Ein glückloser FC Basel verliert gegen Schalke 04 mit 0:2

Im letzten Gruppenspiel der UEFA Champions League 2013/2014 verlor der FC Basel 1893 auf Schalke mit 0:2 (0:0). Nach einem guten Beginn der Gäste kamen die Schalker zwar besser ins Spiel und hatten auch die besseren Chancen. Knackpunkt der Partie war wohl aber die rote Karte, die sich Ivan Ivanov nach einer Notbremse an Adam Szalai einhandelte. Beim ersten Gegentor durch Julian Draxler (50.) fanden die Deutschen dann viel Platz vor dem Tor vor. Das zweite Tor der Schalker war dann schlicht irregulär, vier Spieler standen im Abseits und Joel Matip konnte sich die Ecke aussuchen und entschied mit dem 2:0 die Partie. Yann Sommer bewahrte den FCB darauf noch mehrmals vor einer höheren Niederlage. Trotzdem geht es für den FCB im nächsten Jahr international weiter – in der Europa League.
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Zugegebenermassen fehlte dem FCB am Schluss der Mumm, um in dieser Begegnung noch etwas zu bewegen. Yann Sommer entschärfte noch einige gefährliche Chancen der Schalker, das Spiel war zu diesem Zeitpunkt aber bereits entschieden. Nüchtern gesagt, hatten dies die Hausherren innert sieben Minuten, zwischen der 50. und der 57., getan: Einmal fehlte dabei den Gästen ein Mann im Abwehrzentrum, als Julian Draxler nach mustergültiger Flanke Jefferson Farfáns den Ball aus rund zehn Metern ins Tor spedieren konnte. Beim zweiten Treffer übersah das Schiedsrichtertrio aus Italien dann grosszügig vier Schalker Spieler im Abseits, Joel Matip war einer von ihnen und hatte keine Probleme den Ball im Tor unterzubringen.

Spielleiter Paolo Tagliavento hatte bereits zuvor mit kritischen Entscheiden ins Spiel eingegriffen: Nur rund drei Minuten vor dem Platzverweis für Ivan Ivanov hatte auf der anderen Seite Benedikt Höwedes den aufs Tor zustürmenden Marco Streller zurückgerissen und dafür nur Gelb gesehen. Mindestens fehlendes Fingerspitzengefühl kann man dem Unparteiischen hier vorwerfen, wenn man nicht gleich sagen möchte, dass er einfach nicht mit gleichen Ellen gemessen hatte. Auch Schalke-Trainer Jens Keller gab nach dem Spiel zu: „Wir sind froh, dass die Schiedsrichterentscheidungen heute eher für uns ausgefallen sind.“ Zum zweiten Tor meinte er: „Auch ich war überrascht, als der Pfiff nicht erklang.“ Klar konnte das Keller mit Humor nehmen, schliesslich hatte sich seine Mannschaft gerade für den Achtelfinal der Champions League qualifiziert.

Schalker Sieg nicht gestohlen

Anders tönte es verständlicherweise bei Murat Yakin, der nun mit dem FCB im nächsten Jahr im Sechzehntelfinal der Europa League spielen wird: „Das 2:0 hatte für mich schlichtweg nichts mehr mit Spitzenfussball zu tun, wenn eine solche Abseitsposition nicht erkannt wird. Wir wollten nach dem 1:0 positiv bleiben, da wir wussten, dass wir jederzeit ein Tor erzielen könnten. Jetzt kann ich aber nur Schalke gratulieren.“

Eines ist klar: Der Sieg wurde von Schalke sicher nicht gestohlen, über die gesamte Partie gesehen waren sie die spielbestimmende Mannschaft und hatten sich mehr Chancen erarbeitet. Man darf sich aber fragen, wie es wohl ausgegangen wäre, hätten beide Mannschaften die Begegnung mit gleich vielen Spielern beendet und wäre das 2:0 richtigerweise annulliert worden.

Minimalziel erreicht

Auch Yakin wollte keinen Hehl daraus machen, dass der FCB an diesem Abend nicht clever genug gewesen war: „Wir müssen gerade gegen deutsche Mannschaften lernen resultatorientierter zu spielen.“ Zu Beginn der Partie hatten die Basler einen guten Eindruck gemacht, liessen den Ball geschickt laufen und schirmten ihr eigenes Tor gut ab, hatten dabei auch einmal das Glück des Tüchtigen, als Taulant Xhaka eine Flanke Farfáns an die eigene Latte lenkte. Wirklich gefährlich wurden die Deutschen aber erst in Überzahl und dann spielten sie eben so clever wie es Yakin von seiner Mannschaft gefordert hatte. Einen Vorwurf kann man dem FCB aber nicht machen, so lange er an seine Chance glauben konnte, so lange tat er auch alles Mögliche um ein Weiterkommen zu realisieren.

Weitergekommen ist er ja schlussendlich auch, einfach nicht in den Achtelfinal der Champions League, sondern in den Sechzehntelfinal der Europa League. Damit wurde letztlich auch das Minimalziel erreicht, und dass dieser Wettbewerb auch Spass machen kann, hat der FCB ja in diesem Jahr schon bewiesen.




Das Telegramm:

FC Schalke 04 – FC Basel 1893 2:0 (0:0)
Veltins-Arena. – 52‘093 Zuschauer. – SR Paolo Tagliavento.
Tore: 50. Draxler 1:0 (Farfán). 57. Matip 2:0 (Farfán).

Schalke: Fährmann; Uchida, Höwedes (30. Szalai), Felipe Santana, Kolasinac; Matip, Neustädter; Farfán, Meyer (88. Goretzka), Draxler (66. Fuchs); Boateng.

Basel: Sommer; Voser, Schär, Ivanov, Xhaka; Frei; Salah, Elneny (61. Sio), Serey Die (72. Ajeti), Stocker (72. Delgado); Streller.

Bemerkungen: Schalke ohne Huntelaar (verletzt) und Jones (gesperrt). Basel ohne Diaz und Safari (beide verletzt). Ersatzbank Basel: Ajeti, David Degen, Philipp Degen, Delgado, Sauro, Sio und Vailati. – Rote Karte: 31. Ivanov (Notbremse). Verwarnungen: 18. Xhaka (Foul). 28. Höwedes (Foul). 62. Matip (Foul). 78. Kolasinac (Foul). 84. Sio (Foul). – 10. Xhaka lenkt Flanke von Farfán an die Latte ab.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy