Blick vom 17.01.2011

Basels Millionen-Talent

Von Heiko Ostendorp aus Estepona

Wer ist dieser 17-jährige Sandro Wieser, für den Bundesligist Hoffenheim über 2 Mio. Franken bot?

Sandro wer? Die holländischen Journalisten fragen dreimal nach. Gerade hat Sandro Wieser – keine 60 Sekunden nach seiner Einwechslung im Test gegen Kerkrade – mit einem herrlichen Hechtkopfball getroffen.

«Körperlich robust, aggressiv, gute Spieleröffnung. Er ist die Zukunft.» So beschreibt Thorsten Fink das nächste Juwel aus der Basler Talentschmiede. Über 2 Millionen Franken bot Hoffenheim in der Winterpause für Wieser, obwohl der noch keine Minute Super League gespielt hat. Doch das Juwel bleibt beim FCB. «Hoffenheim hat mir schon eine Rückennummer gegeben, ich hätte im Profikader gestanden. Aber beim FCB habe ich alles, was es braucht, um mich zu entwickeln. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört», begründet Wieser den Entscheid zu bleiben. Schon seit dreieinhalb Jahren hat er eine feste Freundin. Bei Basel trägt er die Nr. 36, sein Name steht allerdings noch nicht auf dem Dress.

Für Liechtenstein hat Wieser schon vier A-Länderspiele gemacht. Beim 0:4 gegen Spanien spielte er gegen Barças Superstar Xavi. «Da war ich nicht so nervös wie beim ersten Profispiel für den FCB gegen Karlsruhe», lacht er. «Mit Liechtenstein kannst du nichts verlieren.»

In der Rückrunde soll Wieser erstmal nur bei der U21 spielen. Obwohl ihm Fink eine ähnlich rasante Entwicklung zutraut wie Xherdan Shaqiri.

Wenn alles glatt geht, wird Wieser am 3. Februar einen Profivertrag beim FCB unterschreiben – dann wird er 18 Jahre alt.

«Allerdings will ich wissen, ob man mit mir plant.» Diese Frage ist nach seinen starken Auftritten im Trainingslager aber wohl längst beantwortet.


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy