Traumtor von Gilles Yapi beim 2:2 auswärts gegen die Grasshoppers

Der FC Basel 1893 erzielte am Samstag, 28. Juli 2012, auswärts gegen den Grasshopper Club Zürich in der dritten Meisterschaftspartie dieser Saison das zweite Remis. Die Basler spielten gegen ein gut eingestelltes, lauffreudiges und spielstarkes GC 2:2-Unentschieden (1:1). Die Tore für den FCB erzielten Alex Frei (15.) und Gilles Yapi (47.), Letzterer traf kurz nach der Pause in Tor-des-Jahres-verdächtiger Manier aus rund 45 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden GC-Keeper Roman Bürki hinweg zum 2:1 für die Basler. Den Ausgleich erzielten die Zürcher in einer sehr spannenden Schlussphase in der 82. Minute.
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Es gab vor noch nicht allzu langer Zeit eine Phase zwischen 2008 und Ende 2010, in welcher der FC Basel 1893 regelmässig beträchtliche Mühe bekundete wenn es gegen den Grasshopper Club Zürich ging. Seither hat der FCB allerdings gegen die Zürcher nie mehr verloren – auch an diesem verregneten Samstagabend im Letzigrund-Stadion nicht. Doch das 2:2 war sicherlich jenes Spiel in der jüngsten Vergangenheit, in welchem GC den Baslern die stärkste Gegenwehr lieferte. Das Team von Trainer Uli Forte war jenem von Heiko Vogel ein hervorragender Gegner, holte zweimal einen Rückstand auf und hatte insgesamt auch mehr Offensivaktionen zu verzeichnen als der Schweizer Meister. Dieser ist noch daran, die Feinabstimmung in der Startphase der Meisterschaft zu finden.

Begonnen hatte die Partie gut für den FCB. Obwohl GC von Beginn weg viel Offensivdrang zeigte und hohes Pressing betrieb, blieben die Basler ruhig und zeichneten sich durch maximale Effizienz aus. Einen langen Ball von Gilles Yapi leitete Marco Streller in der 15. Minute per Kopf auf David Degen weiter, der schneller war als alle GC-Verteidiger und von rechts her eine schöne Flanke in die Mitte schlug. Dort stieg FCB-Topskorer Alex Frei am höchsten und erzielte per Kopf seinen zweiten Saisontreffer. In der Folge nahm die Partie Fahrt auf und das Team von Heiko Vogel biss sich hinein. Allerdings blieben auch die Gastgeber engagiert und spielfreudig, was sich in der 29. Minute erstmals für sie auszahlte: Ben Khalifa erzielte per Kopf den Ausgleich – Glück hatten die Hoppers dabei, weil Shkelzen Gashi zuvor bei seinem Lattenschuss wohl im Offside gestanden war.

Gilles Yapis Traumtor aus 45 Metern

Das 1:1 verlieh den Grasshoppers nochmals zusätzlichen Schwung, den sie nach dem Seitenwechsel auch mit in die zweite Halbzeit nahmen. „Aber auch diesmal wurden wir, wie schon zu Beginn des Spiels, kalt erwischt“, sagte GC-Trainer Uli Fort hinterher. Was er damit meinte: Gilles Yapi sah in der 47. Minute, dass der Zürcher Torhüter Roman Bürki zu weit vor dem Tor stand – also nahm Yapi aus rund 45 Metern Mass und traf über Bürki hinweg sensationell zum 2:1 für den FCB. Es war ein genialer Treffer, der sicherlich in die ganz enge Auswahl zum Tor des Jahres kommen wird. Schade war dabei, dass nur so wenige Basler Fans im Letzigrund diesen Moment miterlebten – zum wiederholten Mal blieben die meisten FCB-Supporter dem Zürcher Stadion fern, die Gründe dafür erläutern die Anhänger auf ihrer Muttenzerkurve-Website. Interessant an Yapis Tor war zudem, dass GC-Trainer Uli Forte Bürkis missglücktes Positionsspiel auf seine Kappe nahm: „Das war mein Fehler, weil ich Roman immer wieder sage, dass er hoch stehen und eine Art Libero für uns spielen soll“, so Forte.

Doch auch nach dem neuerlichen Rückstand gaben die Hoppers das Spiel nicht verloren, obschon es in der zweiten Hälfte während einer längeren Phase danach ausgesehen hat, als könne der FCB den Sieg nach Hause fahren. Aber in den letzten 20 Minuten drehten die Gastgeber noch einmal auf und drängten mit Vehemenz auf den Ausgleich. Dieser gelang GC in der 82. Minute, als der eben eingewechselte Mergim Brahimi von Ben Khalifa bedient zum nicht unverdient 2:2 traf. „Ich war über die gesamten 90 Minuten gesehen nicht immer zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft“, lautete Heiko Vogels Fazit nach dem Spiel. „Es ist aber auch normal, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles fein abgestimmt sein kann, wir haben einige neue Spieler und rotieren momentan aufgrund der vielen Spiele ziemlich häufig.“

Schon am Mittwoch gegen Molde

Viel Zeit hat der FC Basel 1893 nicht, um über das GC-Spiel noch gross nachzudenken – ausserdem nahm er immerhin einen Punkt mit aus dem Letzigrund und ist in dieser Saison immer noch ungeschlagen. Bereits am Mittwoch, 1. August 2012 geht es weiter für den FCB. Dann spielt der Schweizer Meister in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League auswärts gegen den Molde FK (Nor).

Das Telegramm:

Grasshopper Club Zürich–FC Basel 1893 2:2 (1:1)
Letzigrund. – 7050 Zuschauer. – SR Sascha Amhof.
Tore: 15. Alex Frei 0:1 (David Degen). 29. Ben Khalifa 1:1 (Gashi). 47. Yapi 1:2. 82. Brahimi 2:2 (Ben Khalifa).

Grasshoppers: Bürki; Lang (81. Mustafi), Vilotic, Grichting, Xhaka; Salatic, Toko; Hajrovic (80. Brahimi), Gashi (73. Paiva), Feltscher; Ben Khalifa.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Sauro, Dragovic, Park; David Degen (84. Jevtic), Yapi (77. Diaz), Cabral, Zoua; Streller (71. Vuleta), Alex Frei.

Bemerkungen: GC ohne Hossmann (verletzt), Abrashi und Zuber (beide i, Schweizer Olympia-Team). FCB ohne Philipp Degen, Ajeti (beide verletzt), Fabian Frei, Schär (beide im Schweizer Olympia-Team), Salah (im Olympia-Team Ägyptens), Stocker, Grether und Salvi (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 24. Cabral (Foul). 41. Zoua (Foul). 78. Ben Khalifa (Foul). – Zoua ab 71. im Sturm, Vuleta im linken Mittelfeld.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy