2:0 gegen Lausanne: Der FCB erfüllt die Pflicht

Der FC Basel 1893 dominerte das Spiel gegen Lausanne am 27. Juli 2013 praktisch über die gesamte Spielzeit und kam folgerichtig zu einem 2:0 (1:0)-Heimsieg. Das Heimteam erarbeitete sich eine Vielzahl von Chancen, benötigte aber einen Foulpenalty um in Führung zu gehen: Nach rund einer halben Stunde wurde Marco Streller von Guillaume Katz im Strafraum gefoult und Fabian Schär verwandelte den fälligen Strafstoss mit der ihm eigenen Ruhe. Einen weiteren Elfmeter hätte man wohl auch nach einer guten Stunde pfeifen müssen; der gefoulte Valentin Stocker verlor darauf die Nerven und flog nach einer Tätlichkeit vom Platz. Ebenso des Feldes verwiesen wurde bei dieser Szene Abdelouahed Chakhsi, der Grund dafür war aber nicht ersichtlich. Das entscheidende 2:0 gelang Streller in der Schlussphase nach schönem Zusammenspiel mit Mohamed Salah. Als Nächstes steht für den FCB das wichtige Spiel der dritten Qualifikationsrunde der Champions League gegen den Maccabi Tel-Aviv FC an (Dienstag, 30. Juli 2013, 19.00 Uhr).
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Schiedsrichter Nikolaj Hänni hätte womöglich einen relativ ruhigen Abend verbringen können, wenn er nach dem Foul Abdelouahed Chakhsis an Valentin Stocker nach 62 Minuten auf Elfmeter entschieden hätte. Tat er aber nicht und so kam es auf dem Feld zu Rudelbildungen und hektischen Szenen. Das Endprodukt dieser Szene waren zwei Platzverweise: Einen für Stocker, der die Nerven verloren hatte und Chakhsi gewürgt hatte und einen für Chakhsi, wobei nicht klar ersichtlich war, wieso der Lausanner vom Platz musste, hatte Hänni doch die Aktion des Romands nicht als Foul gewertet. FCB-Trainer Murat Yakin suchte nach dem Spiel eine Erklärung für diesen Aussetzer von Stocker: „Er wurde sehr hart attackiert und verlor für einen kurzen Moment die Beherrschung. Überhaupt finde ich, dass die Stürmer zu wenig geschützt werden.“

Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht entschieden, aber die Basler hatten es in die von ihnen gewünschten Bahnen gelenkt. Und zwar mit einem Strafstoss noch im ersten Durchgang: Nach einem Foul Guillaume Katz‘ an Marco Streller zeigte Hänni auf den Punkt. Fabian Schär brachte den FCB in Führung und diese war mehr als verdient. Die Basler machten mehr für das Spiel und kamen zu einigen Chancen. Lausannes Torhüter Kevin Fickentscher war aber Mal für Mal auf dem Posten und hielt seine Mannschaft lange im Spiel. Er rettete gegen Mohamed Salah (10.), gegen Mohamed Elneny, hielt den Nachschuss Salahs (25.) und er parierte einen Abschlussversuch David Degens(30.). Nur gegen Schärs Elfmeter war er machtlos.

Entscheidung in der Schlussphase

Der FCB war wie von FCB-Trainer Murat Yakin angekündigt nur mit einer nominellen Sturmspitze angetreten, Marco Streller, und spielte wie oft in der vergangenen Saison in einem 4-1-4-1. In diesem System konnte das Heimteam viel Druck über die Aussenbahnen erzeugen, trotz der massierten Defensive der Gäste, die zwischenzeitlich mit fünf Mann in der Abwehr standen. Gerade die beiden Flügelspieler Salah und Stocker, bis zu seinem Platzverweis, sorgten immer wieder für Gefahr vor Fickentschers Tor.

Die Entscheidung fiel dann in der Schlussphase des Spiels; Streller nahm einen hohen Ball im gegnerischen Strafraum an, spielte sich mit Salah durch die Verteidigung und versorgte den Ball in der weiten Ecke des Tors.

Rousseys Monolog

Auch nach dem Spiel ging es ein wenig hitzig weiter, Lausanne-Trainer Laurent Roussey hielt einen Monolog, in dem er sich über die Benachteiligung seiner Mannschaft beklagte und sich fragte, ob es noch Sinn mache, weiter Lausanne-Trainer zu sein. Sagte das, schüttelte Murat Yakin die Hand und verschwand. Der war um einiges ruhiger und natürlich auch mehr erfreut über den Spielausgang: „Es war ein Geduldsspiel, wir haben viele Chancen ausgelassen gegen einen sehr, sehr defensive n Gegner. Der Sieg war wichtig, denn so hat sich meine Mannschaft das Selbstvertrauen für das Spiel gegen Maccabi Tel-Aviv geholt.“

In der Meisterschaft ist der FCB nach zwei Siegen und einem Unentschieden nach drei Runden auf Kurs. Am Dienstag gilt es dann die Basis zu legen für das erste grosse Saisonziel – die Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League. Nicht mehr dabei sein wird auch dann Aleksandar Dragovic der in dieser Woche einen Vertrag bei Dynamo Kiew unterschrieben hat; er wurde vor dem Spiel von FCB-Präsident Bernhard Heusler würdig verabschiedet.


Das Telegramm:

FC Basel 1893 – FC Lausanne-Sport 2:0 (1:0)
St. Jakob-Park. – 24‘951 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 32. Schär 1:0 (Foulpenalty). 82. Streller 2:0 (Salah).

Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Ajeti, Safari (92. David Degen); Frei (88. Voser); Salah (85. Diaz), Elneny, Xhaka, Stocker; Streller.

Lausanne: Fickentscher; Chakhsi, Katz, Sonnerat, Meoli, Facchinetti; Ekeng, Yang (85. Ozcan), Avanzini (69. Lavanchy); Tafer, Kadusi (46. Khelifi).

Bemerkungen: Basel ohne Bobadilla (intern suspendiert), Ritter und Serey Die (beide verletzt). Lausanne ohne Coly, Custodio, de la Torre, de Pierro, Moussilou und Zambrella (alle verletzt). Ersatzbank Basel: Andrist, David Degen, Diaz, Jevtic, Sauro, Vailati und Voser. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Platzverweise: 63. Stocker (Tätlichkeit). 63. Chakhsi (?). Verwarnungen: 60. Chakhsi (Unsportlichkeit). 69. Ekeng (Foul). 74. Meoli (Foul).– 37. Pfostenschuss Frei. 72. Sommer lenkt Kopfball Meolis an die Latte.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy