08.02.2014 | Caspar Marti
Der FCB schlägt YB nach einer nervenaufreibenden Aufholjagd mit 3:2

Das Spitzenspiel der 20. Runde der Raiffeisen Super League am 8. Februar 2014 hielt, was es versprach. Die Partie zwischen dem FC Basel 1893 und den Berner Young Boys war spannend, abwechslungsreich und emotional geladen. Nach einem Doppelschlag der Berner rannte der FCB nach einer halben Stunde einem 0:2-Rückstand nach, drehte die Partie aber noch und gewann schliesslich verdient mit 3:2. Die Tore erzielten Leonardo Bertone und Alexander Gerndt für YB sowie Marco Streller, Marcelo Diaz und Fabian Frei per Elfmeter in der 89. Minute für den FCB. Damit bauen die Basler ihren Vorsprung an der Tabellenspitze zumindest bis morgen auf fünf Punkte aus.
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Das Spektakel das der FCB und YB im Spitzenspiel der Super League boten war kaum zu überbieten. Das lag nicht nur am Spielverlauf, auch die Tore waren grösstenteils Spektakulär. Der Elfmeter von Fabian Frei war das einzige Tor an diesem Abend, das von innerhalb des Strafraums geschossen wurde. Bertone, Gerndt, Streller und Diaz trafen alle aus der Distanz, das Tor des Tages war wohl der Ausgleich des Chilenen, der aus gut 25 Metern direkt abzog und mit einem satten Schuss in die hohe Torecke traf; der St. Jakob-Park bebte und der FCB, angetrieben vom lautstarken Anhang, konnte sogar noch nachlegen und in der letzten Minute den 3:2-Siegstreffer realisieren. Das Drehbuch hätte aus Basler Sicht kaum besser sein können.

Doch nun zum Anfang des Spiels: Der FCB fand gut in die Partie und baute bereits früh viel Druck auf, wurde dafür aber nicht belohnt – im Gegenteil, zuerst durften die Berner jubeln: Als erster traf Leonardo Bertone nach einer knappen halben Stunde mit einem Freistoss direkt, kurz darauf traf Alexander Gerndt nach einem Konter mit einem flachen Weitschuss zum 2:0 für die Berner. Unglücklich war das Tor für den FCB, da sein Angriff von einer Ballberührung von Schiedsrichter Nikolaj Hänni unterbrochen und damit der Berner Konter eingeleitet wurde.

Zum dritten Mal im Rückstand gegen YB

Der FCB rannte also das dritte Mal in dieser Saison gegen YB einem Rückstand nach. In den beiden bisherigen Begegnungen hatte er einen solchen innert Kürze in eine Führung verwandelt, dieses Mal dauerte es etwas länger. Noch vor der Pause konnte zwar Marco Streller, ebenfalls mit einem sehenswerten Weitschuss, den Anschlusstreffer erzielen, dann stellten die Rotblauen aber die Geduld des Publikums auf die Probe.

Lange Zeit schienen die Hausherren kein Konzept gegen die gut verteidigenden Gäste zu finden, sie griffen an wurden aber eins ums andere Mal von der soliden Berner Abwehr gestoppt. Marcelo Diaz hatte aber gemerkt, dass das Rezept an diesem Abend wohl nur die Weitschüsse sein können. Sein fabelhaftes Tor rund zehn Minuten vor Schluss lancierte die Partie dann auch neu und die Entscheidung fiel dann vom Elfmeterpunkt aus. Marco Streller ging nach einem Zwekampf mit Milan Vilotic im Strafraum zu Boden und Hänni entschied auf Elfmeter; Fabian Frei trat an, behielt die Nerven und verwandelte das Joggeli in ein Tollhaus.

Yakin: „Ich habe Hühnerhaut bekommen“

Der Entscheid Hännis war hart, YB-Trainer Uli Forte sprach von einer Kompensation: „Hänni hatte mit seiner Ballberührung unser 2:0 eingeleitet. Ich glaube das war der Grund, wieso er auf Elfmeter entschied.“ Auch Murat Yakin war nicht zufrieden mit der Schiedsrichterleistung, ihm gefiel die Verteilung der gelben Karten nicht. Schlussendlich gehört das halt einfach zum Fussball, genauso wie die Emotionen, welche die beiden Mannschaften in den 90 Minuten hervorgerufen hatten. Und die hatten Yakin gefallen: „Ich muss meiner Mannschaft einen Riesenlob aussprechen, es ist einfach eine geile Truppe. Ich habe Hühnerhaut bekommen in der Pause, als ich sah, wie stark der Wille der Mannschaft war, diesen Rückstand noch aufzuholen.“

In der Tabelle hat dies die folgenden Konsequenzen: Der FCB baut seinen Vorsprung auf YB auf fünf Punkte aus und morgen könnten die Grasshoppers mit einem Sieg wieder auf drei Punkte heranrücken. Vorerst dürfen sich die Spieler des FCB aber einfach einmal freuen über eine Leistung, die ein Spiel ermöglichte, das wohl jeden einzelnen der 27‘225 Zuschauer im Stadion mitriss.


Das Telegramm:

FC Basel 1893 – BSC Young Boys 3:2 (1:2)
St. Jakob-Park. – 27‘225 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni
Tore: 29. Bertone 0:1. 33. Gerndt 0:2. 44. Streller 1:2. 81. Diaz 2:2. 89. Frei (Foulpenalty).

Basel: Sommer; Voser, Suchy, Sauro, Safari; Frei, Serey Die (46. Stocker); Elneny (46. Diaz), Delgado (77. Andrist), Xhaka; Streller.

YB: Mvogo; Bertone, von Bergen, Vilotic, Sutter; Gajic, Rochat (64. Hadergjonaj); Martinez, Frey (79. Afum), Nuzzolo; Gerndt (71. Kubo).

Bemerkungen: Basel ohne Ivanov, Schär und Sio (alle verletzt). YB ohne Bürki, Doubai, Simpson, Spycher, Wölfli, Zarate (alle verletzt), Costanzo und Steffen (gesperrt). Ersatzbank Basel: Ajeti, Andrist, David Degen, Philipp Degen, Diaz, Stocker und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 28. Serey Die (Foul). 35. Frey (Foul). 45. Delgado (Foul). 46. Elneny (Foul). 62. Rochat (Foul). 69. Xhaka (Foul). 77. Martinez (Schwalbe). 88. Vilotic (Foul). – 91. Lattenschuss Nuzzolo.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy