Das nächste Highlight im St. Jakob-Park – der FC Basel 1893 empfängt Benfica

UEFA Champions League, dritter Spieltag: Der FC Basel 1893 trifft am Dienstag, 18. Oktober 2011, im Heimspiel auf Benfica Lissabon (20.45 Uhr, St. Jakob-Park). Die Partie gegen den Zweitplatzierten der vergangenen portugiesischen Meisterschaft wird vor einer tollen Kulisse stattfinden. Kein Wunder, geht es doch um nichts Geringeres als die Tabellenführung in der Gruppe C. Darauf freut sich auch Heiko Vogel, der neue Cheftrainer des FCB.
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Kurze Rückblende: Genau vor einem Jahr trat der FC Basel in Rom zum dritten Champions-League-Spiel der Gruppenphase an. Auf dem Konto hatten die Basler damals nach den knappen 1:2-Niederlagen gegen Cluj und Bayern München null Punkte. Umso grösser war danach die Freude über den fantastischen 3:1-Erfolg gegen die Römer im Olimpico. Es war dies ein Exploit gewesen, wie er dem FCB in der laufenden Champions-League-Kampagne Ende September mit dem sensationellen 3:3 auswärts gegen Manchester United bereits im zweiten Spiel gelang. Und weil dem Schweizer Meister zuvor schon das Startspiel gegen Otelul Galati (2:1) geglückt war, präsentiert sich nun die Situation vor der Begegnung mit Benfica Lissabon als vielversprechend.

Der FCB – und das darf man sich getrost noch einmal auf der Zunge zergehen lassen – führt die Tabelle der Gruppe C vor dem punktgleichen Benfica Lissabon an. Trotzdem sagt Marco Streller: „Wir müssen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Aber gegen Benfica Lissabon sind wir klarer Aussenseiter. Die Portugiesen haben ein absolutes Topteam mit viel individueller Klasse.“ Doch auch der FCB-Captain weiss um die „super Ausgangslage, die wir uns mit dem 3:3 in Manchester geschaffen haben“. Da hätten er und seine Teamkollegen sich wieder einmal bewiesen, dass sie auch gegen die Topclubs mithalten können. „Wir haben Blut geleckt und wollen mehr“, so Streller, „doch eines ist klar: Wenn uns gegen Benfica nicht wie in Manchester eine absolute Topleistung gelingt, sind wir chancenlos.“

Vogel: „Haben uns etwas zurechtgelegt“

Einem ganz besonderen Dienstagabend blickt auch Heiko Vogel entgegen. Für den 35-Jährigen ist es – sechs Tage nach seinem Amtsantritt – das erste Champions-League-Spiel als Cheftrainer des FC Basel. „Die Mannschaft und ich verspüren eine riesige Vorfreude auf dieses Spiel“, sagt Vogel. „Wir wissen, dass Benfica ein grosser Traditionsclub ist, dem es im Moment sehr gut läuft – und dafür haben wir uns etwas zurechtgelegt.“ Was genau das ist, wollte der FCB-Trainer selbstredend nicht im Detail verraten. Nur so viel: „Meine Mannschaft soll trotz des starken Gegners nicht ängstlich auftreten, sondern wie immer mutig. Wir sind in unserem Stadion, wollen unser Spiel durchbringen und die Chancen nutzen, die sich uns bieten.“ Bis auf die Verletzten Gilles Yapi, Valentin Stocker und Kay Voser sowie den nicht spielberechtigten Stephan Andrist stehen dem Trainer dafür alle Spieler zur Verfügung. In Sachen Aufstellung gab Vogel aber nichts preis: „Die wird man morgen Abend um 20.45 Uhr erfahren.“

Natürlich wurde von den Journalisten an der obligaten Vorschau-Medienkonferenz vom Montagabend auch der Trainerwechsel beim FCB nochmals thematisiert. Ob der Schweizer Meister dadurch einen Vorteil oder doch eher einen Nachteil erfahre, wurde Marco Streller etwa gefragt. „Wir sind auf jeden Fall nicht verunsichert deswegen“, so der Basler Captain. „Die Mannschaft hat vollstes Vertrauen in Heiko Vogel, und er genauso in uns – das ist eine gute Basis und wer weiss, vielleicht gibt es sogar tatsächlich einen gewissen ‚Jetzt erst recht‘-Effekt.“ Der neue Cheftrainer selbst mochte dieses Thema nicht mehr vertiefen, und das mit gutem Grund: „Wenn wir nun über Personalien diskutieren, werden wir diesem grossen Spiel nicht gerecht. Es geht jetzt nicht um Thorsten Fink oder Heiko Vogel, sondern um den Fussball vom Dienstagabend – und das wird Fussball auf ganz hohem Niveau sein.“

Benfica: Seit 14 Spielen ungeschlagen

Das verspricht sich auch der Trainer des 32-fachen portugiesischen Meisters, Jorge Jesus, von dem Gastauftritt seines Teams beim FC Basel. Und er ist mit Zuversicht angereist: „Wir stecken in einer starken Phase im Moment, deshalb bin ich guter Dinge für den Dienstagabend.“ Die Bezeichnung „starke Phase“ trifft in diesem Fall ziemlich genau zu – Benfica Lissabon hat in dieser Saison von 14 Pflichtspielen noch keines verloren. Der Respekt, den Jesus und sein Team vor dem FCB haben, ist allerdings auch nicht zu überhören. „Die Basler haben unter anderem in Manchester gezeigt, welche Qualität sie haben. Nun sind wir direkte Konkurrenten um den Einzug in die Achtelfinals.“ Er schätze den FCB als die beste Mannschaft der Schweiz ein, die insbesondere in Heimspielen jederzeit noch zulegen könne. Nach derart viel Lob sei es Jorge Jesus auch verziehen, dass er kurzerhand ein Gerücht in die Welt setzte, das man so nicht bestätigen kann: „Alex Frei und der andere, das sind doch Brüder, oder?“

Richtig ist hingegen, dass Alex Frei in dieser Champions-League-Saison bereits drei persönliche Treffer auf seinem Konto hat – und damit so viel, wie kein anderer Spieler in diesem Wettbewerb. Und „Bruder“ Fabian kommt immerhin bereits auf zwei Tore. Im Moment also spielt der FC Basel 1893 in diesem bedeutenden Wettbewerb durchaus eine der ersten Geigen. Sollte dieses Hoch den Dienstagabend überdauern, werden die Zuschauer einmal mehr magische Champions-League-Momente im mindestens sehr gut besetzten St. Jakob-Park erleben.


Die Tabelle der Gruppe C:


Rang Club Spiele Siege Remis Niederl. Tore Punkte
1 FC Basel 1893 2 1 1 0 5:4 4
2 Benfica Lissabon 2 1 1 0 2:1 4
3 Manchester United 2 0 2 0 4:4 2
4 Otelul Galati 2 0 0 2 1:3 0

fcb.ch


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