«Gehen füreinander durchs Feuer!»


Valentin Stocker wäre im Sommer beinahe bei den «Knappen»
Valentin Stocker erklärt, warum für den FCB jetzt alles möglich ist und wie er beinahe beim heutigen Gegner gelandet wäre.

24-jährig ist er erst, aber sein persönlicher Fundus nimmt imposante Formen an. Stocker steht derzeit in der siebten Saison mit dem FCB. Traumtreffer wie am Samstag gegen Sion und serienweise Assists gehören in seinem speziellen Fall schon fast zum Pflichtprogramm. Für ihn gehört mittlerweile selbst die Champions League schon fast zum Tagesgeschäft. Nur Captain Marco Streller (17 Partien) kommt im aktuellen FCB-Kader auf mehr Spiele als der gegenwärtig erfolgreichste Mittelfeldspieler der Super League mit 14 Einsätzen in der Champions League.

Das Duell mit Schalke empfindet nun auch der überdurchschnittlich erfahrene Nationalspieler als speziell. Mit den «Knappen» verhandelte der Manager von Stocker im Sommer intensiv. Zur Einigung kam es nicht. «Die Faust im Sack mache ich deswegen sicher nicht», relativiert der Spieler den verpassten Transfer. Es wäre aber natürlich schon in seinem Interesse, «dem grossen Nachbarn ein Bein zu stellen.»

«Von dieser legendären Hymne kann ich nie genug bekommen.»

Valentin Stocker


Ihm, der in absehbarer Zeit eine Fortsetzung der Karriere im Ausland anpeilt, ist die Strahlkraft der europäischen Bühne selbstredend bekannt. Nur eine WM- oder EM-Endrunde bieten eine vergleichbare Plattform. «Für mich ist die Champions League das Mass aller Dinge. Von dieser legendären Hymne kann ich nie genug bekommen. Dort treffe ich auf Gegenspieler, die teurer sind als unser gesamtes Budget. Das sind doch die Momente, für die man als Fussballer lebt.»

Die Sternstunden im Konzert der Grossen würden länger haften bleiben: «An unser Unentschieden in Barcelona erinnert man sich doch heute noch, obwohl wir damals sang- und klanglos ausgeschieden sind.» In der europäischen Elite gehe es auch darum, Grenzen zu verschieben und zu demonstrieren, was «mit einer verschworenen Einheit» alles zu erreichen sei. Das wundersame 2:1 an der Stamford Bridge vor knapp zwei Wochen sei so ein unglaubliches Beispiel. «Chelsea darf doch gegen uns nie verlieren!»

Geld ist zweitrangig


Stocker denkt, dass Basel nach jahrelangem Aufbau und dank «einer sehr speziellen Mannschaft» bereit sei, auf höchstem Niveau die von prominenten Gegnern offerierten Chancen zu ergreifen. Manchester United, Bayern München, Zenit St. Petersburg oder Chelsea hat der FCB an Glanztagen besiegt. «Wenn uns auch Schalke etwas zugesteht, schlagen wir zu», verspricht Stocker. «In unserer Mannschaft steckt viel Persönlichkeit. Jeder ist bereit, für den anderen durchs Feuer zu gehen. Das ist für mich der wichtigste Faktor.»

Er redet von Werten, die nicht mit exakten Kennzahlen zu beziffern sind. Stocker meint die Ausstrahlung, den Charakter der Mannschaft. Für ihn passt sie perfekt zum Wettbewerb, mit dem er persönlich eben auch mehr als nur die fetten Prämien der UEFA verbindet - nach fünf Meistertiteln und vier Cupsiegen hat er mehr denn je die Melodie der Stars im Ohr und den gewaltigen sportlichen Stellenwert im Sinn.


bluewin.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy