FCL–FCB 1:1 – kein Sieger im Spitzenspiel

In der 28. Runde der Super League spielt der FC Basel 1893 auswärts beim FC Luzern Unentschieden 1:1 (1:0). Den Treffer für den FCB, der die erste Halbzeit klar dominiert hatte, erzielte Xherdan Shaqiri mit einem herrlichen Volleytreffer bereits in der 3. Minute. Im zweiten Durchgang traten die Luzerner wesentlich offensiver und druckvoller auf und kamen in der 59. Minute durch Dario Lezcano zum Ausgleich. Nach diesem Remis führt der FCB die Tabelle weiterhin mit 17 Punkten Vorsprung auf die Innerschweizer an. Der BSC Young Boys könnte am Ostermontag zu Luzern aufschliessen.
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Und es war doch ein Spitzenspiel! Im Vorfeld war der Partie zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel dieses Prädikat bisweilen abgesprochen worden, dies aufgrund des grossen Vorsprungs der Basler in der Tabelle. Doch in der Swissporarena entwickelte sich namentlich in der zweiten Halbzeit ein Spiel, das es durchaus in sich hatte. War der FCB im ersten Durchgang noch klar überlegen gewesen, kamen die Luzerner mit deutlich mehr Mumm und Offensivdrang aus der Kabine, so dass die Zuschauer in der Folge einen packenden Schlagabtausch zu sehen bekamen. Am Ende hatten die 17‘000 im ausverkauften Luzerner Stadion einer Partie mit je einem Tor auf beiden Seiten, vielen weiteren Topchancen und einigen strittigen Szenen beigewohnt. So, wie sich das für einen Spitzenkampf gehört.

Dank des 1:1 beim Tabellenzweiten bleibt der FCB auch im 21. Spiel in Serie ungeschlagen und unverändert mit grossem Abstand an der Ranglistenspitze der Super League. Heiko Vogel freute sich hinterher darüber, „dass wir hier nicht verloren haben, was durchaus hätte passieren können“. Er müsse bei seiner Analyse das Spiel in vier Viertel aufteilen: „Mit drei Vierteln war ich sehr zufrieden, mit der Phase direkt nach der Pause allerdings überhaupt nicht – das war bisweilen indiskutabel“, urteilte Vogel. Er meinte damit jene rund zwanzig Minuten, in welchen seine Mannschaft mit der 1:0-Führung im Rücken plötzlich stark unter Druck geriet. Der FC Luzern kam wie verwandelt aus der Pause und vermochte mit den eingewechselten Xavier Hochstrasser und Adrian Winter eindeutig mehr Druck aufzubauen als vorher.

Lezcanos 1:1 per „Brust-Volley“

In dieser Phase fiel auch der Ausgleich für die Innerschweizer: In der 59. Minute flankte Jérôme Thiesson von der rechten Seite her an den entfernten Pfosten, wo Claudio Lustenberger den Ball mit dem Kopf in die Mitte brachte und Dario Lezcano per „Brust-Volley“ zum 1:1 traf. Es sollte der einzige erfolgreiche Angriff der Gastgeber bleiben, die besten weiteren Gelegenheiten hatte allesamt der Torschütze. Doch in der 65. Minute verfehlte Lezcano den Ball völlig freistehend im Strafraum der Basler und sieben Minuten später parierte FCB-Torhüter Yann Sommer den guten Kopfball des Paraguayaners hervorragend. Danach waren wieder einmal – und eigentlich fast nur noch – die Basler an der Reihe: Zunächst prüfte Alex Frei mit einem scharfen Schuss Goalie David Zibung (73.), dasselbe tat Marco Streller mit seinem guten Kopfball nur fünf Minuten später. Die beste Chance der letzten zehn Minuten vergab Jacques Zoua, als er eine gute Shaqiri-Flanke aus rund 13 Metern halbvolley über das Tor beförderte, so dass es am Ende beim 1:1 blieb.

Begonnen hatte das Spiel für den FCB optimal und spektakulär. Bereits in der 3. Minute traf Xherdan Shaqiri mit einem herrlichen Seitfallzieher zur Basler Führung – er stand dabei aus Sicht des von links flankenden David Abraham am entfernten Pfosten. Damit hatten die Basler sehr früh ein starkes Zeichen gesetzt, was ihrem Spiel im Verlauf der ersten Halbzeit sehr gut tun sollte. Immer wieder erarbeitete sich der FCB gefährliche Chancen, nicht selten war Captain Marco Streller daran beteiligt. So etwa in der 16. Minute, als er eine gute Shaqiri-Flanke mit dem Kopf über das Tor setzte. Oder sechs Minuten später, als Alex Frei der Vorlagengeber war und Streller das Tor mit einer Dropkick-Abnahme wiederum nur knapp verfehlte. Und bei einigen weiteren Szenen hielt Torhüter Zibung seine Mannschaft im Spiel, so dass dieses in der zweiten Halbzeit für einen schönen Fussballabend sorgen konnte.

Yakin: "Das 1:1 geht sicher in Ordnung"

Dieser Meinung war auch Luzern-Trainer Murat Yakin: „Wir haben heute ein tolles Fussballspiel gesehen. Während mein Team in der ersten Halbzeit nicht richtig in die Gänge kam, war das nach der Pause in Sachen Laufbereitschaft und Kreativität viel besser.“ Es sei schade, dass es aufgrund der Steigerung nicht zum Sieg gereicht habe – „doch in der ersten Halbzeit hätten wir durchaus mehr Gegentore erhalten können, deshalb geht das 1:1 sicher in Ordnung.“ Weder Yakin noch Heiko Vogel wollten sich deshalb tadelnd zu den umstrittenen Strafraumszenen äussern, in denen auf der einen Seite Lustenberger und auf der anderen Seite Streller zu Boden gegangen waren, der Penaltypfiff aber beide Male ausblieb. „Es ist jeweils sehr schwierig zu sehen für den Schiedsrichter, der in Sekundenbruchteilen entscheiden muss“, fand der FCB-Trainer, während sein Luzern Kollege meinte: „Nach einem solch guten Spiel sollte man nicht über die Unparteiischen diskutieren.“

Das Telegramm:

FC Luzern–FC Basel 1:1 (0:1)
Swissporarena. – 17‘000 Zuschauer (ausverkauft). – SR Sascha Kever.
Tore: 3. Shaqiri 0:1 (Abraham). 59. Lezcano 1:1.

FC Luzern: Zibung; Thiesson, Wiss, Puljic, Lustenberger (84. Sarr); Kukeli; Kryeziu (46. Hochstrasser), Renggli, Hyka, Ferreira (46. Winter); Lezcano.

FC Basel: Sommer; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park; Shaqiri (88. Andrist), Huggel, Granit Xhaka (70. Yapi), Fabian Frei (61. Zoua); Streller, Alex Frei.

Bemerkungen: Luzern ohne Stahel, Shalaj (beide verletzt), Bento, Sorgic und Strohhammer (nicht im Aufgebot). FCB ohne Chipperfield, Voser, Degen (alle verletzt) und Stocker (geschont). – Verwarnungen: 63. Lezcano (Schwalbe).

fcb.ch
tor vom shaqiri ..



FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy