«Ihr verarscht uns schon seit Wochen!»


Der FCB-Coach fühlt sich ungerecht behandelt. Von einem Ausraster will er aber nichts wissen.


Sorgenvolle Miene: FCB-Coach Thorsten Fink.
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Über die Aussenmikrofone des Schweizer Fernsehens ist es laut und deutlich zu hören. Basel-Trainer Thorsten Fink brüllt beim Match GC – FCB in Richtung Schiri-Assistent: «Ihr verarscht uns schon seit Wochen!»

Zu diesem Zeitpunkt hat sich einiges angestaut beim Deutschen. Zum Beispiel die drei Spiele Sperre gegen seinen Captain Franco Costanzo nach dessen Attacke gegen Mitspieler Beg Ferati. Das Urteil wird erst am vergangenen Freitag verkündet – nachdem Fink die ganze Woche mit dem Einsatz seines Goalies gerechnet hat. Fink sauer: «Offenbar arbeiten nicht alle so professionell wie der FCB.»

Fink in Sion

Am Samstag sieht der FCB-Coach den Match Sion – FCZ (3:3) und regt sich über zwei Szenen auf: «Leoni hätte vom Platz fliegen müssen – genau wie Margairaz.» Stattdessen kassiert der FCZ-Goalie für sein Penalty-Foul gegen Mpenza nur Gelb, Margairaz kommt nach seinem Ellbogenschlag sogar ohne Karte davon und macht zwei Minuten später das 1:1. Fink: «Da wird mit zweierlei Mass gemessen.» Denn der FCB sah in dieser Saison bereits viermal Rot. Für Fink ein Witz: «Zwei dieser Platzverweise waren einfach lächerlich.»

Strafe für Fink?

Zu allem Überfluss fällt die GC-Führung am Sonntag dann auch noch aus Offsideverdächtiger Position und Streller hätte einen Penalty bekommen können – zu viel für den FCB-Trainer. Fink mit Augenzwinkern: «Da habe ich den vierten Offiziellen angesprochen – dafür ist er doch da, als Abfangjäger ...» Von einem Ausraster will er aber nichts wissen: «Ich war ja nicht beleidigend und es ging nichts unter die Gürtellinie.» Deshalb muss der Gross-Nachfolger laut Schiri-Boss Urs Meier auch nicht mit einer Strafe rechnen.

Bei aller Aufregung über den Verband, die Refs und sonstige Umstände, will sich Fink aber nicht in Ausreden flüchten: «Das hat nichts damit zu tun, dass ich von unserer Leistung ablenken will. Aber es geht hier schliesslich nicht nur um die Ananas und da darf man so etwas wohl auch mal sagen. Trotzdem müssen wir auf uns selber schauen und versuchen, den Abstand nach oben nicht grösser werden zu lassen, sondern ihn zu verringern.»

Erst mal steht aber der unangenehme Trip nach Aserbaidschan auf dem Programm. Heute fliegt der FCB fünf Stunden nach Baku, kämpft dort am Donnerstag um den lukrativen Einzug in die Europa League. Zumindest braucht Fink im tiefsten Osten nicht befürchten, dass seine «warmen Worte» Richtung Schiri-Assistent via Lauschangriff zu vernehmen sind.


blick.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy