FCB gegen Sporting Lissabon: Den guten Rhythmus nutzen

In der fünften und zweitletzten Runde der Europa-League-Gruppenphase trifft der FC Basel 1893 am Donnerstag, 22. November 2012 im Heimspiel auf den Sporting Clube de Portugal (19.00 Uhr, St. Jakob-Park). Beide Mannschaften wollen unbedingt gewinnen, um ihre Chancen auf ein Überwintern im Wettbewerb zu wahren. Der FCB, der mit fünf Punkten wieder gut im Rennen ist und noch aus eigener Kraft die 1/16-Finals erreichen kann, geniesst dabei die etwas bessere Ausgangslage als die Portugiesen, die bisher lediglich zwei Punkte geholt haben. Allerdings haben die Basler gegen Sporting Lissabon in bisher fünf Spielen noch nie ein Tor erzielt – und müssen zudem auf den gesperrten Marco Streller verzichten.
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Mit dem wichtigen 1:0-Heimsieg Ende Oktober über den Videoton FC hat sich der FC Basel 1893 in der UEFA Europa League wieder ins Geschäft gebracht. Gewinnt der FCB sowohl gegen Sporting Lissabon als auch am 6. Dezember auswärts gegen den KRC Genk, hat er sein Ziel erreicht und spielt auch im kommenden Frühling im Europacup. Die Basler hätten dann elf Punkte auf dem Konto und stünden aufgrund des Vorteils in der Direktbegegnung selbst dann vor Genk, wenn die Belgier am Ende ebenfalls elf Zähler vorweisen könnten. Auch im Fall einer Niederlage bliebe der FCB zwar im Rennen, doch hätte er sein Weiterkommen nicht mehr in den eigenen Händen und müsste in der letzten Runde auf andere hoffen.

So oder so steht dem Team von Murat Yakin bis dahin noch ein hartes Stück Arbeit bevor. Bei der letzten Begegnung zwischen dem FCB und Sporting resultierte für die Basler am 20. September in Lissabon ein starkes 0:0-Unentschieden. Doch auch in den bisherigen vier Spielen zuvor – im Uefa-Cup und in der Champions League 2008 setzte es vier Niederlagen (0:2, 0:3, 0:2, 0:1) – konnte der FCB gegen das portugiesische Topteam noch nie ein Tor erzielen. Höchste Zeit also, daran im St. Jakob-Park etwas zu ändern. „Wir freuen uns, dass wir dieses schöne Spiel gegen diesen Top-Gegner austragen können“, sagt Trainer Murat Yakin. „Wir sind gut im Rhythmus und haben das Selbstvertrauen, unserem Publikum gegen Sporting etwas zu bieten und ein gutes Resultat zu erreichen.“

Schlechte Bilanz des Gegners

Der FCB muss gegen Lissabon ohne den gesperrten Marco Streller antreten. Auch ohne ihn will Yakin sehen, „dass wir von Beginn weg Druck machen und das Führungstor suchen – schliesslich ist es ein Heimspiel.“ Natürlich dürfe sein Team dabei nicht vergessen, defensiv konzentriert und stabil zu sein. „Wir müssen clever spielen, den Ball gut halten und in der Offensive auch ohne Streller unsere Chancen nutzen.“ Der Trainer liess an der Medienkonferenz vom Mittwochabend durchblicken dass er gedenke, wohl mit Alex Frei als Sturmspitze zu beginnen. Die Alternative dazu hiesse Jacques Zoua. Den Gegner aus Lissabon erwartet Yakin als „gut organisierte, kompakte Mannschaft mit schnellen Flügelspielern“. Zuletzt hat Sporting, das in der portugiesischen Meisterschaft auf dem für seine Ansprüche enttäuschenden 10. Tabellenplatz liegt, vor der Nationalmannschafts-Pause gegen Braga 1:0 gewonnen. Seit dem 24. September 2012 war dies über alle Wettbewerbe gesehen der erste Sieg für das Team, das seit Ende Oktober vom Belgier Frank Vercauteren trainiert wird.

Auch FCB-Verteidiger Markus Steinhöfer ist entschlossen, mit seinem Team gegen die noch nicht ganz stilsicheren Portugiesen den Ton anzugeben: „Wir wollen unseren positiven Lauf fortsetzen und die gute Ausgangslage nutzen, die wir uns mit dem 1:0-Sieg über Videoton geschaffen haben. Wir müssen von Beginn weg zeigen, wer der Herr im Haus ist.“ Vom 0:0 im Hinspiel in Lissabon müsse man nicht alles vergessen, aber mittlerweile seien auf beiden Seiten neue Trainer mit anderen Philosophien da, deshalb seien die Vorzeichen anders. „Das 0:0 war okay für eine Auswärtspartie“, so Steinhöfer. „Aber jetzt spielen wir im St. Jakob-Park, hier können und wollen wir es noch besser machen.“ Zudem betonte der 26-jährige Deutsche noch einmal, dass die Europa League ein toller Wettbewerb sei: „Wir spielen hier auf europäischem Topniveau gegen starke Teams. Es macht Spass, andere Städte und Stadien kennenzulernen – wir wollen auf jeden Fall überwintern!“

Vercauteren: „Wir werden dasselbe tun“

Später am Abend kamen von Sporting Lissabon der Schweizer Nationalspieler Gelson Fernandes und Trainer Frank Vercauteren an die Vorschau-Medienkonferenz. Fernandes sagte, dass sich sein Team „spielerisch und physisch gut auf den FCB vorbereitet“ habe und bereit sei für die Aufgabe in Basel. „Niemand zweifelt an der Qualität unserer Mannschaft. Wir konzentrieren uns jetzt nur von Spiel zu Spiel und hoffen, damit Erfolg zu haben“, so Fernandes. Sein Trainer sieht das ähnlich, und auch er erwartet im St. Jakob-Park ein „hartes und schwieriges Spiel bei einem starken Gegner“. Der FCB werde sicher Druck machen und angreifen, das sei normal. „Und wir werden auf jeden Fall dasselbe tun“, versprach Vercauteren.

Das Basler Stadion und seine Besucher dürfen sich also mutmasslich auf einen weiteren, spannenden internationalen Fussballabend freuen.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy