zu machen.


Der FCB-Trainer schaut wie immer mit Vorliebe auf sein eigenes Team und rechnet damit, die letzten drei Saisonpartien gewinnen zu müssen, um Meister zu werden. Ein weiterer Schritt auf diesem Weg wäre ein Vollerfolg am Mittwoch gegen den FC Aarau. Die Aargauer sind von einer denkbar schlechten Saison gebeutelt, haben zuletzt nach einem Trainerwechsel aber wieder ein bisschen Boden gut gemacht. Mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen hat der Tabellenletzte den Anschluss an Bellinzona und den Barrage-Platz wieder hergestellt – der Club kämpft also ums Überleben in der höchsten Liga, was ihn als Gegner auch nicht unbedingt angenehmer macht.


„Sie haben zuletzt Lunte gerochen, wir sind gewarnt“, versichert Fink. Selbstverständlich hat der Basler Coach die Gewissheit, dass die Substanz seines Kaders im Normalfall bestens ausreicht, um beim FC Aarau zum Erfolg zu kommen. „Wir müssen auftreten wie in einem Heimspiel“, sagt er. Das heisst: Den Gegner unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen und wenn möglich ein frühes Tor erzielen. „Und wenn das nicht gelingt, dann haben wir genügend Qualität im Team, um geduldig abzuwarten – für ein Tor sind wir immer gut.“


Verzichten muss Fink auf David Abraham, der sich am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Bellinzona bereits in der Startphase eine Zerrung an der Aussenseite des Knies zugezogen hat. Für ihn wird in Aarau Beg Ferati in der Innenverteidigung von Beginn weg spielen. Auch Samuel Inkoom ist gegen die Tessiner verletzt ausgeschieden, sollte aber am Mittwoch wieder einsatzfähig sein. Zudem kehren mit Behrang Safari und Valentin Stocker zwei zuletzt gesperrte Spieler auf die linke Aussenbahn der Startformation zurück.


Noch nicht auf der Ersatzbank sitzt im Brügglifeld Alex Frei. Der Stürmer ist von der medizinischen Abteilung des FCB zwar für die kommenden Spiele „freigegeben“ worden. „Doch zuerst muss er richtig in die Zweikämpfe gehen können, sonst bringt es ihm und der Mannschaft nichts“, erklärt Fink. Ob es für einen allfälligen Einsatz am 9. Mai 2010 im Cupfinal reichen wird, sollte sich in den kommenden Tagen im Training herausstellen. So oder so kommt dem FC Basel die Rückkehr des Schweizer Rekord-Nationaltorschützen im Meisterschafts-Finale äusserst gelegen.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy