4:1 GEGEN LUSTENAU UND EIN HINWEIS IN DER CAPTAIN-FRAGE



Im ersten von fünf Testspielen gewinnt der FC Basel gegen den SC Austria Lustenau mit 4:1. Matias Delgado (2), Musa Araz und Adama Traoré erzielen die Tore, die Aussagekraft des Spiels ist nach wenigen Trainingstagen unter Urs Fischer gering – ausser vielleicht hinsichtlich der Frage, wer denn nun Captain werden soll.

Luca Zuffi konnte sich kaum mehr befreien aus der Traube junger Menschen, die ihn auf der Sportanlage Waldäcker umgab. Die einen wollten Fotos, andere eine Unterschrift – und als der Mittelfeldspieler des FC Basel irgendwann doch noch in der Interviewzone erschien, mimte Yoichiro Kakitani einen Fan und fotografierte belustigt seinen Mitspieler.

Das Indiz zur Captain-Frage
Matias Delgado war gegen Lustenau Captain in der ersten Halbzeit, Luca Zuffi in der zweiten. «Ich mache mir nichts aus der Binde», sagt Zuffi. «Wenn der Trainer mich wählt, dann ist das eine Ehre für mich», sagt hingegen Delgado. Gut möglich, dass der Argentinier zum Captain ernannt wird. Trainer Urs Fischer will die Frage im Trainingslager klären.

Dass gerade Zuffi derart gefragt war, hatte weniger mit seiner Leistung beim 4:1-Sieg im Testspiel gegen den SC Austria Lustenau zu tun. Vielmehr hat der Winterthurer beim FCB einen Status, von dem er nicht dachte, «dass ich ihn derart schnell erreichen würde».

Zu dieser Rolle ist er auch «wegen der vielen Abgänge» gekommen, weiss Zuffi. Die Schweizer Fabian Schär (zu Hoffenheim), Fabian Frei (zu Mainz) und Marco Streller (Karrierenende) spielen nicht mehr für Rotblau. Der 25-Jährige ist, was auch mit seinem in Basel berühmten Vater Dario zu tun hat, in Basel nun bereits so etwas wie eine Identifikationsfigur geworden.

Urs Fischer: «Eine zusammengewürfelte Mannschaft»

Dazu gehört auch die Aufgabe, den jungen Spielern den Einstieg in die Profimannschaft zu erleichtern. Gegen Lustenau, im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Urs Fischer, kamen fünf vereinseigene Junioren aus der U21 zum Einsatz. Zudem gaben Manuel Akanji, ein Winterthurer wie Zuffi, und Daniel Hoegh ihr Debüt beim FCB.

Die Nationalspieler fehlten und Fischer wechselte in der Halbzeit alle elf Spieler aus. Entsprechend wenig aussagekräftig war die Partie mit «einer zusammengewürfelten Mannschaft», wie Fischer seine Aufgebot nannte.

«Ich freute mich auf das erste Training. Und ich freute mich auf das erste Spiel», sagt Urs Fischer nach seinem ersten Einsatz an Basels Seitenlinie.

Ein Treffer aus der Feder der Junioren

Eine erste Kombination über Taulant Xhaka und Matias Delgado endete mit dem erfolgreichen Abschluss des Argentiniers, der wenig später per Handelfmeter auch den zweiten Treffer erzielte. Elf Minuten waren gespielt und der Klassenunterschied zwischen dem Schweizer Meister und dem österreichischen Zweitligisten bereits augenfällig.

Am dritten Treffer hatten auch die Jungen ihren Anteil: Samuele Campo spielte quer, der Stürmer Cedric Itten liess für den Torschützen Musa Araz durch.

Für den Höhepunkt sorgte schliesslich Adama Traoré, der mit einem Schuss von der Strafraumecke ins entfernte hohe Eck zum 4:1 traf. Und dass Walter Samuel beim einzigen Gegentreffer nicht gut aussah: geschenkt.

Es folgt München, Donetsk, Eindhoven und Leverkusen

Es ging in diesem Spiel, dessen Anlass das 100-jährige Jubiläum des FC Herzogenbuchsee war, einerseits darum, «sich nach den Ferien wieder an den Fussball heranzutasten», wie es Zuffi nannte. Und für Fischer ging es andererseits darum, «nach einer harten Trainingswoche füreinander da zu sein».

Die Mannschaft fliegt am Samstagabend nach München und von dort weiter nach Rottach-Egern. Mit an Bord für die Reise ins Trainingslager sind alle in Herzogenbuchsee Anwesenden. Die Nationalspieler und der neue Stürmer Marc Janko stossen am Sonntag zur Mannschaft.

Lustenau war noch kein Gradmesser für den Schweizer Meister. Die kommenden Testspiele («Freundschaftsspiele gibt es nicht», sagt Fischer) werden ungleich herausfordender: Gegen 1860 München, Shakthar Donetsk, Eindhoven und Leverkusen (Details siehe Box am Ende).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy