Zum Schluss noch das Highlight

Der FC Basel 1893 tritt am Mittwoch, 8. Dezember 2010 auswärts gegen den FC Bayern München zu seinem letzten Champions-League-Spiel dieses Jahres an. Die Ausgangslage ist vielversprechend: Der Schweizer Meister hat sein Ziel, europäisch zu überwintern, bereits erreicht. Deshalb kann er in München unbeschwert auftreten – und hat sogar noch die Chance, sich im besten Fall für die Achtelfinals der Königsklasse zu qualifizieren. Am Mittwoch ist auch Marco Streller mit von der Partie, der am Montagabend Vater einer Tochter wurde.
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Die beiden FCB. Hier die deutsche Ausgabe, Rekordmeister der Bundesliga, internationaler Spitzenclub, letztjähriger Champions-League-Zweiter, Mass aller Dinge in Deutschland und weit darüber hinaus. Da die Schweizer Variante, erfolgreichster helvetischer Club der vergangenen zehn Jahre, Zuschauermagnet, Double-Gewinner 2010, auch international mittlerweile durchaus erfahren. Am Mittwoch, 8. Dezember 2010 treffen die beiden Teams in der Münchner Allianz Arena aufeinander. Für den FC Basel ist der Auftritt vor knapp 70‘000 Zuschauern das Highlight zum Abschluss des Jahres 2010. Für die Bayern hingegen, die bereits als Gruppensieger für die Achtelfinals qualifiziert sind, dürfte es eher eine lästige Pflichtübung werden.

Es gibt noch einen weiteren Unterschied in Sachen Ausgangslage: Die Basler haben sich nicht nur bereits das Überwintern im Europa-Cup gesichert, sondern befinden sich auch in der Schweizer Meisterschaft voll im Fahrplan. Eine Runde vor Schluss liegt der FCB punktgleich mit dem Ersten Luzern auf dem zweiten Tabellenplatz. Ähnliches kann der FC Bayern nicht von sich behaupten. Die Münchner verloren am Wochenende bei Schalke 04 mit 0:2 und befinden sich in der Bundesliga in einer regelrechten Krise. Rang 7 in der Tabelle und 17 Punkte Rückstand auf Leader Dortmund – das kommt nicht einmal in die Nähe der Ansprüche, die man in München hat.

Finks Bayern-Vergangenheit

Nebst den Gemeinsamkeiten und Unterschieden gibt es auch noch ein prominentes Bindeglied zwischen den beiden FCB: Der Basler Trainer Thorsten Fink spielte zwischen 1997 und 2003 für den FC Bayern München, bei dem er eine Zeit lang auch noch Captain war. Entsprechend viel Vorfreude nimmt Fink mit in die Partie vom Mittwoch – allerdings stellt der FCB-Coach auf entsprechende Journalisten-Fragen sofort klar: „Nein, das wird kein Heimspiel für mich. Ich arbeite jetzt beim FC Basel, und meine Gedanken widme einzig und allein diesem Club.“

Diese Gedanken gehen in die Richtung, dass sich Finks FCB – wie gegen jeden Gegner, egal welchen Formats – keineswegs verstecken wird am Mittwochabend. „Wir freuen uns sehr, sind im Moment gut drauf, haben viel Selbstvertrauen und nichts zu verlieren – deshalb wollen wir auch in München versuchen, unser Spiel zu machen“, so der Trainer. Das Ziel ist, sich wie in der bisherigen Champions-League-Kampagne auch im letzten Spiel noch einmal von der besten Seite zu zeigen. Auch, weil dies im Idealfall – wenn Basel in München gewinnt und Rom in Cluj verliert – doch noch die Qualifikation für die Achtelfinals vom kommenden Frühling bedeuten würde. „Natürlich wäre es eine Sensation“, so Fink, „wenn ein Schweizer Team hier in München gewinnt. Wir müssten eine perfekte Leistung bringen und Bayern müsste schlecht spielen, sonst reicht es normalerweise nicht.“ Beides ist in der derzeitigen Verfassung der beiden Teams nicht komplett ausgeschlossen.

Freis Erinnerungen an München

Das gleiche Selbstvertrauen wie der Trainer legen auch die Spieler an den Tag – ebenfalls verbunden mit grosser Vorfreude. „Wir glauben an unsere Chance und wollen allfällige Unsicherheiten in der Bayern-Defensive unbedingt ausnutzen“, sagt etwa Alex Frei. Der FCB-Stürmer hat allerdings nicht die besten persönlichen Erinnerungen an die Allianz Arena: „Mit Dortmund haben wir hier immer ziemlich hoch verloren…“ Am Mittwoch tut dies jedoch nichts mehr zu Sache, und Frei bewertet die Partie gegen die Bayern als „Bonusspiel, vor allem für die jungen Profis, die daran wachsen, wenn sie in einem solchen Stadion zum Einsatz kommen“.

Zu den jungen Spielern gehört nach wie vor auch Valentin Stocker – allerdings hat der für sein Alter bereits eine Menge (auch internationale) Erfahrung. „Trotzdem ist das auch für mich natürlich ein absolutes Highlight, gegen die Bayern zu spielen“, findet Stocker. „Und vor allem haben wir für einmal nicht besonders viel Druck, das gibt uns hoffentlich Rückenwind.“ Zudem freue er sich auf die vermutlich lautstarke Unterstützung der Basler Fans im Stadion: „Es wird sicher ein spezielles Erlebnis, unsere Anhänger in diesem Stadion singen zu hören.“

Strellers neugeborene Tochter

Bis auf Benjamin Huggel (Rückenbeschwerden) dürfte der FCB am Mittwoch in Bestbesetzung antreten. Marco Streller, der am Montagabend Vater einer Tochter wurde, reist nachträglich an – wird aber wohl problemlos spielen können. Die Tochter von Marco Streller und seiner Frau Desirée trägt den Namen Elin Mia, ist 3180 Gramm schwer, 48 Zentimeter gross und erfreut sich – wie die Mutter – bester Gesundheit. Der FC Basel 1893 gratuliert ganz herzlich zum Familienglück!


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy