CFR 1907 Cluj – die hohe letzte Hürde

Die Spannung steigt: Der FC Basel 1893 empfängt am Dienstag, 21. August 2012, im Hinspiel der Playoffs zur UEFA Champions League den CFR 1907 Cluj (20.45 Uhr, St. Jakob-Park). Auf dem angestrebten Weg in die Gruppenphase der europäischen Königsklasse muss der FCB den rumänischen Meister, der in der heimischen Meisterschaft nach fünf Runden den dritten Tabellenplatz belegt, im Gesamtergebnis aus zwei Spielen überwinden. Das ist keine leichte Aufgabe für den Schweizer Meister. Gegner Cluj zeigt sich zwar respektvoll, aber durchaus auch ambitioniert und zuversichtlich. Trainer Heiko Vogel verlangt von seinem Team höchste Konzentration – und hofft auf grosse Unterstützung des Publikums. Bisher wurden für das wichtige Spiel 12‘550 Tickets verkauft.
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Es ist soweit – in wenigen Stunden erklingt im St. Jakob-Park wieder die Melodie, die das Basler Fussballherz höher schlagen lässt und Lust auf mehr macht. Das Stadion des FC Basel 1893 ist ins Champions-League-Outfit eingekleidet worden, wie es ab der Qualifikationsphase der Playoffs üblich ist. Und entsprechend wird am Dienstagabend beim Einmarsch der beiden Mannschaften die bekannte Hymne der europäischen Fussball-Königsklasse ertönen, die im „Joggeli“ immer höchst willkommen ist. Kann der FCB den CFR Cluj in zwei Spielen bezwingen, hat er die Hymne in der Gruppenphase der Champions League dreimal zuhause und dreimal auswärts auf sicher.

Drauf, die letzte Hürde auf dem angestrebten Weg dorthin in Angriff zu nehmen, freut sich Heiko Vogel „riesig“, wie er sagt. Und der FCB-Trainer erwartet mit dem rumänischen Meister und derzeitigen Tabellendritten „einen Gegner, der absolut auf Augenhöhe mit uns ist. Das wird ganz sicher kein Selbstläufer, Cluj hat eine top organisierte und technisch sehr gut ausgebildete Mannschaft.“ Er und sein Team müssten also gewappnet sein, um das Ziel im ersten Spiel zu erreichen. „Wir wollen uns eine gute Ausgangslage für das Rückspiel schaffen“, so Vogel. „Am wichtigsten dabei ist, dass wir mit aller Macht ein Gegentor verhindern – und für einen Treffer ist unsere Offensive für gewöhnlich immer gut.“ In den bisherigen zehn Saisonspielen hat der FCB tatsächlich jedes Mal getroffen.

Auch Cluj bisher noch ungeschlagen

Wie der FCB hat auch Cluj in dieser Saison noch kein Spiel verloren. In fünf Meisterschaftspartien erreichten die Rumänen zwei Siege und drei Unentschieden, während sie ihre beiden Begegnungen gegen Slovan Liberec (Tsch) in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League beide gewannen (1:0, 2:1). Für die Gruppenphase der Königsklasse hat sich der Club aus Cluj-Napoca, wie die Stadt in Nordwestrumänien heisst, bereits zweimal qualifiziert. 2008/2009 siegte die Mannschaft zwar bei der AS Roma 2:1 und erreichte gegen Chelsea ein 0:0 – am Ende landete Cluj aber auf dem vierten Gruppenplatz und schied aus. Dasselbe Schicksal widerfuhr den Rumänen in der Saison 2010/2011, als sie unter anderen zweimal gegen den FCB spielten und das Heimspiel dank zwei frühen Toren mit 2:1 für sich entschieden. Im Rückspiel gewannen die Basler dann mit 1:0 und liessen als Drittplatzierte den CFR 1907 Cluj hinter sich.

Clujs portugiesischer Captain Cadú schätzt seine Mannschaft heute stärker ein als vor zwei Jahren. „Und der FCB dürfte dafür etwas schwächer geworden sein, weil sie ein paar gute Spieler – zum Beispiel Shaqiri – verloren haben“, vermutet Cadú. „Natürlich wird es für uns trotzdem eine sehr schwierige Begegnung. Ich rechne mit zwei ausgeglichenen Spielen, bin aber zuversichtlich, dass wir es schaffen können.“ Solche Töne hört Clujs Trainer Ioan Andone gerne, und auch er zeigt sich respekt- und hoffnungsvoll: „Basel ist ein sehr starker Gegner, aber ich habe grosses Vertrauen in meine Spieler.“ Dass sein Team zuletzt in der heimischen Liga noch nicht vollständig in Fahrt gekommen sei, spiele überhaupt keine Rolle. „Jetzt geht es um die Champions League, das ist eine ganz andere Ausgangslage“, so Andone.

Marco Streller: „Wir wissen, was es geschlagen hat“

Das weiss auch Marco Streller, der sich bei der Auslosung den CFR Cluj „von allen Playoff-Gegnern eigentlich am wenigsten gewünscht“ hat, wie er am Montagabend an der Vorschau-Medienkonferenz verriet. „Allerdings gehen wir mit grossem Selbstvertrauen und dem Wissen in dieses Spiel, dass wir in der Qualifikationsphase schon sehr lange ungeschlagen sind.“ Positive Erinnerungen seien wichtig, so der FCB-Captain, und dazu gehöre etwas die extreme Situation kurz vor Schluss der Partie gegen den Molde FK. „Wir waren mit einem Bein bereits aus der Champions-League-Qualifikation ausgeschieden, als Yann diesen unglaublich wichtigen Penalty hielt. Solche Erlebnisse können eine Mannschaft auch zusammenschweissen. Wir wissen nun definitiv, was es geschlagen hat.“

Gegen die Rumänen muss Trainer Heiko Vogel auf Gilles Yapi verzichten. Der FCB-Mittelfeldspieler hat sich am Samstag im Spiel gegen Lausanne eine Knieverletzung zugezogen, bei der sich allerdings „die schlimmsten Prognosen zum Glück nicht bewahrheitet haben“, wie Vogel erleichtert festhält. Trotzdem fällt der Ivorer wohl ein paar Wochen aus, Genaueres muss bei näheren Untersuchungen noch herausgefunden werden. Dafür steht Alex Frei erstmals seit Ende Juli wieder im Basler Kader, nachdem er seither wegen einer sehr starken Prellung im Beckenbereich ausgefallen ist. Der FCB-Stürmer dürfte zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Jeder will also unbedingt mithelfen beim enorm grossen Vorhaben des FC Basel 1893, zum dritten Mal in Folge die Gruppenphase der Champions League zu erreichen. „Wir wissen, dass für den Club sehr viel auf dem Spiel steht“, sagt Heiko Vogel. „Aber in den Partien selber müssen wir versuchen, das auszublenden. Da geht es einzig und allein um Konzentration, Aufmerksamkeit, Fokus und grösstmögliche Präzision auf dem Platz.“

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy