CHAMPIONS LEAGUE, WIR KOMMEN!

Der FC Basel 1893 qualifiziert sich zum dritten Mal nach 2002 und 2008 für die Champions League. In einem während langer Zeit sehr offenen Playoff-Rückspiel gegen einen äusserst gefährlichen FC Sheriff siegten die Basler am Dienstag, 24. August 2010 in Tiraspol mit 3:0. Dank einer abgeklärten Leistung, viel Geduld, defensiver Disziplin sowie Treffern von Marco Streller (74.) und zweimal Alex Frei (80., 87.) siegte die Mannschaft von Thorsten Fink am Ende mit 3:0 (0:0). Am Donnerstag werden die Gruppen ausgelost. Basel darf sich freuen!
Anzeige Lauter hätte der Sheriff-Musikverantwortliche kurz vor dem Anpfiff nicht klar machen können, worum es an diesem sommerlichen Dienstagabend ging: Mit maximaler Konzertlautstärke liess der Mann am Mischpult die Champions-League-Hymne über die Speaker des Sheriff-Stadions donnern – und erst nach deren wohltuendem Abklingen konnte man auch die Handvoll FCB-Fans hören, die mit nach Tiraspol gereist waren. Die Basler Supporter brachten es auf der Dezibel-Skala indes nicht ganz so weit wie die Zuschauer des Gastgebers, die gleich von Beginn weg einen schier unfassbaren Lärm zu verursachen wussten.

Passend dazu war das furiose Startfeuerwerk ihrer Mannschaft! Der FC Sheriff liess ab dem Anpfiff keinen Zweifel darüber aufkommen, in welche Richtung sie in diesem Rückspiel der Champions-League-Playoffs marschieren wollen – nämlich vorwärts. Nach dem 0:1 aus Tiraspol-Sicht in der ersten Begegnung vor einer Woche brauchte der moldawische Serien-Meister unbedingt ein Tor – entsprechend offensiv trat das Team auf. Immer wieder stürmten die zweikampfstarken und bissigen Sheriffs in Richtung Basler Strafraum – ultimativ gefährlich wurde es vor Franco Costanzo allerdings in der ersten Halbzeit nicht, auch wenn der Basler Keeper einige Male gefordert war.

Der FCB hingegen, der zu Beginn beinahe überrannt worden war und dann aber besser ins Spiel kam, wäre in der 40. Minute fast zum so eminent wichtigen Auswärtstor gekommen. Jedenfalls stand Marco Streller, der erstmals seit dem 5. Mai 2010 wieder einen Ernstkampf bestritt und von Beginn weg stürmte, nach einer schönen Kopfball-Vorlage Valentin Stockers plötzlich ziemlich alleine vor den Sheriff-Tor. Der Stürmer legte sich den Ball noch auf den linken Fuss, sein Schuss aus naher Distanz wurde aber von Tiraspol-Verteidiger Nadson kurz vor der Linie geblockt.

Auch nach der Pause suchten die im Vergleich zum Hinspiel in Basel um mindestens eine Klasse stärkeren Gastgeber selbstredend weiterhin den für sie so dringend notwendigen Torerfolg. Doch der FCB behielt – so gut wie irgend möglich – ruhig Blut, hatte gewohnt mehr Ballbesitz als der Gegner und war seinerseits durchaus bestrebt, die Entscheidung herbeizuführen. Eine Möglichkeit dazu hätte sich geboten, wenn der Schiedsrichter Martin Hansson, in der 60. Minute auf Penalty entschieden hätte, als Marco Streller im Strafraum wohl nicht ganz sauber von den Beinen geholt wurde.

So aber blieb das Spiel im Hexenkessel von Tiraspol hoch spannend – und die Minderheit im Sheriff-Tempel, die in der ersten Halbzeit Blut geschwitzt hatte, kam zu ihrer grossen Erlösung: Denn in der 74. Minuten schlug Alex Frei einen Freistoss von der rechten Seite zur Mitte. Und wer stand dort goldrichtig, um den Ball mit dem Kopf platziert zum 1:0 für den FCB in die rechte Ecke zu drücken? Natürlich war es der Dramaturgie dieser Geschichte zuliebe Marco Streller. Der Stürmer, der dem Team verletzungsbedingt lange fehlte und auf den Punkt genau zum „Spiel des Jahres“ (Fink) wieder da war.

Mit diesem Führungstreffer war die Partie gelaufen. Denn trotz der reifen Leistung des FC Sheriff war den Moldawiern dann doch nicht zuzutrauen, dass sie die Basler in der verbleibenden Viertelstunde noch mit 3:1 besiegen können – was nötig gewesen wäre für den Einzug in die Champions League. Nein, im Gegenteil: Nun war der Bann gebrochen und der FC Sheriff verständlicherweise desillusioniert. Der FCB nutzte dies zu zwei weiteren Treffern, beide erzielt durch Alex Frei. Zuerst verwertete der Basler Topskorer eine Hereingabe von Valentin Stocker (80.) und kurz vor Schluss ein wunderbares Zuspiel in den freien Raum vom eingewechselten Xherdan Shaqiri.

Dann war Schluss, und wieder erklang über die Lautsprecher des Stadions die Champions-League-Hymne. Diesmal konnten sie die nervlich zuvor etwas gebeutelten FCB-Exponenten bedeutend weniger angespannt zur Kenntnis nehmen als noch vor dem Spiel. Ja, jetzt klang der Song tatsächlich wie Musik in den Basler Ohren.



Das Telegramm:

FC Sheriff–FC Basel 0:3 (0:0)
Sheriff-Stadion, Tiraspol. – 12‘000 Zuschauer. – SR Martin Hansson.
Tore: 74. Streller 0:1 (Frei). 80. Frei 0:2 (Stocker). 87. Frei 0:3 (Shaqiri).

FC Sheriff: Stoyanov; Vranjes, Tarkhnishvili, Nadson, Volkov; Rouamba; Adamovic, Fred Nelson (66. Nikolic); Balima, Jymmy Franca (79. Haceaturov), Diedhiou (66. Nikolic).

FC Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Zoua, Huggel, Yapi, Stocker; Frei, Streller.

Bemerkungen: Basel ohne Cabral und Kusunga (beide verletzt). – Verwarnungen: 16. Frei (Unsportlichkeit). 40. Cagdas (Foul). 57. Tarkhnishvili (Foul). 71. Volkov (Foul). 85. Vranjes (Foul). – Gelb-Rote Karte: 76. Tarkhnishvili (Foul).

Die drei erfolgreichen Champions-League-Qualifikationen des FC Basel 1893:

2002:
2. Qualifikationsrunde: MSK Zilina–FC Basel 1:1 (FCB-Tor: Eigentor Klago)
2. Qualifikationsrunde: FC Basel–MSK Zilina 3:0 (Gimenez, M. Yakin, Gimenez).
3. Qualifikationsrunde: Celtic Glasgow–FC Basel 3:1 (Gimenez)
3. Qualifikationsrunde: FC Basel–Celtic Glasgow 2:0 (Gimenez, M. Yakin)

2008:
2. Qualifikationsrunde: IFK Göteborg–FC Basel 1:1 (Huggel)
2. Qualifikationsrunde: FC Basel–IFK Göteborg 4:2 (Huggel, Chipperfield, Ergic (2))
3. Qualifikationsrunde: Vitoria Guimaraes–FC Basel 0:0
3. Qualifikationsrunde: FC Basel–Vitoria Guimaraes 2:1 (Stocker, Derdiyok)

2010:
3. Qualifikationsrunde: Debrecen–FC Basel 0:2 (Stocker, G. Xhaka)
3. Qualifikationsrunde: FC Basel–Debrecen 3:1 (Cagdas, Chipperfield, Shaqiri)
Playoff: FC Basel–FC Sheriff 1:0 (Stocker)

Playoff: FC Sheriff–FC Basel 0:3 (Streller, Frei (2))

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yahoo prost


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy