0:0 in St. Gallen – die Entscheidung fällt erst am Mittwoch

Der FC Basel 1893 kam am Sonntag, 22. Mai 2011 in der zweitletzten Super-League-Runde auswärts gegen den FC St. Gallen trotz klarer Überlegenheit nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus. Weil der Tabellenzweite FC Zürich in Luzern gleichzeitig klar mit 5:0 gewann, bleibt der Kampf um die Schweizer Meisterschaft bis zur letzten Runde am kommenden Mittwoch spannend. Der FCZ ist bis auf einen Punkt zum FCB aufgeschlossen – und hat nun exakt dasselbe Torverhältnis.

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Zwei Pfostenschüsse und ein aberkannter Treffer nach einer knappen Offside-Entscheidung – das Glück stand am Sonntagnachmittag, der zumindest in Sachen Wetter die gesamte Palette anzubieten hatte, nicht auf Seiten des FC Basel. Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink war in der St. Galler AFG-Arena gegen einen aufopferungsvoll kämpfenden und gut eingestellten Gastgeber zwar überlegen. Doch Kapital konnte er keines daraus schlagen. Nach dem torlosen Unentschieden in der Ostschweiz stehen die Basler in der Tabelle weiterhin zu oberst, allerdings ist der Vorsprung auf den FC Zürich auf einen Punkt geschrumpft. Der FCB hat nun 70 Zähler auf dem Konto, der FCZ 69 – und beide weisen ein Torverhältnis von 73:44 auf.

„Es war das erwartet schwere Spiel für uns“, sagte Fink nach dem Schlusspfiff und seinem ersten 0:0 als Trainer des FC Basel. „Ich bin zufrieden mit der Disziplin und der Einstellung meiner Mannschaft, in St. Gallen holt man eben nicht einfach im Vorbeigehen einen Sieg.“ Fink befand den sonntäglichen Gegner als sehr gut organisiert, weshalb sein Team auch nicht zu übermässig vielen Torchancen gekommen sei. „Schade konnten wir die eine oder andere davon nutzen“, so der 43-Jährige. Und dann richtete der Basler Übungsleiter seinen Blick bereits nach vorne: „Wir haben es immer noch in den eigenen Händen und können am Mittwoch gegen Luzern in unserem Stadion die Meisterschaft gewinnen – das ist doch das Schönste, was es gibt.“ Gelegen käme es dem FCB sicher, wenn sich die Luzerner dabei ähnlich widerstandslos präsentieren wie beim 0:5 am Sonntag gegen den FCZ…

11. Minute – der erste Pfostenschuss

Ein zäher Widersacher für die Basler war hingegen der FC St. Gallen. Der FCB war zwar während den gesamten 90 Minuten klar spielbestimmend, doch allzu viel liessen die Ostschweizer in der Tat nicht zu. Ganz verhindert werden konnte die Basler Offensive natürlich trotzdem nicht – Alex Frei etwa traf bereits in der 11. Minute den Pfosten, nachdem er von Marco Streller perfekt lanciert worden war. Nach einer guten halben Stunde, als es über der AFG-Arena mittlerweile donnerte, blitze und aus Kübeln goss, kam es im St. Galler Strafraum zum nächsten Aufreger: Diesmal war es Streller, der in der Mitte von Behrang Safari angespielt wurde – und per Hechtkopfball zum vermeintlichen 1:0 für sein Team traf. Doch das Schiedsrichterteam entschied in der umstrittenen Szene auf Offside. Auf Seiten der Gastgeber hatte FCB-Leihgabe Fabian Frei in der 34. Minute eine der wenigen Torszenen für sein Team, als er mit seinem Weitschuss an Franco Costanzo scheiterte.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zwar das Wetter – nun schien plötzlich die Sonne – nicht aber die Physiognomie des Spiels. Der FCB war weiterhin tonangebend, allerdings ohne sich ganz zwingende Torgelegenheiten herauszuspielen. Die besten Chancen hatten Xherdan Shaqiri, dessen Schuss von Torhüter Lopar über die Latte gelenkt wurde (69.) und vor allem Granit Xhaka, der nach einem tollen Streller-Zuspiel von über die linke Seite kam und mit einem scharfen Schuss den Pfosten traf (72.). In der Schlussphase der Partie dosierten beide Teams das offensive Risiko, zumal St. Gallen im Kampf um den Abstieg mit dem einen Punkt gegen den FCB zufrieden war. Und auch die Basler wollten angesichts des klaren Zwischenstands vom Spiel Luzern-FCZ nicht Gefahr laufen, am Ende noch in einen verheerenden Konter zu laufen.

Gegen Luzern ohne Huggel und Dragovic

Also blieb es beim torlosen Unentschieden und dem nach wie vor hoffnungsfrohen Blick auf den kommenden Mittwoch mit dem letzten Meisterschaftsspiel gegen den FC Luzern: „Ich freue mich auf eine tolle Partie im hoffentlich ausverkauften St. Jakob-Park“, sagte Thorsten Fink. „Wir werden alles daran setzen, das Spiel zu gewinnen – dann stehen wir dort, wo wir stehen wollen!“ Bei der Derniere nicht mit dabei sein können Benjamin Huggel und Aleksandar Dragovic, die nach ihren vierten Gelben Karten gesperrt ausfallen. Mit dem Selbstvertrauen des Tabellenführers und Titelverteidigers, der sich in drei Tagen aus eigener Kraft erneut zum Schweizer Meister küren kann, sagte Fink dazu: „Wir haben sehr gute Leute, welche die beiden Gesperrten ersetzen können.“

Das Telegramm:

FC St. Gallen–FC Basel 0:0 (0:0)
AFG-Arena. – 19‘500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Alain Bieri.
Tore: keine.

FC St. Gallen: Lopar; Lang, Schenkel, Goncalves, Hämmerli (59. Dunst); Fabian Frei, Imhof (80. Nushi), Muntwiler, Regazzoni; Scarione; Abegglen (76. Lavric).

FC Basel: Costanzo; Steinhöfer, Ferati, Dragovic, Safari; Shaqiri (80. Zoua), Yapi (91. Cabral), Huggel, Granit Xhaka; Alex Frei, Streller.

Bemerkungen: St. Gallen ohne Bakens, Vailati (beide verletzt), Owona und Cicek (beide gesperrt). FCB ohne Stocker, Tembo und Wieser (alle verletzt). – Verwarnungen: 11. Regazzoni (Reklamieren). 12. Shaqiri (Freistoss zu früh ausgeführt). 49. Abegglen (Foul). 50. Huggel (Foul). 79. Dragovic (Foul).


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FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy