CL-Qualifikation: Der FC Flora Tallinn ist die erste Hürde für den FC Basel 1893

FC Flora Tallinn, der Meister aus Estland, ist die erste Hürde für den FC Basel 1893 auf seinem Weg in die angestrebte Gruppenphase der kommenden UEFA Champions League-Saison 2012/2013. Die Spiele finden am 17. oder 18. Juli 2012 in Estland und am 24.oder 25. Juli im St. Jakob-Park statt.
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Im Vorjahr war die Konstellation so günstig gewesen, dass der FCB als erste Schweizer Mannschaft direkt im Hauptturnier der Champions League hatte Platz nehmen dürfen. Jetzt wird es für den Schweizer Meister ungleich schwieriger, wieder in diese Elite-Klasse aufzusteigen. Ehe er in der Gruppenphase spielen kann, muss er drei Gegner eliminieren, und zwar je einen in der 2. Qualifikationsrunde, in der 3. Qualifikationsrunde und danach noch in den so genannten Playoffs.

Zumindest die am 25. Juni 2012 in Nyon ausgeloste erste Aufgabe dürfte im Normalfall kein zu grosses Hindernis sein: Gegen den FC Flora Tallinn aus Estland muss der FCB eindeutig die Favoritenrolle annehmen – und tut dies auch.

Klar ist aber auch, dass es für den FCB „auf dem Papier“ einfachere Aufgaben gegeben hätte. Gleichwohl wäre ein Out gegen den Rivalen aus dem Baltikum eine riesige Enttäuschung, zumal der FCB zuerst auswärts antreten kann, was man im Europacup gemeinhin als Vorteil beurteilt. Dazu kommt, dass der FC Flora von seinen bisher 38 Europacupspielen nur deren vier gewann.

Etwas heikel könnte allerdings sein, dass der erste internationale Gegner der neuen Saison voll im Rhythmus ist. Estland gehört nämlich zu jenen Ländern, die ihre Meisterschaft dem Kalenderjahr anpassen. Dementsprechend wird der FC Flora, wenn er zuhause den FCB empfängt, bereits 19 Meisterschaftsrunden absolviert haben. Derzeit, nach 16 Runden, liegt er an 3. Stelle. Der FCB dagegen wird vor dem Auswärtsspiel in Estland aus der eigenen Meisterschaft einzig das Saisonauftaktspiel bei Servette bestritten haben.

Ernst zu nehmen ist dieser Gegner demnach auf jeden Fall. Der FC Flora Tallinn ist in seiner Heimat mit neun gewonnenen Titeln Rekordmeister. Dazu kommen fünf Cupsiege. Im Vorjahr scheiterte er in der Champions League-Qualifikation mit 0:0 und 0:1 an Irlands Meister Shamrock Rovers. Im aktuellen Kader vom 41jährgen Trainer Martin Reim, dem Rekordnationalspieler seiner Heimat, stehen nur drei Ausländer: Der Georgier Zakarias Beglarishvili, der Finne Valeri Minkenen und der Russe Niklai Mashi. Alle drei sind Mittelfeldspieler.

Seine Heimspiele trägt der 1990 gegründete „Mittetulundusühing Jalgpalliklubi Football Club Flora“, wie er im vollen Wortlaut heisst, in der Lilleküla Arena aus, die für nationale Spiele eine Kapazität von gut 10‘000 Plätzen hat. Noch nie hat dieser Club in einem Europacupwettbewerb gegen eine Schweizer Mannschaft gespielt, was nichts anderes heisst, als dass der FCB und seine Fans ein neues Team kennenlernen dürfen.

Und das sagte FCB-Cheftrainer Heiko Vogel kurz nach der Auslosung über den FC Flora Tallinn:

„Ich kenne diese Mannschaft noch nicht und wage deshalb auch kein vertieftes Urteil. Aber es ist schon so, dass wir mit unseren eigenen Ansprüchen einen Gegner aus Estland schlagen müssen. Wir werden die Gelegenheit nutzen, den FC Flora in seinen zwei Heimspielen, die er vor der Begegnung mit uns hat, ausführlich zu studieren und uns sehr seriös vorbereiten. Denn wir alle haben noch die letzte Champions-League-Kampagne in bester Erinnerung. So was wieder erleben zu dürfen, ist unser Ziel.“

Captain Marco Streller sagte: „Das ist einer dieser Gegner, die dann besonders gefährlich sind, wenn man sie nicht ernst nimmt. Diesen Fehler werden wir nicht machen. Denn es ist klar: Wir sind Favorit, wir streben gegen den FC Flora ohne Wenn und Aber das Weiterkommen an. Ich freue mich auf diese Begegnung, zumal ich in meiner Karriere noch nie in Estland war, weder beruflich noch privat. Und man sagt ja, das Tallinn eine sehr schöne Stadt sei. Das ist für uns Spieler zwar nicht von grosser Bedeutung, aber vielleicht ein Anreiz für die Fans, uns schon im Auswärtsspiel zu unterstützen.“


fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy