Nochmals drei Punkte vor der Pause Dem FC Basel 1893 ist nach dem Champions-League-Highlight gegen Benfica Lissabon die Rückkehr in den Liga-Alltag ein weiteres Mal geglückt: Am Samstag, 5. November 2011, gewann der Schweizer Meister auswärts gegen den FC Lausanne-Sport mit 3:2 (2:2). Im Spiel gegen die durchaus aufmüpfigen und offensiv eingestellten Waadtländer erzielten Benjamin Huggel (13.) und Alex Frei (34./65.) die Treffer für den FCB, dem nun ein zweiwöchiger Meisterschaftsunterbruch aufgrund der Nationalmannschafts-Einsätze bevorsteht. Die Basler führen jetzt die Tabelle der Super League alleine an.
Anzeige Es ist ein bekanntes Phänomen: Immer wieder fällt es Mannschaften, die international im Einsatz standen, wenige Tage danach nicht leicht, in der Liga den Rhythmus gleich wieder zu finden. Es ist eine mentale Herausforderung, den Fokus von der ganz grossen europäischen Bühne innert weniger Stunden auf die etwas kleinere nationale Meisterschaft zu richten. So gesehen hat der FC Basel mit seinem 3:2-Sieg am Samstagabend auf der Pontaise gegen den FC Lausanne-Sport das Maximum erreicht – nämlich drei Punkte. Wichtige Zähler, dank derer die Basler nun die alleinige Tabellenführung für sich beanspruchen können, nachdem der FC Luzern zur gleichen Zeit beim FC Thun mit 1:3 verlor.

Der 9. Vollerfolg im 15. Spiel war für den FCB allerdings alles andere als ein Selbstläufer. Insbesondere in den letzen Spielminuten, als die Basler mit 3:2 führten und den Sieg nach Hause spielen wollten, wurde es nochmals brenzlig vor Yann Sommers Tor. Zunächst ergab sich in der 87. Minute nach einem Missverständnis zwischen dem Basler Keeper und seinen Vorderleuten eine gefährliche Situation. Und kurz vor dem Abpfiff schoss Aleksandar Prijovic den Ball an die Latte, ehe Cabral den Nachschuss eines Lausanners in extremis von der Linie kratzte. Danach war Schluss, der FCB konnte durchatmen und sich über den vierten Meisterschaftssieg im vierten Spiel unter Trainer Heiko Vogel freuen.

„Sehr gut eingestellte Lausanner“

Dieser sprach nach dem 3:2 von einem „schwierigen Spiel unter diesen Umständen“ und einem „eher glücklich zustandegekommenen Sieg gegen eine sehr gut auf uns eingestellte und aufopfernd kämpfende Lausanner Mannschaft, die heute eigentlich mehr als null Punkte verdient hätte“. Mit den „Umständen“ meinte Heiko Vogel einerseits das nicht unbedingt leicht bespielbare Terrain der Pontaise, zum anderen aber natürlich auch die nach dem Lissabon-Spiel nicht maximal mögliche körperliche und mentale Frische seiner Mannschaft.

Dies betraf allerdings nur einen Teil des Teams, denn Vogel schickte in Lausanne eine auf fünf Positionen veränderte Equipe auf das Spielfeld. Neu hinein kamen Marco Streller, Alex Frei, Stephan Andrist, Cabral und Genéric Kusunga. Diese konnten jedoch auch nicht verhindern, dass der FCB einen Fehlstart erlitt. In der 7. Minute wurde Lausannes Stürmer Matt Moussilou in die Tiefe geschickt und traf flach in die entfernte Torecke zum 1:0. Dafür wurden die Waadtländer für eine von Beginn weg engagierte und couragierte Leistung gegen den Schweizer Meister belohnt. Die Freude darüber währte allerdings nicht lange, traf Benjamin Huggel doch nur sechs Minuten später per Kopf zum 1:1. Die gute Flanke zu Huggels zweitem Treffer in Folge kam von Markus Steinhöfer, eingeleitet wurde der Angriff mit einem Prachtspass von Alex Frei auf den Flügel hinaus.

Freis Treffer 10 und 11

Danach dominierte der FCB das Spiel gegen den Super-League-Aufsteiger klar und kam in der 34. Minute zum Führungstreffer. Alex Frei war wieder mal mit einem direkten Freistoss aus rund 25 Metern erfolgreich, den er zwar schön platzierte, doch Lausanne-Torhüter Fabio Coltorti sah dabei nicht besonders vorteilhaft aus. Wie auch immer, es war bereits Freis zehnter Meisterschaftstreffer. Getrübt wurde die Freude darüber durch den Ausgleich für Lausanne, der nach einer Unachtsamkeit in der Basler Abwehr zustande kam: Steve Lang passte von der linken Seite her in die Mitte, wo erneut Moussilou zur Stelle war und zum 2:2 einschob (43.).

Auch in der zweiten Hälfte fielen die Gastgeber durch viel Offensivdrang und bissige Verteidiger auf, während der FCB bisweilen etwas zu passiv agierte. Dies hinderte den Schweizer Meister – und das ist auch eine seiner Qualitäten – nicht daran, in der 65. Minute das letztlich entscheidende 3:2 zu erzwingen. Cabral störte die Lausanner im Spielaufbau hartnäckig und geschickt, Alex Frei übernahm den Ball und zirkelte ihn aus rund 15 Metern in seiner unnachahmlichen Art in die rechte hohe Torecke. Es war für längere Zeit das letzte Highlight, ehe die Lausanner doch noch zur oben beschriebenen Schlussoffensive ansetzten. Diese blieb, sehr nach dem Gusto der mitgereisten FCB-Fans, erfolglos.

In der nun folgenden Nationalmannschaftspause absolviert der FC Basel 1893 zwei Testspiele: Voraussichtlich am kommenden Donnerstag, 10. November 2011 und am darauffolgenden Dienstag, 15. November. Gegner und Spielort sind bisher noch nicht definiert. Nach einer sehr intensiven und erfolgreichen Phase kommt dem FCB nun die kurze Zeit der Regeneration äusserst gelegen.

Das Telegramm:

FC Lausanne-Sport–FC Basel 2:3 (2:2)
Stade de la Pontaise. – 7950 Zuschauer. – SR Daniel Wermelinger.
Tore: 7. Moussilou 1:0 (Pasche). 13. Huggel 1:1 (Steinhöfer). 34. Alex Frei 1:2. 43. Moussilou 2:2 (Lang). 65. Alex Frei 2:3.

FC Lausanne-Sport: Coltorti; Bah (86. Negrao), Katz, Meoli, Kamber; Pasche, Muslin (71. Khelifi), Marazzi, Lang; Moussilou, Roux (62. Prijovic).

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Kusunga, Park (89. Taulant Xhaka); Fabian Frei (46. Shaqiri), Huggel, Cabral, Andrist (60. Zoua); Alex Frei, Streller.

Bemerkungen: Lausanne ohne Luccin, Avanzini und Sonnerat (alle verletzt). FCB ohne Yapi, Stocker, Voser (alle verletzt) und Dragovic (gesperrt). – Verwarnungen: 23. Cabral (Foul). 29. Roux (Foul). 33. Meoli (Foul). 35. Pasche (Foul). 44. Streller (Reklamieren). 76. Moussilou (Handspiel). 83. Kamber (Foul). – 90. Lattenschuss Prijovic.


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy