Der FC Basel plant die Zukunft

Im Hintergrund läuft bereits die Personalplanung für die kommende Saison. Es kündigen sich spannende Veränderungen an.

Arm in Arm. Die Spieler des FC Basel – hier während des Penaltyschiessens beim Cuphalbfinal in Bern.


Die Verträge der Kaderspieler
Vertrag läuft im Juni aus
Oliver Stöckli, Eduardo, Eduardo Rubio, Ivan Ergic.

Vertrag bis 2010
François Marque, Ronny Hodel, Benjamin Huggel, Carlitos, Scott Chipperfield, Eren Derdiyok, Jayson Leutwiler.

Vertrag bis 2011
Franco Costanzo, Yann Sommer, Reto Zanni, Beg Ferati, Behrang Safari, Jürgen Gjasula, Marko Perovic, Marcos Gelabert, Serkan Sahin, Daniel Unal, Federico Almerares.

Vertrag bis 2012
David Abraham, Orhan Mustafi, Marco Streller, Fabian Frei.

Vertrag bis 2013
Valentin Stocker.
27 Profispieler umfasst das aktuelle Kader des FC Basel. Das ist viel – zu viel für eine Mannschaft, die nach dem Ausscheiden aus dem europäischen Geschäft nur noch auf nationaler Ebene engagiert ist. Aus vertragstechnischer Sicht bietet die kommende Transferperiode im Sommer wenig Chancen, Luft in den Reihen zu schaffen: Einzig die Kontrakte von Oliver Stöckli, Eduardo, Eduardo Rubio und Ivan Ergic laufen aus. Bei den drei Erstgenannten wird die Zusammenarbeit kaum verlängert. Stöckli wird sich als aktueller (und verletzter) Keeper Nummer 4 zurückziehen und eine Karriere als Goalietrainer forcieren. Eduardo spielt in den Plänen von Trainer Christian Gross schon seit geraumer Zeit keine Rolle mehr. Flügelspieler Eduardo Rubio hat den Durchbruch nicht geschafft, der Leihvertrag mit Colo-Colo läuft aus und der Chilene wird in der Heimat bereits mit Universidad Catolica in Verbindung gebracht.

Am brisantesten kündigen sich die Gespräche mit Ivan Ergic an. Die 28-jährige Teamstütze ist nach neun Jahren in Rotblau etwas abgestumpft und sein Verhältnis mit dem Trainer – hinlänglich bekannt – abgekühlt. «Auf ausdrücklichen Wunsch beider Seiten werden wir nach dem letzten Saisonspiel gegen YB nochmals zusammensitzen», kündigt FCB-Chefscout Ruedi Zbinden an. Die Zeichen stehen aber auf Trennung, zumal die wertvolle Teamstütze auf ein Angebot aus dem Ausland hofft.

Derdiyok geht

Ein anderer prominenter Name wird im Sommer wohl ebenfalls von der Lohnliste gestrichen: Eren Derdiyok wird nach Leverkusen in die Bundesliga ziehen. Einig sind sich die beiden Vereine noch nicht, und der FCB wird das Stürmertalent nicht zu einem Schleuderpreis ziehen lassen. Andererseits macht es null Sinn, den Nationalspieler nochmals eine Saison lang auf die Ersatzbank zu verbannen. Derdiyoks Nachfolger ist längst auf Zbindens Radar fixiert: Jaques Zoua (17, Coton Sport Garoua, Kamerun). «Ein spielintelligenter, guter Nachwuchsmann», lobt Zbinden das Talent aus Afrika, «er kann im Sturm, aber auch im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden.»

Zoua dürfte nach Samuel Inkoom (20, Kotoko, Ghana) der zweite fixe Neuzugang sein. Inkoom ist für die rechte Verteidigerseite als Ersatz für Michel Morganella vorgesehen, und er wird Reto Zanni den Platz streitig machen. In der Verteidigung zeichnen sich weitere Veränderungen ab. Seit der gravierenden Verletzung von François Marque, der erst im Herbst auf den Platz zurückkehrt, ist Zbinden auf der Suche nach einem Innenverteidiger. «Einer, der sofort bereit ist und spielen kann», soll es laut dem Chefscout werden. Dabei denkt die Transferabteilung mit Zbinden, Vize-Präsident Bernhard Heusler sowie Trainer Christian Gross weniger an ausgeliehene Eigengewächse wie Patrik Baumann oder Dominik Ritter, sondern an einen gestandenen Abwehrmann, der Land und Liga kennt. Wie Marque wird auch der an der Schulter operierte Carlitos den Saisonstart verpassen. Bietet sich die Chance, verpflichten die Basler auch für den rechten Flügel eine Alternative.

Huggels Belohnung

Auf den übrigen Positionen im Mittelfeld und Angriff ist die Auswahl an Spielern gross. Möglich, dass der eine oder andere Reservist – Marko Perovic, Marcos Gelabert, Federico Almerares, Jürgen Gjasula – im Juni eine Luftveränderung ins Auge fasst. Das gilt auch für Aussenverteidiger Ronny Hodel, der hinter Behrang Safari nur wenig Perspektiven hat. Trotz Vertrag bis 2010. Und auch um Ersatzgoalie Yann Sommer drehen sich derlei Gedanken. «Es wäre fast schade», sagt Zbinden, «wenn er eine ganze Saison lang die Nummer 2 hinter Costanzo wäre. Dafür ist er fast zu gut.» Leihangebote anderer Clubs liegen aber nicht vor.

Noch länger die rotblauen Farben tragen soll dagegen Benjamin Huggel. Der Vertrag des formstärksten und konstantesten FCB-Feldspielers in dieser Saison endet 2010, nun soll die Zusammenarbeit vorzeitig verlängert werden. «Es laufen Gespräche», verrät Bernhard Heusler, «wir möchten seine guten Leistungen belohnen.» Wie jedes Jahr planen Zbinden und Heusler zweigleisig. Schafft der FCB die Titelverteidigung, muss er in der Qualifikation zur Champions-League-Saison 2009/2010 drei Qualifikationsrunden überstehen – allerdings gegen auf dem Papier eher schwächer dotierte Clubs. Dafür bräuchte es ein grösseres Kader, das schon im Juli für Höchstleistungen bereit sein muss. Für den Uefa-Cup dagegen würde eine Personaldecke reichen, die eine Spur dünner ist. Heusler: «Die exakte Vorwärtsstrategie definieren wir, wenn die Saison vorbei ist.» Bis dahin stehen noch fünf entscheidende Meisterschaftsspiele an


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy