1:3-Niederlage in Zürich: Der FCB verpasst es den Vorsprung auszubauen

Der FC Zürich gewinnt gegen den FC Basel 1893 mit 3:1 (0:1). Der FCB begann stark und ging bereits in der 8. Minute durch Valentin Stocker mit 1:0 in Führung. Danach bauten die Basler aber merklich ab und überliessen dem Gastgeber das Spieldiktat. Die Zürcher konnten aus ihrer Überlegenheit aber lange keinen Profit ziehen. Erst in der 69. Minute gelang Milan Gajic der Ausgleich. Danach wurde der FCB wieder stärker und war dem Führungstreffer näher als die Zürcher. Der eingewechselte Marco Schönbächler brachte den FCZ aber mit einem Weitschuss kurz vor Schluss in Führung, und der ebenfalls eingewechselte Pedro Henrique schloss in der Nachspielzeit einen Konter zum 3:1 ab. Aufgrund der Niederlage der Grasshoppers am Vortag bleibt an der Tabellenspitze alles beim Alten: Der FCB führt die Rangliste weiterhin drei Punkte vor GC an. Das nächste Spiel bestreitet der FCB am Sonntag gegen den Servette FC (13.45 Uhr, St. Jakob-Park).
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Irgendwie schien es, als wirkten die Tore an diesem Abend lähmend. Und zwar für jene Mannschaften, die sie geschossen hatten. So sah es auch Murat Yakin: „Die Startphase hat mir gut gefallen, bis zum Tor.“ Der FCB begann in der Tat stark und setzte Zürich in den Startminuten unter Druck, es dauerte auch nur knappe acht Minuten bis die Gäste dann zum ersten Mal jubeln durften. Marco Streller hatte Valentin Stocker mit einem hohen Querpass schön lanciert und dieser überlobte den herauslaufenden David da Costa zur Basler Führung. „Danach haben wir leider aufgehört zu spielen“, sagte Yakin, und mit dem traf er den Nagel auf den Kopf. „Die Müdigkeit war spürbar, es war viel zu wenig Bewegung im Spiel“, erklärte der FCB-Trainer weiter. Vorderhand blieb das allerdings noch ohne Konsequenzen. Zürich drückte zwar, traf aber das Tor dabei nicht oder die Gastgeber scheiterten am hervorragenden Yann Sommer; der Torhüter des FCB zeigte erneut ein sehr gutes Spiel. Und so ging es mit der 1:0-Führung für den FCB in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel gelang dem FCZ dann dasselbe, was dem FCB im Hinspiel vor einem knappen Monat gelungen war: Er drehte einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg. Allerdings musste sich der FCZ lange gedulden, erst in der 69. Minute gelang Milan Gajic mit einem Schuss aus rund 16 Metern der Ausgleich. Und nach diesem Ausgleich waren es die Zürcher, die nachliessen. Fabian Schär (77.) und Mohamed Salah (80.) besassen beide Möglichkeiten zur erneuten Basler Führung. Der Ball strich aber bei Schärs Kopfball, sowie bei Salahs Direktabnahme am Tor vorbei und als sich wohl schon ein Grossteil im Stadion mit dem Unentschieden abgefunden hatte schlugen die Zürcher nochmals zu. Marco Schönbächler traf ähnlich wie Gajic zuvor zum Ausgleich, einfach von der anderen Seite. Und als Sommer bei einem Eckball in der Nachspielzeit mit nach vorne gestürmt war, schloss Pedro Henrique den darauffolgenden Konter zum 3:1-Endstand ab. Für den FCZ war es der erste Heimsieg gegen den FCB seit dem 26. November 2006. Und auch wenn das Spiel zeitenweise auf beiden Seiten hätte kippen können, war der Sieg vom FCZ bestimmt nicht gestohlen.

Umstellungen am Sonntag

In der Tabelle bleibt derweil alles beim Alten: Die Grasshoppers verloren am Dienstagabend in Bern mit 1:4 und St. Gallen am Mittwochabend in Luzern mit 0:2. Damit haben die drei am besten klassierten Mannschaften am selben Spieltag verloren. „Somit bleibt es spannend bis zum Schluss“, meinte Yakin zur Tabellensituation.

Neben dem Spiel verlor der FCB auch noch Philipp Degen, der mit dem Fuss umknickte und verletzt ausgewechselt wurde. Auch Fabian Frei konnte das Spiel wegen muskulärer Probleme nicht beenden und Marco Strellers Verwarnung bedeutet, dass er im nächsten Spiel gegen Servette gesperrt sein wird. Auf Murat Yakin kommt vor dem nächsten Heimspiel am Sonntag gegen Servette also einiges an Arbeit zu, da er gezwungen sein wird umzustellen. Immerhin können die Basler, nach drei Spielen in der Fremde innert sechs Tagen, dann wieder im St. Jakob-Park antreten. Gross beschäftigen mit dem Spiel in Zürich wird man sich wohl nicht mehr, einerseits fehlt die Zeit und andererseits: „Müssen wir das Spiel abhaken und nach positiv vorne schauen,“ dagte der FCB-Trainer zum Abschluss. Auch hiermit lag Yakin richtig, denn der FCB liegt immer noch an der Tabellenspitze und hat es lediglich verpasst den Vorsprung auszubauen.


Das Telegramm:

FC Zürich – FC Basel 1893 3:1 (0:1)
Letzigrund. – 14‘062 Zuschauer. – SR Nikolaj Hänni.
Tore: 8. Stocker 0:1 (Streller). 69. Gajic 1:1 (Schönbächler). 87. Schönbächler 2:1. 93. Pedro Henrique 3:1.

Zürich: da Costa; Philippe Koch, Raphael Koch, Djimsiti, Benito; Kukuruzovic (62. Schönbächler), Gajic; Mariani, Gavranovic (62. Chikhaoui), Drmic; Chermiti (82. Pedro Henrique).

Basel: Sommer; Philipp Degen (58. Steinhöfer), Schär, Dragovic, Voser; Frei (71. Cabral); Zoua, Elneny, Diaz, Stocker (58. Salah); Streller.

Bemerkungen: Zürich ohne Beda, Chiumento und Kukeli (alle verletzt). Basel ohne Ajeti (krank). Ersatzbank Basel: Bobadilla, Cabral, David Degen, Salah, Sauro, Steinhöfer und Vailati. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 30. Frei (Ballwegschlagen). 44. Streller (Reklamieren). Gavranovic (Reklamieren). 91. Pedro Henrique (Foul). 92. Phlippe Koch (Foul).

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy