Der FCB verliert den Cupfinal im Penaltyschiessen

Im 88. Schweizer Cupfinal standen sich am 20. Mai 2013 der FC Basel 1893 und der Grasshoppers Club Zürich gegenüber. In einem von Taktik geprägten Finalspiel ging der FCB in der 71. Minute durch Markus Steinhöfer in Führung, die Freude darüber währte aber nur kurz; keine fünf Minuten später konnte Izet Hajrovic ausgleichen. 1:1 war auch der Spielstand nach 90 Minuten, so dass es zur Verlängerung kam und nach zweimal 15 Minuten zum Elfmeterschiessen. Dort behielten die Zürcher das glücklichere Ende für sich, Fabian Frei und Raúl Bobadilla trafen vom Penaltypunkt aus nur die Latte, bei GC verschoss nur Michael Lang. GC feiert damit seinen 19. Cupsieg.
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Manchmal entscheiden im Fussball eben Zentimeter über Sieg und Niederlage. In den letzten Jahren hatte der FCB in Match-Entscheidungen vom Elfmeterpunkt das glücklichere Ende stets auf seiner Seite gehabt. So war es im Cupfinal des letzten Jahres gegen den FC Luzern gewesen oder m Europa-League-Viertelfinal gegen Tottenham Hotspur. Im Elfmeterschiessen des Cupfinals 2013 gegen GC hat der FCB nun den Kürzeren gezogen. Zuvor hatten die 27‘290 Zuschauer im Stade de Suisse ein ausgeglichenes Spiel gesehen, das auf beide Seiten hätte kippen können und in dem viel taktiert wurde. Chancen gab es nicht viele. Aber wenn, dann wurde es gleich richtig gefährlich. Nach neun Minuten zwang beispielsweise Marcelo Diaz Roman Bürki zu einer ersten starken Parade. Yann Sommer zeigte sein Können ein erstes Mal nach knapp 40 Minuten, als er einen Abschluss Milan Vilotics in extremis um den Pfosten lenkte.

Bis zum ersten Tor der Partie dauerte es dann 70 Minuten: Markus Steinhöfer nahm einen Ball Raúl Bobadillas auf, zog aus rund 14 Metern ab, Stéphane Grichting lenkte den Ball noch ab und Roman Bürki konnte nicht mehr reagieren. Die Zürcher Antwort darauf folgte aber sehr schnell, Izet Hajrovic reagierte nach einem Schuss Michael Langs und der Abwehr von Yann Sommer am schnellsten und traf zum Ausgleich. „Es war bezeichnend, wie die beiden Tore gefallen sind“, meinte FCB-Trainer Murat Yakin. GC-Trainer Uli Forte lag mit seiner Einschätzung, dass „der Sieg nicht gestohlen war“, wohl nicht falsch. Er hätte sich aber nach einer Verlängerung, in der die Basler mehr für das Spiel gemacht hatten auch nicht beklagen können, wenn am Schluss der FCB gejubelt hätte. So aber feierten, nach zwei Schüssen von Fabian Frei und Raúl Bobadilla an die Querlatte im Elfmeterschiessen, die Grasshoppers.

Zündende Ideen fehlten

Yakin erklärte die Niederlage im Cupfinal folgendermassen: „GC hat die Räume geschickt eng gemacht, so dass wir nicht zu vielen Chancen kamen. Es fehlte uns in der Offensive die zündende Idee, die zum zweiten Torerfolg hätte führen können. Das Elfmeterschiessen ist dann Glückssache und heute hatten wir das Glück nicht auf unserer Seite.“ In letzter Zeit hatte das der FCB gehabt. Die letzte Niederlage in einem Elfmeterschiessen erlitt der FCB an selber Stelle in einem Cup-Halbfinal 2009 gegen die Young Boys, am 16. April 2009.

Nach Siegen über Amriswil (6:1), Chiasso (4:1), Locarno (3:2, n.V.), Thun (2:1, n.V.) und Sion (1:0) war GC im Final also die Endstation für den FCB. Im fünften Aufeinandertreffen mit GC im Cupfinal mussten sich die Basler das zweite Mal geschlagen geben. Anstatt dass der FCB seinen zwölften Cupsieg feiern konnten, geht der Pokal nun zum 19. Mal zu den Grasshoppers

Die Enttäuschung sass bei den Baslern verständlicherweise tief, ist es doch für den FCB fast zur Gewohnheit geworden, diese Finalspiele zu gewinnen. Die letzte Endspielniederlage datiert vom Jahr 1982, als der Sieger am Ende FC Sion hiess. Seither standen die Rotblauen sechs Mal in einem Endspiel und gingen sechs Mal als Gewinner vom Platz. Die Chancen auf einen Titelgewinn in der Saison 2012/2013 sind aber weiterhin intakt. Der FCB führt in der Meisterschaft die Tabelle mit sechs Punkten Vorsprung auf die Grasshoppers an und hat die Chance am nächsten Sonntag im Direktduell sich den Meistertitel zu sichern. Ein Erfolg im Letzigrund am nächsten Sonntag (26. Mai 2013, 16.15 Uhr) würde bestimmt darüber hinwegtrösten, dass die Cuptrophäe im Penaltyschiessen nur ganz knapp verpasst wurde.

Das Telegramm:



FC Basel 1893 – Grasshoppers Club Zürich 4:5 n.P. (0:0, 1:1)
Stade de Suisse. – 27‘290 Zuschauer. SR Stéphan Studer.
Tore: 71. Steinhöfer 1:0 (Bobadilla). 75. Hajrovic 1:1.
Penaltyschiessen: Schär 2:1. Salatic 2:2. Frei verschiesst. Hajrovic 2:3. Steinhöfer 3:3. Lang verschiesst. Diaz 4:3. Feltscher 4:4. Bobadilla verschiesst. Vilotic 4:5.

Basel: Sommer; Voser (60. Steinhöfer), Schär, Dragovic, Park; Frei; Diaz, Elneny, Serey Die (106. David Degen), Stocker; Streller (69. Bobadilla).

GC: Bürki; Lang, Vilotic, Grichting, Bauer; Salatic; Hajrovic, Gashi (101. Ben Khalifa), Abrashi (95. Toko), Zuber (65. Feltscher); Anatole.

Bemerkungen: Basel ohne Salah (gesperrt). GC ohne Pavlovic (verletzt) und Xhaka (gesperrt). Ersatzbank Basel: Bobadilla, Cabral, David Degen, Philipp Degen, Sauro, Steinhöfer und Vailati. – Verwarnungen: 29. Gashi (Foul). 37. Voser (Foul). 38. Schär (Foul). 57. Dragovic (Foul). 91. Elneny (Foul). – 58. Kopfball Vilotic‘ an die Latte.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy