Drei wichtige Punkte im Titelrennen

Der FC Basel 1893 gewann am Sonntag, 8. Mai 2011 sein Heimspiel gegen die AC Bellinzona mit 2:0 (1:0). Gegen die beherzt und mit praktisch der gesamten Mannschaft verteidigenden Tessiner erzielten Benjamin Huggel in der 39. und Alex Frei in der 89. Minute die beiden Treffer für das Heimteam. Damit haben die Basler punktemässig wieder zum Tabellenführer FC Zürich aufgeschlossen – die Zürcher erreichten in St. Gallen in letzter Minute noch ein 2:2-Unentschieden.
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Spannender könnte sich die Schlussphase des Kopf-an-Kopfrennens in der Schweizer Fussball-Meisterschaft nicht präsentieren: Der FC Basel und der FC Zürich liegen vier Runden vor Schluss punktgleich an der Tabellenspitze der Super League. Der FCZ belegt den ersten Platz, weil er mit haudünnem Vorsprung das bessere Torverhältnis (+26) als der FCB (+25) aufweist. Und das prickelndste an der Geschichte: Am kommenden Mittwoch, 11. Mai 2011, treffen die beiden besten Teams der Schweiz im Letzigrund aufeinander und tragen das Spitzenspiel aus.

„Wir freuen uns auf eine Top-Partie am Mittwoch und wollen das Spiel natürlich gewinnen“, blickte Thorsten Fink nach dem 2:0-Sieg über Bellinzona bereits auf das Highlight voraus. Zunächst aber fasste der FCB-Trainer das harte Stück Arbeit gegen die Tessiner aus seiner Sicht zusammen: „Es war das erwartet schwere Spiel, Bellinzona war sehr gut organisiert und gewährte uns nur wenig Raum.“ Mit dem Resultat und insgesamt auch der Leistung seines Teams war Fink zufrieden: „Die Mannschaft ist sehr konzentriert aufgetreten und hat gezeigt, dass sie Meister werden will.“ Dass der FC Zürich auswärts gegen St. Gallen erst in der 93. Minute zum 2:2-Ausgleich kam und deshalb die Tabellenführung nicht an den FCB abgeben musste, kümmerte den Basler Trainer nicht gross – „wir schauen auf uns und haben alles in den eigenen Händen.“

Gegen die AC Bellinzona startete der FCB – vielleicht zusätzlich angespornt von einer erneut grossartigen Choreographie der Muttenzer Kurve – frisch und spielfreudig in die Partie. Obschon die Tessiner defensiv tatsächlich sehr gut (und vor allem zahlreich) standen, erarbeiteten sich die Basler geduldig die eine oder andere gute Torchance. Insbesondere Xherdan Shaqiri – einer der Auffälligsten in einem starken Basler Kollektiv – suchte immer wieder den Weg zum Tor. Einmal hatte der FCB allerdings auch Glück, als Ciarrocchi bei einem der wenigen Bellinzona-Angriffe nach einem Heber über Costanzo das Tor nur knapp verfehlte (29.).

Huggels wichtiges 1:0

Kurz darauf scheiterte Marco Streller bei der bisher grössten FCB-Chance: Der Stürmer nahm einen langen Flankenball hervorragend an, traf dann aber mit seinem spektakulären Halbvolley über das Tessiner Tor. Präziser im Abschluss zeigte sich dann in der 39. Minute Benjamin Huggel, als er einen Eckball von Shaqiri mit einem perfekt getroffenen Kopfball zum äusserst wichtigen 1:0 für die Gastgeber verwertete. Auch für Huggel persönlich war es ein besonderes Erfolgserlebnis – der Münchensteiner Teamleader findet nach längerer Verletzungspause rechtzeitig im Saison-Finish zu gewohnter Stärke zurück.

Nach dem Seitenwechsel ging es weiter mit dem geduldig aufgezogenen FCB-Powerplay, das darauf abzielte, baldmöglichst das beruhigende 2:0 zu erzielen. Die AC Bellinzona ihrerseits blieb allenfalls noch mit ganz selten vorgetragenen Kontern im Spiel, doch FCB-Keeper Franco Costanzo verbrachte einen ziemlich geruhsamen Nachmittag. Die Basler kontrollierten die Partie komplett, waren stark in den Zweikämpfen und liessen den Tessinern kaum Platz zum Kombinieren. Das einzige, was fehlte, war das befreiende zweite Tor – obschon der FCB mitunter durchaus nahe dran war: Markus Steinhöfers Schuss etwa landete am Pfosten (55.), Cabral traf aus der Distanz knapp neben das Tor (57.) und auch Shaqiri scheiterte noch zweimal (61., 65.) an Bellinzona-Goalie Gritti.

Doch dann gibt es in den Reihen des FC Basel ja auch noch Alex Frei. Der Toptorschütze der Basler schloss kurz vor dem Schlusspfiff einen herrlichen FCB-Angriff ab, den Steinhöfer mit einem perfekten Pass in die Spitze auf Marco Streller eingeleitet hatte. Und Streller leistete einmal mehr die selbstlose und äusserst präzise Vorarbeit für Frei, der den Pass seines Sturmkollegen souverän zum 2:0 verwertete – es war Freis 22. Saisontor. „Ein 2:0-Sieg über eine Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt, ist ein gutes Resultat“, sagte FCB-Trainer Thorsten Fink dann noch und freute sich über die drei wichtigen Punkte im Titelrennen. Jetzt gilt die ganze Konzentration dem Spitzenspiel gegen den FC Zürich vom kommenden Mittwoch.

Das Telegramm:

FC Basel–AC Bellinzona 2:0 (1:0)
St. Jakob-Park. – 26‘114 Zuschauer. – SR Dr. Thomas Prammer (Ö).
Tore: 39. Huggel 1:0 (Shaqiri). 89. Frei 2:0 (Streller).

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Ferati, Dragovic, Safari; Zoua (71. Granit Xhaka), Huggel, Cabral, Shaqiri (81. Taulant Xhaka); Frei, Streller.

Bellinzona: Gritti (70. Zotti); Raso, Mangiaratti, Lima Sola, Thiesson; Mihajlovic, Mattila (77. Wahab), Diarra (62. Rivera), Feltscher; Sermeter; Ciarrocchi.

Bemerkungen: FCB ohne Abraham, Chipperfield, Stocker, Tembo, Yapi und Wieser (alle verletzt). Bellinzona ohne La Rocca, Siquera-Barras, Taulo (alle verletzt), Lustrinelli und Diana (beide gesperrt). – Verwarnungen: 41. Feltscher (Foul). 72. Mattila (Foul). 89. Wahab (Rekl.).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy