Jacques Zoua Daogari

Der FC Basel handelte in den letzten Jahren wiederholt geschickt mit ausländischen Perlen. In Argentinien gruben die Scouts 2003 etwa den 20-jährigen Matias Delgado aus, der rund 1,5 Million Franken kostetet – und drei Jahre später 7,5 Millionen einbrachte. Noch grösser war der Reibach beim Ecuadorianer Felipe Caicedo, der Manchester City Anfang 2008 11 Millionen wert war. Der Manchester-Mammon entschädigte den FCB für die unendlichen Vorarbeiten zur Verpflichtung Caicedos. 15 Monate vergingen zwischen Entdeckung und Engagement. Der Vertragsabschluss mit dem FCB erfolgte exakt am 5. September 2006, am 18. Geburtstag Caicedos. Besiegelt war die Verpflichtung vorher. Doch eine Fifa-Regelung verbietet interkontinentale Wechsel von U-18-Spielern.



Just diese Vorschrift dürfte auch die offizielle Bekanntgabe des nächsten Teenager-Transfers verhindern. Der FCB verhandelt seit langem mit der Entourage von Jacques Zoua, einem 17-jährigen Kameruner. Bernhard Heusler, der FCB-Vizepräsident, sagte letzten Samstag in der «Basler Zeitung», er gehe davon aus, «dass es klappt», aber er könne «keinen Vollzug vermelden». Anderer Meinung scheint in dieser Hinsicht der Spieler selber zu sein.

Eine kamerunische Fussball-Website (camfoot.com) meldete vor einer Woche den Vollzug. «Jacques Zoua au FC Bâle en Suisse» lautet der Titel eines längeren Textes; daneben prangt eine Foto, auf der Zoua ein FCB-Trikot in die Höhe hält. Der Stürmer habe sich mit den Verantwortlichen «des besten Schweizer Klubs» auf einen Dreijahresvertrag verständigt – trotz seinem jungen Alter, denn Zoua werde erst am 9. September 2009 18 Jahre alt.

In Kamerun ist also alles in trockenen Tüchern, in der Schweiz (offiziell) noch nicht. Das kann mit Mentalitätsunterschieden erklärt werden. Oder mit ungleichem Respekt gegenüber Fifa-Regeln. Oder einfach mit Vorfreude. Zoua sagt, er könne es nicht erwarten, in der Super League zu spielen. Und er wisse bereits, welche Vorteile mit dem neuen Arbeitsort verbunden seien: ein Haus und ein Auto – ein kraftvoller VW Touareg («une puissante Touareg»).

Den Entscheid pro FCB erleichtert habe zudem das Vertrauen von Trainer Christian Gross, der den Willen nicht habe verbergen können, Zoua baldmöglichst einzusetzen. On verra. Zumindest haben die beiden eine vorauseilende Gemeinsamkeit: Gross ist ebenfalls stolzer Besitzer eines «Touareg». Auch dieser Beleg ist im Internet zu finden – ein Bild mit der Legende: «Christian Gross mit seinem VW Touareg». In der weiten virtuellen Welt lässt sich nichts verbergen.



Zuletzt bearbeitet von Bamm-Bamm; 29/04/2009 23:24.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy