2:2 im turbulenten Spitzenkampf

Der FC Basel 1893 erreichte am Mittwoch, 11. Mai 2011, im grossen Gipfeltreffen auswärts beim FC Zürich ein 2:2-Unentschieden. Dabei war der FCB zweimal in Rückstand geraten und musste gegen den starken FCZ einem phasenweise sehr grossen Druck standhalten. Alex Frei erzielte beide Treffer für seine Mannschaft. Nach diesem 2:2 im Letzigrund hat sich an der Ausgangslage vor den letzten drei Spielrunden nichts verändert, die Zürcher und die Basler liegen nach wie vor punktgleich an der Tabellenspitze – es geht spannend weiter im Meisterschafts-Finish.
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Es bleibt dabei: Der FC Zürich kann gegen den FC Basel weiterhin nicht gewinnen. Auch im 20. Spiel in Serie vermochten die Zürcher die Basler nicht zu bezwingen. Und dies, obschon sie am Mittwochabend im grossen Spitzenspiel der Schweizer Super League durchaus die Gelegenheit dazu gehabt hätten. Zweimal ging der sehr gut aufgelegte FCZ gegen den FCB in Führung, in gewissen Phasen der Partie setzte das Team von Trainer Urs Fischer die Basler gehörig Druck und erarbeitete sich mehrere hochkarätige Torgelegenheiten. Doch am Ende bewies die Mannschaft von Thorsten Fink doch wieder die Klasse und die Effizienz – insbesondere in der Person des zweifachen Torschützen Alex Frei – um im Letzigrund ungeschlagen vom Platz zu gehen.

„Wir können sicher zufrieden damit sein, dass wir mit einem Punkt nach Hause fahren“, sagte Trainer Fink nach dem Spiel. „Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden, da haben wir zu viele Torchancen zugelassen. Im zweiten Durchgang hat meine Mannschaft aber gezeigt, dass sie sich nicht einfach so geschlagen gibt – und dass sie nicht so viele Chancen braucht, um zum Erfolg zu kommen. Das ist auch eine Qualität.“ FCZ-Trainer Fischer war einverstanden damit, und sagte: „Es reicht nicht, wenn man gegen den FC Basel mit einem Tor Abstand führt, das haben wir heute wieder einmal gesehen.“

Djuric belohnt FCZ für starke Halbzeit

Begonnen hatte die Partie mit zwei Choreographien der jeweiligen Fan-Kurven, die der schönen Affiche die verdiente, äusserst stimmungsvolle Atmosphäre verliehen. 22‘800 Zuschauer sahen im Letzigrund einen beidseitig lebhaften Start und einen Gast aus Basel, der in den ersten Minuten gleich dreimal – zumindest halbwegs – gefährlich vor das Tor des FC Zürich kam. Die Aktionen von Alex Frei, Aleksandar Dragovic und Xherdan Shaqiri hatten aber noch nicht die nötige, letzte Präzision.

Ab diesem Zeitpunkt waren dann mehrheitlich die Zürcher, die aggressiv in Richtung Basler Tor marschierten. Die erste grosse Schrecksekunde überstanden die vielen mitgereisten Basler Fans noch, als Alexandre Alphonse mutterseelenalleine auf FCB-Torhüter Franco Costanzo zulief und das Kunststück fertig brachte, den Ball neben das Tor zu zirkeln (18.). Danach scheiterte auch Dusan Djuric knapp (26.) und wenig später nochmals Alphonse, der diesmal den Pfosten traf. Doch kurz vor dem Pausenpfiff wurden die Zürcher doch noch für ihren tatsächlich sehr überzeugenden Auftritt der ersten Halbzeit belohnt: Djuric verwertete eine Flanke von Marco Schönbächler im zweiten Versuch zum 1:0, nachdem Costanzo seinen Kopfball noch pariert hatte.

Der grosse Auftritt von Alex Frei

Damit war der FCB für den zweiten Durchgang stark gefordert. Erst im Verlauf desselben kamen die Basler etwas besser in Fahrt und arbeiteten sich auch wieder vermehrt in Richtung der gefährlichen FCZ-Zone vor. Allerdings war es zunächst noch einmal Alphonse, der in der 53. Minute erneut den Pfosten traf, als er wiederum alleine auf Costanzo zulaufen konnte. Auf der Gegenseite kam der FCB knapp zehn Minuten später zu seiner bisher besten Chance, als Marco Streller einen schönen Querpass vor das Zürcher Tor spielte, wo Alex Frei knapp verpasste.

Weil genau dieser Alex Frei aber in der Rückrunde 2010/11 kaum ein Spiel bestreitet, in dem er nicht mindestens einmal trifft, durften die Basler Fans in der 69. Minute erstmals jubeln: Der beste FCB-Torschütze schloss einen tollen Angriff über Markus Steinhöfer und Streller – der erneut eine perfekte Vorlage für seinen Sturmpartner lieferte – eiskalt zum 1:1-Ausgleich ab. Damit war die turbulente Schlussphase dieses enorm spannenden Spitzenkampfs – Fink: „Das war von beiden Teams beste Werbung für den Schweizer Fussball“ – definitiv eingeleitet. Eine Viertelstunde vor Schluss bebte das Letzigrund erneut: Ein Ballverlust im Basler Mittelfeld führte dazu, dass Alphonse den eingewechselten Nikci lancierten konnte und dieser zwischen Costanzos Beinen hindurch zum (nicht unverdienten) 2:1 für den FCZ traf.

Allein, die Zürcher Freude war von sehr kurzer Dauer. Nur gerade zwei Zeigerumdrehungen später gelangte der Ball via Dragovic erneut zu Alex Frei, der von der rechten Seite auf Höhe der Strafraumgrenze mit links trocken und präzis zum 2:2-Ausgleich einschoss. Damit ist die Ausgangslage im Kampf um die Schweizer Meisterschaft dieselbe wie vor dem Gipfeltreffen: Der FC Zürich und der FC Basel liegen drei Runden vor Schluss punktgleich an der Tabellenspitze. In zwei Wochen wird eines der beiden Teams den Meisterkübel in die Höhe stemmen dürfen.
Für den FCB besteht der nächste Schritt auf dem Weg dorthin im Heimspiel gegen den FC Thun vom kommenden Sonntag.

Das Telegramm:

FC Zürich–FC Basel 2:2 (1:0)
Letzigrund. – 22‘800 Zuschauer. – SR Stephan Studer.
Tore: 43. Djuric 1:0. 69. Frei 1:1 (Streller). 75. Nikci 2:1. 77. Frei 2:2 (Dragovic).

FC Zürich: Leoni; Koch, Beda, Teixeira, Magnin; Schönbächler, Barmettler (67. Margairaz), Kukuruzovic, Djuric (61. Nikci); Alphonse (78. Chermiti), Mehmedi.

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Safari; Zoua (74. Granit Xhaka), Huggel, Cabral (46. Yapi), Shaqiri; Frei (90. Taulant Xhaka), Streller.

Bemerkungen: FCZ ohne Chikhaoui (verletzt), Aegerter und Zouaghi (beide gesperrt). FCB ohne Chipperfield, Tembo, Wieser und Stocker (alle verletzt). – Verwarnungen: 12. Beda (Foul). 33. Schönbächler (Foul). 52. Shaqiri (Foul). 79. Huggel (Foul). 84. Safari (Foul). 92. Abraham (Foul). – Gelbrote Karte: 93. Beda (Foul). – 27./53. Pfostenschüsse Alphon

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy