Mit der nötigen Geduld zum Sieg – und zur Tabellenführung

Der FC Basel 1893 überstand den langen Heimweg von St. Petersburg gut und bezwang am Sonntag, 17. März 2013, in der heimischen Meisterschaft den FC Thun mit 1:0 (0:0). Nur knapp 72 Stunden nach dem kräfteraubenden Spiel in Russland gab sich der FCB auch in der Meisterschaft keine Blösse und holte sich drei wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Lange mussten die Basler kämpfen, ehe sie Marco Streller in der 81. Minute mit einem wunderschönen Tor erlöste. Der Stürmer nahm einen hohen Ball Diaz' direkt und traf in die hohe Ecke. Der Sieg war hochverdient, der FCB über das gesamte Spiel gesehen die bessere Mannschaft. Alex Frei verschoss zudem in der 54. Minute einen Elfmeter. Jetzt können die Spieler während der Nationalmannschaftspause regenerieren. Das nächste Spiel der Basler findet am 1. April in Luzern statt. Dort wird der FCB neu als neuer Tabellenführer antreten.
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Die Zweifel, ob die Spieler die strapaziöse Reise nach St. Petersburg gut überstanden hatten, beseitigten diese gleich selbst. Schon in den ersten fünf Minuten war der FCB dem Torerfolg nahe, aber zuerst traf Alex Frei mit seinem Abschluss das Tor nicht (2.) und seinen Freistoss drei Minuten später erreichte Marco Streller nur um Haaresbreite nicht. Wäre eine dieser Tormöglichkeiten genutzt worden, das Spiel wäre wohl anders gelaufen. So mussten sich die Basler lange gedulden, ehe sie rund zehn Minuten vor Schluss durch Streller erlöst wurden. Das lange Warten hat sich aber gelohnt, nicht nur wegen den drei Punkten, die Strellers Treffer dem FCB einbringen. Nein, das Tor war auch äusserst spektakulär: Marcelo Diaz schlug aus der Mitte der Thuner Hälfte einen hohen Ball in den Strafraum, wo der Basler Captain stand und die Kugel mit links aus rund 15 Metern direkt in die hohe Ecke schoss. Guillaume Faivre im Tor der Berner konnte nur noch zusehen, wie der Ball ins Tor flog.

Genau dieser Faivre war es gewesen, der sein Team bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt im Spiel gehalten hatte. In der 54. Minute konnte er einen Foulpenalty Alex Freis halten. Park war zuvor im Strafraum von Nelson Ferreira und Benjamin Lüthi in die Zange genommen worden und Schiedsrichter Nikolaj Hänni entschied auf Elfmeter. Schon in der ersten Hälfte hätte er dies einmal tun müssen und einmal können. Doch als Roland Bättig in der 30. Minute Marco Streller von den Beinen holte verweigerte der Unparteiische dem FCB einen klaren Elfmeter. Kurz vor der Pause, als Alex Freis Schuss von Saif Ghezal mit der Hand abgewehrt wurde kann man darüber streiten, ob ein Strafstoss zwingend gewesen wäre. Hänni liess aber beide Male weiterspielen.

11 Spiele in 35 Tagen

Wichtig sind die drei Punkte einerseits im Kampf um die Meisterschaft andererseits für die Nerven, denn nach dem strengen Programm der letzten Wochen folgt nun die Nationalmannschaftspause. Sein nächstes Pflichtspiel bestreitet der FCB am 1. April in Luzern. Mit dem Wissen im Hinterkopf im letzten Spiel vor diesem Unterbruch noch einmal das Punktemaximum geholt zu haben, lässt es sich bestimmt leichter regenerieren. Die Pause welche nun folgt, hat sich die Mannschaft redlich verdient. Dies nach fünf englischen Wochen in Folge und damit elf Spielen innert 35 Tagen.

Der FCB hat aber nicht nur diese Spiele bestritten, sondern diese Zeit auch äusserst erfolgreich gestaltet. So konnte er sich für den Cup-Halbfinal qualifizieren, ist im Viertelfinal der Europa League vertreten und hat in der Meisterschaft die Tabellenführung erobert. Eine beeindruckende Serie konnte der FCB an diesem Sonntagnachmittag ebenfalls weiterführen: Es war das elfte Heimspiel in Folge in dem die Rotblauen ohne Gegentor blieben.


Tabellenführung erobert

Da die Grasshoppers gegen den FC Luzern nur 0:0 spielten, steht der FCB nun an der Tabellenspitze. Es ist das erste Mal seit dem letzten Sommer, dass der FCB dort steht. Damals konnte er beim Saisoneröffnungsspiel Servette bezwingen und war rund zwei Tage Tabellenführer. Auf die Frage ob es ihm lieber ist vorzulegen oder nachzuziehen antwortete FCB-Trainer Murat Yakin: „Bisher mussten wir meistens nachlegen. Das einzige Mal als wir vorlegen durften, konnten wir den Rückstand verringern. Aber das spielt schlussendlich keine Rolle. Wir müssen auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen.“ Trotzdem – zweimal legte der FCB vor und zweimal konnte er dann Punkte auf GC gut machen. Yakin glaubt auch nicht, dass die rund zweiwöchige Pause die Mannschaft aus dem Rhythmus bringen wird: „Nach dem strengen Programm tut es uns allen bestimmt gut ein wenig den Kopf durchzulüften. Ich bin überzeugt, dass wir danach unseren Lauf weiterführen können.“ Nun ist also wieder Geduld gefordert, bis das spannende Programm des FCB seine Fortsetzung findet. Im April geht es weiter mit Meisterschaft, Cup und Europacup.



Das Telegramm:

FC Basel 1893 – FC Thun 1:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 25‘440 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 81. Streller 1:0 (Diaz)

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Schär, Dragovic, Park; Serey Die, Yapi (64. Salah); Zoua (46. Fabian Frei), Diaz; Alex Frei (83. Eleneny); Streller.

FC Thun: Faivre; Lüthi, Reinmann, Ghezal, Schirinzi; Bättig (84. Siegfried), Demiri; Ferreira, Krstic (66. Salamand), Wittwer; Schneuwly (78. Sadik).

Bemerkungen: Basel ohne Bobadilla, David Degen, Jevtic, Stocker (alle verletzt) und Philipp Degen krank). Thun ohne Bigler, Hediger, Horta, Steffen (alle verletzt) und Zuffi (krank). Ersatzbank Basel: Cabral, Elneny, Fabian Frei, Salah, Sauro, Vailati und Voser. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 36. Zoua (Schwalbe). 40. Krstic (Foul). 78. Dragovic (Foul). 82. Demiri (Foul). 88. Park (Foul) - 54. Faivre hält Foulpenalty von Alex Frei. – 89. Lattenschuss Salah.


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FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy