2:1-Sieg an der Stamford Bridge: Dem FCB gelingt die Sensation

In einer mitreissenden und unglaublich spannenden Partie gelingt dem FC Basel 1893 am Mittwoch, 18. September 2013, die Sensation: Er besiegt den Chelsea FC auswärts nach einem Pausenrückstand von 0:1 schlussendlich mit 2:1. Das Spiel verlief lange ausgeglichen ehe Oscar den Heimclub unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Führung brachte. Der FCB gab aber nicht auf und kämpfte sich zurück, der eingewechselte Matías Delgado war dabei wie Marco Streller an beiden Toren beteiligt. Zuerst schloss Mohamed Salah eine herrliche Kombination über Behrang Safari, Marcelo Diaz, Matías Delgado und Marco Streller zum 1:1 ab (71.). Dann verwertete Streller rund zehn Minute vor Schluss einen Eckball Delgados zum 2:1-Schlussresultat. Der FCB gewann im zehnten Versuch das erste Mal ein Spiel in England und schlug Chelsea nach 29 Gruppenspielen in Folge zuhause ohne Niederlage. Schon allein diese Zahlen belegen, dass dem FCB damit etwas Unglaubliches gelungen ist, ebenfalls gelungen ist ihm damit der Auftakt in die Gruppenphase der UEFA Champions League 2013/2014.
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Zahlen, wie der erste Sieg des FCB in England im zehnten Versuch, der dritte Sieg einer Schweizer Mannschaft in England im 31. Versuch oder die erste Niederlage nach 29 Gruppenspielen zuhause für Chelsea, sagen etwas über diesen einmaligen Erfolg des FCB aus. Sie beschreiben wie unglaublich stark dieser Sieg an der Stamford Bridge zu gewichten ist, dass dem FCB etwas Einmaliges gelungen ist. Was dieser Sieg aber für Emotionen auslöst, das ist nicht in Zahlen zu fassen und auch in Worten ist das nicht einfach zu beschreiben. Es waren wahrscheinlich nur Wenige, die nach dem 0:1-Pausenrückstand noch an einen Sieg des FCB geglaubt haben. Die Spieler haben das und demonstrierten es mit einer fantastischen Leistungssteigerung in der Offensive im zweiten Teil des zweiten Durchgangs. In der Defensive war die Leistung schon zu Beginn sehr stark: Der FCB liess fast keine gefährliche Szenen im eigenen Strafraum zu, umso ärgerlicher war da die kurze Unkonzentriertheit vor der Pause die zum Gegentor führte. Oscar, bedient von Frank Lampard, traf aus der Drehung in die weite Ecke, Yann Sommer war machtlos.

Aber anstatt den Kopf hängen zu lassen kam die Mannschaft auf den Platz zurück und zeigte den Willen eine vermeintlich unmögliche Kehrtwende zu realisieren. Chelsea-Trainer Mourinho lag mit seiner Einschätzung wohl richtig, dass der Ausgleich in dem Moment fiel, in dem Chelsea am besten im Spiel war. Das Tor war eine Koproduktion eines Grossteils der Offensivabteilung der Basler: Eine Flanke Behrang Safaris liess Marcelo Diaz geschickt passieren, Delgado leitete direkt auf Streller weiter und der bediente Salah, welcher mit einem Schlenzer direkt in die linke Ecke traf. Der FCB nutzte darauf, dass das Momentum mit diesem Treffer kehrte. Das matchentscheidende Tor fiel dann nach einem Eckball. Delgado brachte den Ball scharf auf den ersten Pfosten, wo Marco Streller mit dem Kopf in die kurze Ecke traf, Petr Cech war noch am Ball dran, konnte den Basler Erfolg aber nicht verhindern. Nicht einmal in der Schlussphase kam die Gefahr auf, dass die Basler diesen Sieg noch aus der Hand geben würden. Zu sicher stand die Defensive an diesem Abend.

Den Moment geniessen

Ein entscheidender Moment im Spiel war die Einwechslung Delgados, nicht nur weil er an beiden Toren beteiligt war, sondern auch weil er in der Schlussphase die Sicherheit besass um Ruhe ins Spiel zu bringen. Murat Yakin war nach dem Spiel die Freude über die Leistung seiner Mannschaft anzusehen: „Ich bin stolz und möchte meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Wir haben auf den Rückstand gut reagiert und dank den Einwechslungen an Sicherheit gewonnen.“ Im Besonderen dürfte damit Delgado gemeint sein, dem nun auch entscheidende Szenen in einem wichtigen Match gelungen sind. Trotzdem wäre es natürlich falsch nach einer solchen Leistung einen einzelnen Spieler hervorzuheben denn auch Sommer, Voser, Schär, Ivanov, Safari, Frei, Salah, Diaz, Stocker, Sio , Streller, Xhaka und Ajeti trugen dazu bei, dass der 18. September 2013 in den Geschichtsbüchern einen Ehrenplatz einnehmen wird, mit dem ersten Sieg in England, ja auf Grossbritannien überhaupt.

Yakin weiss aber, dass das Fussballgeschäft sehr kurzweilig ist und solche Momente schnell in Vergessenheit geraten können: „Ich geniesse jetzt diesen Moment, denn man dreht nicht jeden Tag ein Spiel an der Stamford Bridge. Aber dieser Sieg ist schon nicht mehr so viel Wert, wenn wir am Wochenende nicht gewinnen.“ Bis dahin sind es jetzt aber noch über drei Tage und bis dann sollte jeder FCB-Fan dieses Gefühl geniessen. In zwei Wochen kommt dann Schalke in den St. Jakob-Park. „Wir müssen dieses Spiel abwarten, bis man eine Prognose wagen kann, wie es in der Champions League weitergehen wird“, meinte Yakin. Eines ist aber klar, der Auftakt in diese Gruppenphase der Champions League hätte dem FCB nicht besser gelingen können. Denn, um zurück auf die Zahlen zu kommen, drei Punkte bei Chelsea durfte man im Vorfeld wirklich nicht erwarten.


Das Telegramm:

Chelsea FC – FC Basel 1893 1:2 (1:0)
Stamford Bridge. – 40‘358 Zuschauer. – SR Daniele Orsato (Italien).
Tore: 45. Oscar 1:0 (Lampard). 71. Salah 1:1 (Streller). 82. Streller 1:2 (Delgado).

Chelsea: Cech; Ivanovic, Cahill, David Luiz, Cole; Lampard (76. Ba), van Ginkel (76. Mikel); Hazard, Oscar, Willian (67. Mata); Eto’o.
Basel: Sommer; Voser, Schär, Ivanov, Safari; Frei; Salah (88. Xhaka), Diaz, Stocker (83. Ajeti); Sio (65. Delgado); Streller.

Bemerkungen: Chelsea ohne Ramires (gesperrt). Basel ohne Elneny und Serey Die (beide verletzt). Ersatzbank Basel: Ajeti, David Degen, Philipp Degen, Delgado, Sauro, Vailati und Xhaka. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 42. van Ginkel (Foul). 64. Diaz (Foul). – 56. Lattenschuss Oscar.


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy