Der FCB-Höhenflug geht weiter

Nach 16 gespielten Meisterschafts-Runden bleibt der FC Basel 1893 souveräner Tabellenführer der Super League. Der Schweizer Meister gewann am Samstag, 19. November 2011, das Heimspiel gegen den BSC Young Boys mit 1:0 (1:0). Den einzigen Treffer der Partie, welcher trotz der Kälte sagenhafte 32‘006 Zuschauer beiwohnten, erzielte Captain Marco Streller in der 27. Minute mit einer herrlichen Einzelleistung.
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Auch die zweiwöchige Wochen Nationalmannschafts-Pause vermochte der Siegesserie des FC Basel in der Meisterschaft nichts anzuhaben. Die Basler gewannen das Heimspiel gegen die von Christian Gross trainierten Berner dank eines schönen Treffers durch Marco Streller in der ersten Hälfte verdient mit 1:0. Es war dies der sechste Super-League-Vollerfolg einer Serie, die nach dem 1:1 gegen Thun Ende September begonnen hatte; die letzte Niederlage in der Meisterschaft datiert vom 20. August (1:3 in Luzern). Damit bleibt der FCB natürlich Tabellenführer und hat auf den Gegner vom Samstag bereits neun Punkte Vorsprung.

Dass Heiko Vogel nach dem Spiel mit dieser Tatsache zufrieden war, versteht sich. Der FCB-Trainer fand, die Zuschauer hätten „über 90 Minuten ein sehr intensives Spiel gesehen“. Mit der Leistung seines Teams sei er in der ersten Hälfte – bis auf das Resultat – aber nicht vollständig zufrieden gewesen. „Doch in der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel allmählich in den Griff bekommen und mit Geschick sowie auch etwas Glück den Sieg über die Zeit gebracht.“ Seine Mannschaft hätte es lediglich verpasst, einen weiteren Treffer nachzulegen, so dass es bis zuletzt spannend blieb.

Vogels Antipode und Vor-Vorgänger, Christian Gross, hatte eine „sehr gute erste Halbzeit meiner Mannschaft“ erlebt. Allerdings habe die Entschlossenheit auf den letzten 25 Metern gefehlt, so der YB-Trainer. „Nach dem Seitenwechsel waren wir dann etwas zu verkrampft, und der FCB hat uns mit seiner starken Mannschaft sein Spiel aufgedrängt.“ Während Heiko Vogel auf eine Journalistenfrage hin antwortete, dass er den Unterschied zwischen YB und dem FCB als nicht besonders gross empfinde, meinte Christian Gross, der Rückstand von neun Punkten sei „nur sehr schwer“ noch wettzumachen.

Intensive Startphase

Die Gastgeber waren vor der tollen Kulisse von über 32‘000 Zuschauern druckvoll und spielfreudig in die immer wieder spannende Affiche gestartet. Bereits in der 8. Minute verpasste Marco Streller mit dem Kopf nur ganz knapp einen Freistoss von Alex Frei. Wenig später schloss Xherdan Shaqiri eine schöne Kombination über Markus Steinhöfer und Streller mit einem guten Schuss ab, doch YB-Keeper Marco Wölfli war auf dem Posten. Das Spiel nahm schnell Fahrt auf, und Shaqiri kam nach einer guten Viertelstunde bereits zur nächsten Grosschance. Sein Schuss von der rechten Seite wurde in extremis noch vom Berner Verteidiger Alain Nef geblockt, Wölfli wäre wohl geschlagen gewesen. Nur eine Minute später wurde es auf der anderen Seite erstmals richtig gefährlich, doch Alexander Fernerud scheiterte gleich mit zwei Schüssen von innerhalb des Strafraums an Basler Verteidigern (17.).

Rasant ging es weiter: YB wurde in der 22. Minute wegen knappem Offside zurecht ein Kopftor durch Nef aberkannt. Und fünf Minuten später hatte Marco Streller seinen grossen Auftritt, der das Spiel bereits nach einer knappen halben Stunde entscheiden sollte. Shaqiri flankte von links in den Strafraum, wo der FCB-Captain den Ball filigran annahm, sich um Verteidiger Nef drehte, Dusan Veskovac den Ball zwischen den Beinen durchschob und mit dem Aussenrist an Wölfli vorbei zum 1:0 ins Tor traf. Was für eine Einzelleistung des Basler Leaders, was für ein klassisches Marco-Streller-Tor! Kurz vor der Pause hätte Alex Frei mit einem feinen Absatztrick beinahe auf 2:0 erhöht, doch Nef stand diesmal genau am richtigen Ort und befreite einen Meter vor der Linie.

Freis Grosschance, Wölflis Reaktion

Auch nach dem Seitenwechsel hatte Frei noch die eine oder andere gute Gelegenheit. Doch für einmal war es dem Basler Topskorer nicht vergönnt, einen Treffer zu erzielen. Die beste Chance hatte Frei für den FCB, der die Berner nun je länger desto mehr einschnürte und sie kaum mehr zu Offensivaktionen kommen liess, in der 70. Minute. Jacques Zoua lancierte den Goalgetter in der Spitze und Marco Streller riss mit seinem geschickten Laufweg ein Riesenloch in die Berner Abwehr, so dass Frei alleine auf Wöfli zueilen konnte. Allein, es sollte an diesem Abend nicht sein – Freis Schuss blieb am Fuss des stark reagierenden YB-Torhüters hängen. Weil von der Gross-Equipe aber kaum mehr offensive Gefahr ausging, reichte für einmal auch ein einziger Treffer zum Vollerfolg.

Weiter geht es für den souveränen Tabellenführer am Dienstag, 22. November 2011, wenn er auswärts gegen den FC Otelul Galati zum kapitalen, zweitletzten Champions-League-Spiel antritt. Mit einem Sieg in Bukarest, wo das Spiel stattfindet, würden sich die Basler vor dem letzen Spiel gegen Manchester United am 7. Dezember 2011 in eine sehr spannende Ausgangslage bringen. Allerdings ist es immer noch möglich, dass der FCB selbst mit zwei Siegen und am Ende 11 Punkten aufgrund des schlechteren Torverhältnisses ausscheidet. Klar ist die genaue Ausgangslage frühestens nach der Partie in Bukarest.

Das Telegramm:

FC Basel–BSC Young Boys 1:0 (1:0)
St. Jakob-Park. – 32‘006 Zuschauer. – SR Sascha Kever.
Tore: 27. Streller 1:0 (Shaqiri).

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri (90. Fabian Frei), Huggel, Granit Xhaka (68. Cabral), Zoua; Streller, Alex Frei (84. Chipperfield).

Young Boys: Wölfli; Sutter (67. Costanzo), Nef, Veskovac, Spycher; D. Degen, Farnerud, Silberbauer, Nuzzolo (46. Lecjaks); Ben Khalifa, M. Schneuwly (55. Mayuka).

Bemerkungen: FCB ohne Stocker, Yapi, Voser, Taulant Xhaka (alle verletzt), Andrist (krank) und Philipp Degen (noch nicht spielberechtigt). – Verwarnungen: keine.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy