21.03.2010 |

Ein kaltblütiger FC Basel gewinnt in St. Gallen 4:2 (3:1) Der FC Basel 1893 bleibt im Meisterschaftsrennen am Tabellenführer BSC Young Boys dran.

die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gewann das Auswärtsspiel beim FC St. Gallen am Sonntag, 21. März 2010 mit 4:2 (3:1). Die Treffer für die Basler, die in aufgeheizter Stimmung in der AFG Arena eine abgeklärte und effiziente Leistung zeigten, erzielten Antonio Da Silva, Valentin Stocker, Scott Chipperfield und St. Gallen-Verteidiger Fernando de Souza mit einem Eigentor.

Anzeige Es lief die 80. Minute, als Schiedsrichter Alain Bieri einen harten Penalty gegen den FC Basel 1893 pfiff und damit einem hoch intensiven Spiel zur Krönung noch eine spannende Schlussphase bescherte. Der FCB führte in St. Gallen mit 3:1, als Scott Chipperfield den Ball im Basler Strafraum leicht mit der Hand berührte. St. Gallens Moreno Costanzo nutzte die Chance vom Elfmeterpunkt zum 2:3-Anschlusstreffer für sein Team und weckte damit noch einmal die Hoffnungen der heimischen Fans in der AFG Arena.


„Dann hoffte ich noch auf einen ‚Lucky punch‘ meiner Mannschaft in den letzten zehn Minuten“, verriet St. Gallens Trainer Uli Forte nach dem Spiel. Erfüllt wurde dieser Wunsch allerdings nicht – im Gegenteil: Der FCB hielt hinten den Laden dicht und blieb offensiv jederzeit gefährlich. In der 90. Minute schliesslich kam das Team von Trainer Thorsten Fink durch einem Konter, bei dem Behrang Safari den Ball über das gesamte Spielfeld trug, noch zum entscheidenden 4:2. Es war ein Eigentor durch St. Gallen-Verteidiger Fernando de Souza, nachdem Marcos Gelabert Safaris Zuspiel in der Mitte in Richtung Tor weitergeleitet hatte.


Das 4:2 war der Schlusspunkt eines Fussballspiels, das bei den Zuschauern auf den Rängen für beste Unterhaltung gesorgt hatte – wenn sich auch die meisten Anwesenden in der stimmungsgeladenen AFG Arena einen anderen Ausgang gewünscht hätten. Begonnen hatte die Partie des nun Tabellenachten gegen den Zweitplatzierten allerdings ganz nach dem Geschmack des St. Galler Publikums. Die Heimmannschaft schien bis in die Haarspitzen motiviert und erzeugte von Beginn weg starken offensiven Druck. Nur äusserst knapp scheiterte etwa Zé Vitor, der in der 13. Minute den Pfosten traf.


Der FCB seinerseits kam erst etwas später in die Gänge – dafür zeichnete er sich einmal mehr durch gnadenlose Effizienz aus: In der 15. Minute war es Antonio da Silva, der sein Team als äusserst willkommene Reaktion auf das St. Galler Start-Feuerwerk mit einem trockenen Schuss aus rund 18 Metern mit 1:0 in Führung schoss. Auch nicht untypisch für den FC Basel dieser Tage war dann, dass Finks Equipe nur wenig später gleich noch einen nachlegte: Valentin Stocker traf auf Zuspiel von Marco Streller zum 2:0. Obschon die Ostschweizer darauf eine Antwort parat hatten und durch Imhof zum 1:2-Anschlusstreffer kamen (20.), hatte der FCB die Partie fortan im Griff. Und ein Musterbeispiel dafür, wie man kaltblütig zu Toren kommt, präsentierte die Equipe von Fink in der 38. Minute: Stocker spielte sich per Doppelpass mit Streller auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch, legte in die Mitte ab auf Scott Chipperfield, der sich dort nicht zweimal bitten liess und auf 3:1 für den FCB erhöhte.


Während Fink mit den ersten 15 Minuten der Partie „überhaupt nicht zufrieden war, weil wir uns da zu fest unter Druck setzen liessen“, konnte der FCB-Trainer sein Team am Ende einmal mehr loben. „Was wir im Spiel gegen vorne phasenweise gezeigt haben, war wirklich sehr gut.“ Nebst der etwas passiven Startphase konnte Fink lediglich noch die Chancenauswertung bemängeln. In der zweiten Halbzeit, in welcher das Spiel nicht mehr ganz so temporeich war wie in der ersten, hätten die Basler die eine oder andere Möglichkeit gehabt, den Sieg schon früher ins Trockene zu bringen. So aber kam St. Gallen am Ende noch einmal heran, ohne allerdings daraus entscheidend Kapital schlagen zu können.


Dank des 4:2-Sieges in St. Gallen bleibt in der Tabelle der Axpo Super League alles beim Alten – der Rückstand des FC Basel 1893 auf YB beträgt nach wie vor vier Punkte. Die beiden Topteams der Liga marschieren also im Gleichschritt in Richtung Saisonfinale. Und Thorsten Fink macht keinen Hehl daraus, dass die Aufgabe für den FCB Runde für Runde nicht einfacher wird: „Für uns wird es schwierig, Meister zu werden. Wir sind darauf angewiesen, dass YB patzt – und das scheinen die Berner im Moment nicht zu tun.“


Das Telegramm:



FC St. Gallen–FC Basel 2:4 (1:3)



AFG Arena. – 16‘085 Zuschauer. – SR Alain Bieri.
Tore: 15. Da Silva 0:1. 18. Stocker 0:2 (Streller). 20. Imhof 1:2. 38. Chipperfield 1:3 (Stocker). 81. Costanzo (Handspenalty) 2:3. 90. De Souza (Eigentor) 2:4.


St. Gallen: Vailati; Zellweger (52. Owona), Lang, Schenkel, Da Souza; Winter, Imhof (78. Imhof), Costanzo, Zé Vitor (65. Nushi); Frei, Frick.


Basel: Costanzo; Inkoom, Abraham, Cagdas, Safari; Shaqiri (85.

Bemerkungen: St. Gallen ohne Jagne, Muntwiler, Knöpfel, Bolli (alle verletzt) und Koubsky. Basel ohne Frei, Carlitos (beide verletzt), Wessels, Aratore, Sahin und Zanni (alle nicht im Aufgebot). - Verwarnungen: 6. Da Silva (Foul). 20. Safari (Foul). 32. M. Costanzo (Unsportlichkeit). 80. Cagdas (Reklamieren). 90. Abraham (Foul). - 13. Pfostenschuss Zé Vitor. 31. Lattenschuss Huggel. 58. Pfosten-Kopfball Streller.


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy