03.05.2009 |

Herber Rückschlag im Meisterrenen: Nur 2:2 gegen Sion Der FCB kam im drittletzten Heimspiel gegen den FC Sion nach einem 2:0-Vorsprung nicht über ein 2:2-Remis hinaus. Huggel und Bühler per Eigentor zwischen der 74. und 77. Minute brachten den FCB vermeintlich entscheidend in Führung. Saborio (78.) und Dominguez (81.) brachten Sion aber zurück ins Spiel. Der FCB hatte zwar viel Pech (reguläres Tor und Penalty nicht gegeben, sowie zwei Aluminiumtreffer), jedoch darf man einen 2:0-Vorsprung so kurz vor Schluss ganz einfach nicht mehr verspielen, wenn man Meister werden will.
Anzeige Im ersten Mai-Spiel stellte Christian Gross sein Team auf zwei Positionen um. Für Fabian Frei kam Jürgen Gjasula zurück ins Team. Wegen Adduktoren-Problemen konnte zudem Eren Derdiyok nicht mittun, für ihn spielte Valentin Stocker. Der Gast aus Sion musste auf den gesperrten Stammtorhüter Beney verzichten. Ex-FCB-Publikumsliebling Didier Tholot setzte dafür El Hadary ein.

Die Rotblauen starteten schwungvoll in die Partie und nach knapp zwei Minuten konnte Marco Streller ein erstes Mal aufs Tor schiessen. Bei strömendem Regen tat sich der FCB dann aber sehr schwer gegen die gut stehenden Walliser.

Die nächsten Möglichkeiten gehörten Sion. Franco Costanzo musste zweimal nach Eckbällen der Gäste befreien. Drei Minuten später berechtigte Aufregung im weiten Rund. Nwaneri hatte Scott Chipperfield am Strafraum umgestossen, Schiri Bertolini pfiff den fälligen Freistoss oder gar Elfmeter aber nicht. Nur zwei Minuten zuvor hatte Vanczak den Ball im Strafraum bereits mit der Hand gespielt. Auch hier hätte man eigentlich Elfmeter pfeifen müssen, wenn auch diese Situation für den Schiri schwer zu erkennen war.


Die Partie wurde ruppiger, was auch vier gelbe Karte innert zehn Minuten belegten (drei gegen Sion / eine gegen Reto Zanni). Nach gut einer halben Stunde hätte der FCB dann aber in Führung gehen müssen. Bei einer Doppelchance von Stocker und Ivan Ergic reagierte El Hadary zweimal hervorragend.

Basel tat sich weiter schwer und kam erst kurz vor der Pause wieder zu Chancen. In der 43. Minute sah Stocker seinen Schuss von der Strafraumgrenze einige Meter am Tor vorbeifliegen. Zwei Minuten später flankte Zanni massgenau in die Mitte, wo Chipperfield aufs Tor köpfen konnte. El Hadari war reflexartig mit dem rechten Arm noch zur Stelle. Dies war die bislang beste Möglichkeit der Bebbi.

Mit dem Pausenpfiff doch nochmals eine Sion-Chance. Serey Die traf aber nur das Aussennetz. So ging es mit diesem torlosen Remis in die Katakomben.

Nach dem Tee kam die Sonne zurück und die erste Chance gehörte dem FC Sion. Bühler fehlte nach einem Solovorstoss über 50 Metern aber die Kraft im Abschluss.

Viel Pech dann in der 54. Minute. Stocker drückte aus 18 Metern ab, traf aber nur die Latte. Den Nachschuss setzte David Abraham nebens Tor. Sieben Minuten später strich ein Schuss des eben eingewechselten M’Futis nur knapp übers Gehäuse. Die sehr defensiven Walliser kamen trotzdem immer wieder zu Möglichkeiten. So in der 66. Minute, als Costanzo gleich zweimal abweheren musste.

In der 70. Minute die vermeintliche Befreiung für den FCB. Der Ball lag dank Marco Streller endlich im Tor. Schiri-Assistent Dettamanti hatte den Stürmer bei der Hereingabe von Safari aber im Offside gesehen. Ein weiterer Fehlentscheid des schwachen Schirigespanns.

Vier Minuten später kam Marko Perovic in die Partie und gleich zum einem Eckball. Diesen köpfte Beni Huggel wuchtig zur vielumjubelten Führung in die Maschen! Nur drei Minuten später sogar das 2:0 für den FCB. Berhang Safari hatte geflankt und Arnaud Bühler wehrte in der Mitte den Ball ins eigene Tor ab. Das Spiel schien nun entschieden.

Was sich dann aber in den folgenden vier Minuten abspielte, darf einem Meisterkandidaten einfach nicht passieren. Keine Minute nach dem 2:0 lag der Ball hinter Costanzo im Tor. Nach einem Eckball hatte Saborio erfolgreich ins Eckige geköpft. Nur noch 2:1.

Tholot brachte in der 80. Minute Dominguez in die Partie. Dieser war gerade mal 20 Sekunden auf dem Feld, als er aus dem Gewühl heraus zum 2:2-Ausgleich traf. Ungläubiges Kopfschütteln unter den knapp 22‘000 im Joggeli!

Das Spiel war nun ein offener Schlagabtausch und bot das, was es zuvor 75 Minuten grösstenteils vermissen liess. In der 83. Minute musste Costanzo mutig vor Dominguez befreien. Im Gegenzug stand Streller plötzlich alleine vor El Hadary, Schiri-Assistent Dettamanti hatte die Fahne aber wieder zu schnell und fälschlicherweise gehoben.

Drei Minuten vor Schluss wieder Pech für Basel. Fabian Freis Schuss ging an den Pfosten. Im Gegenzug aber auch kein Fortune für die Walliser, als M’Futis Schuss ebenfalls an den Pfosten ging. Die Führung für die Walliser wäre allerdings dann definitiv zu viel des Guten gewesen.

In der 90. Minute ein böser Zusammenprall von Alioui und Streller, bei dem beide regungslos liegen blieben. Während der Sitten-Spieler kurze Zeit später wieder mittun konnte, musste Streller mit Kopfverband vom Platz getragen werden.

Die letzte Chance in der 95. Minute. Ergic wurde 23 Meter vor dem Strafraum gefoult, Bertolini pfiff übereifrig Freistoss. Hätte er das Spiel weiterlaufen lassen, wäre Perovic alleine vor El Hadary gestanden. Da der Freistoss nichts einbrachte endete das Spiel schliesslich mit diesem enttäuschenden Remis.

Die aufwühlenden letzten 20 Minuten entschädigten für das zuvor eher langweilige Spiel. Die Enttäuschung beim Meister nach zwei verlorenen Punkten war aber riesig, denn ein 2:0-Vorsprung so kurz vor Schluss darf einfach nicht aus der Hand gegeben werden, selbst wenn viel Pech im Spiel war.

Gewinnt der FCZ am Sonntag nun bei Xamax, könnten die Zürcher den Vorsprung auf drei Punkte ausbauen. Für Basel gehts kommenden Samstag ins Brügglifeld nach Aarau.



Telegramm

FC Basel - FC Sion 2:2 (0:0)
Joggeli - Sr. Bertolini - 21‘277 Zuschauer
Tore: 74. Huggel 1:0, 77. Bühler (Eigentor) 2:0, 78. Saborio 2:1, 81. Dominguez 2:2

FC Basel: Costanzo; Zanni, Ferati, Abraham, Safari; Huggel (86. Mustafi); Stocker (55. Frei), Ergic, Gjasula (73. Perovic), Chipperfield; Streller

FC Sion: El Hadary, Alioui, Vanczak, Bühler, Nwaneri, Serey Die (80. Dominguez), Fermino, Reset (58. M’Futi), Obradovic, Monterrubio, Afonso (70. Saborio)

Bemerkungen: FCB ohne Derdiyok, Carlitos, Hodel, Marque, Almarerares, Stöckli (alle verletzt). Sion ohne Beney und Paito (beide gesperrt), Adeshina (verletzt). 54. Lattenschuss Stocker, 87. Pfostenschuss Frei, 88. Pfostenschuss M’Futi Gelbe Karten: 21. Obradovic, 28. Zanni, 29. Nwaneri, 31. Bühler, 90. Costanzo


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy