24.07.2012 | Remo Meister
Zoua-Doppelpack und erstes Diaz-Tor beim souveränen 3:0 gegen Tallinn

Der FC Basel 1893 hat am Dienstag, 24. Juli 2012, das Rückspiel der 2. Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League gegen den FC Flora Tallinn ohne Mühe mit 3:0 (2:0) gewonnen und zieht in die nächste Runde ein. Bei herrlichem Sommerwetter im mit 20‘467 Zuschauern gut besuchten St. Jakob-Park erzielte der Chilene Marcelo Diaz mit einem direkt verwandelten Freistoss sein erstes Tor für Rotblau, vor ihm hatte Jacques Zoua zweimal getroffen. In der 3. Qualifikationsrunde trifft der FCB auf den norwegischen Club Molde FK, zuerst auswärts am 1. August 2012 (19.00 Uhr) und dann eine Woche später im „Joggeli“ am 8. August (20.00 Uhr).
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Es war der Dienstagabend der vielen Premieren im St. Jakob-Park: In der Partie des Schweizer Meisters gegen den FC Flora Tallinn kam zum Beispiel der argentinische Innenverteidiger Gastón Sauro zu seinem ersten Einsatz in seinem neuen Heimstadion – und er war bei Weitem nicht der einzige Debütant beim letztlich mühelosen 3:0 über den estnischen Meister. Der Nachwuchsmann Stjepan Vuleta (18) spielte erstmals von Beginn weg für die 1. Mannschaft des FCB, und er tat dies bereits äusserst abgeklärt. Auch Torhüter Germano Vailati gab seinen Einstand bei den Rotblauen – allein, er konnte sich gegen den klar unterlegenen Gegner nicht unbedingt über viele Gelegenheiten freuen, in denen er sich hätte auszeichnen können. Sein allererstes NLA-Spiel bestritt Vailati übrigens nicht für, sondern gegen den FC Basel – es war 1999 mit dem FC Lugano…

Für die letzten zehn Minuten der Partie kam auch der 20-jährige Simon Grether zu seinem Debüt im St. Jakob-Park. Gar über die ganze Spieldauer sprintete Kay Voser als Linksverteidiger die Linie flink rauf und runter. In seinem Fall war dies besonders erfreulich, hat Voser doch eine schier unendlich lange Leidenszeit mit verschiedenen Verletzungen hinter sich. Und die letzte Premiere dieses schönen Sommerabends schliesslich hatte mit dem chilenischen Neuzugang Marcelo Diaz zu tun: Der kleine Basler Mittelfeldmotor gab nicht nur die meiste Zeit den Takt seines Teams an, er traf in der 63. Minute mit seinem ersten Tor für den FCB auch noch zum 3:0. Diaz zirkelte einen scharf über die Tallinn-Mauer gezogenen, direkten Freistoss aus rund 28 Metern ins Tor der Gäste. Der grosse Applaus des Basler Publikums war ihm bei seiner Auswechslung in der 80. Minute gewiss – nicht nur aufgrund dieser Szene.

Schöne Tore durch Zoua

Natürlich war die Entscheidung in diesem Spiel längst vor Diaz‘ 3:0 gefallen. Der Schweizer Meister agierte von Beginn weg sehr konzentriert und liess keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er souverän und wenn möglich ohne Gegentor in die nächste Qualifikationsrunde der Champions League einziehen wollte. Gut passte daher das frühe und sehenswerte 1:0 durch Jacques Zoua ins Bild: In einem sehr schönen Angriff über die rechte Seite spielte sich Markus Steinhöfer gemeinsam mit David Degen durch und Zoua verwertete Steinhöfers gute Flanke mit einem wuchtigen Kopfball unhaltbar zur Basler Führung. Die beste und praktisch einzige Chance der wirklich tapfer kämpfenden und physisch bereiten Gäste vergab Siim Luts in der 26. Minute, weil FCB-Keeper Vailati dessen Schuss ganz stark über die Latte lenkte – es wäre der zu diesem Zeitpunkt doch überraschende Ausgleich gewesen.

Stattdessen aber powerten die Basler weiter. Und nach einer guten halben Stunde war es erneut Jacques Zoua, der die Führung ausbauen konnte. Marco Streller flankte von der linken Seite her mustergültig in die Mitte, wo der Kameruner mit einem satten Volley seinen Gegenspieler und den Tallinn-Torhüter alt aussehen liess. In der Folge und bis zum Schlusspfiff war es dann ein Spiel, in dem viele der erwähnten Debütanten ihre Duftmarken hinterlassen konnten. Marcelo Diaz etwa zeigte erneut deutlich an, welches Potenzial er als Ideen- und Passgeber für den FCB haben kann. Gastón Sauro hatte einen grundsoliden Auftritt und war Teil jener Defensive, die im vierten Spiel der Saison zum dritten Mal zu Null gespielt hat. Und Stjepan Vuleta gefiel durch Ballsicherheit, schnörkelloses und schnelles Spiel sowie durch die Andeutung, dass er auch gerne mal den Abschluss sucht. „Dass er auf diesem Niveau schon so ruhig und abgezockt spielen kann, macht richtig viel Spass“, sagte Heiko Vogel hinterher.

In der 3. Runde gegen Molde FK

Der FCB-Trainer war natürlich auch sonst sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Wir sind von Tallinn physisch zweimal bis zur letzten Minuten gefordert worden, deshalb darf ich meiner Mannschaft ein grosses Kompliment machen.“ Es zeichne ein gutes Team aus, wenn es auch gegen nominell schwächere Gegner keine Überheblichkeit an den Tag lege. Natürlich freute sich Vogel auch über die beiden Treffer des im Sturm neben Streller nominierten Zoua: „Jacques spielt sehr gefühlvoll Fussball, dank seiner Intuition kann er problemlos entweder auf dem Flügel oder im Angriff eingesetzt werden. Diese Polyvalenz zeichnet ihn aus.“

In der 3. Qualifikationsrunde zur Champions League trifft der FC Basel 1893 nun auf den Molde FK. Der norwegische Meister setzte sich gegen den lettischen Vertreter FK Ventspils mit 3:0 und 1:1 durch und empfängt den FCB am Mittwoch, 1. August 2012 zum ersten Aufeinandertreffen in Molde (19.00 Uhr). Eine Woche später, am 8. August (20.00 Uhr), treten die Norweger dann im St. Jakob-Park zum Rückspiel an.

Das Telegramm:

FC Basel 1893–FC Flora Tallinn 3:0 (2:0)
St. Jakob-Park. – 20‘467 Zuschauer. SR Artur Manuel Ribeiro Soares Dias (Portugal).
Tore: 9. Zoua 1:0 (Steinhöfer). 31. Zoua 2:0 (Streller). 62. Diaz 3:0.

FC Basel: Vailati; Steinhöfer (67. Andrist), Sauro, Dragovic, Voser; David Degen, Cabral, Diaz (80. Grether), Vuleta; Streller (73. Alex Frei), Zoua.



FC Flora: Pedök; Baranov, Palatu, Mets, Peitre; Alliku, Laabus (76. Beglarishvili), Frolov, Luigend (86. Minkenen); Prosa (70. Mööl), Luts.
Bemerkungen: FCB ohne Philipp Degen, Arlind Ajeti (beide verletzt), Fabian Frei, Schär und Mohamed Salah (alle im Olympia-Team). – Verwarnungen: 57. Luts.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy