Ein hart erarbeitetes und verdientes 2:2 gegen ein sehr effizientes Genk

Im zweiten Gruppenspiel der UEFA Europa League 2012/2013 erkämpfte sich der FC Basel 1893 im Heimspiel gegen den KRC Genk ein 2:2 (0:2). Die Basler erwischten einen unglücklichen Start und gerieten in der 10. Minute mit 0:1 in Rückstand. Die Reaktion darauf war gut, die Basler zogen ein druckvolles Spiel auf und kamen zu einigen Gelegenheiten. Allein, die Effizienz blieb eine belgische Angelegenheit – noch vor der Pause fiel das 2:0 für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel blieb der FCB dran, kam durch einen Penaltytreffer von Marco Streller zum 1:2 und später, erneut durch den Basler Captain, noch zum aufgrund der Spielanteile und des Engagements verdienten 2:2-Ausgleich. Alex Frei (Kopf) und Aleksandar Dragovic (Knöchel) mussten während des Spiels verletzt vom Platz. Weiter geht es am Sonntag in der Liga gegen den Servette FC.
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Am Ende wollte der FCB unbedingt noch mehr. Marco Streller hatte nach einem Eckball von Fabian Frei soeben per Kopf den umjubelten 2:2-Ausgleich für das Heimteam erzielt – und es waren noch gut fünf Minuten zu spielen. Die Basler rannten geschlossen zurück zur Mittellinie und drängten auf die rasche Fortsetzung der Partie, um möglichst doch noch mit drei Punkten vom Rasen des St. Jakob-Parks zu gehen. Danach kam Fabian Frei in aussichtsreicher Position nochmals zum Abschlussversuch, doch ein belgischer Verteidiger warf sich dazwischen. Es blieb deshalb beim Unentschieden zwischen dem FC Basel 1893 und dem KRC Genk. Der Schweizer Meister konnte damit zufrieden sein, einen 0:2-Pausenrückstand noch wettgemacht zu haben. Er dürfte anderseits aber auch unglücklich darüber gewesen sein, dass er keinen Vollerfolg feiern durfte.

Dass es nicht zu mehr als zu einem verdienten 2:2 gegen Genk gereicht hatte, war vor allem in der Entwicklung der ersten Halbzeit begründet. Der Start in die Partie war aus Sicht des FCB denkbar unglücklich geraten – bereits in der 10. Minute kamen die Gäste zur 1:0-Führung. Nachdem die Basler von Beginn weg versuchten Druck zu machen und etwa Mohamed Salah bereits zweimal gut, aber erfolglos lanciert hatten, traf auf der anderen Seite Stürmer Jelle Vossen ins Tor. Benjamin De Ceulaer spielte einen klugen Steilpass auf Vossen, und dieser berührte den Ball (wenn überhaupt) nur noch ganz leicht, was reichte, dass dieser an Yann Sommer vorbei zum frühen Gegentreffer ins Tor kullerte.

Der FCB spielte, Genk traf

Die Reaktion der Basler auf dieses ärgerliche 0:1 war gut – sie hatten weiterhin klar mehr Spielanteile und versuchten auch, druckvoll nach vorne zu agieren. Marco Streller hatte in der 23. Minute eine gute Schussgelegenheit, bekam aber aus rund 10 Metern nicht genügend Druck hinter den Ball. Wenn auch nicht durchgehend gleich stark – der FCB presste weiter und drängte augenfällig aus den Ausgleich. Alex Frei verpasste in der 29. Minute nach einer sehr schönen Stafette über Valentin Stocker und Streller die Hereingabe des Captains nur ganz knapp. Nur eine Minute später war es Stocker, der nach einem Eckball anstatt zu flanken frech auf den nahen Pfosten zielte und Torhüter Van Hout beinahe erwischte. Und erneut wenig später scheiterte der wieder ins Team gerückte Marcelo Diaz mit einem satten Schuss aus 25 Metern am nicht mühelosen Genk-Schlussmann.

Irgendwie lag etwas in der Luft, und es geschah auch etwas – aber nicht das, was sich die Mehrheit der nur 14‘000 Zuschauer im St. Jakob-Park vorgestellt hatte. In der 38. Minute schloss erneut Vossen eine sehr schöne Direktkombination über mehrere Stationen mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zum 2:0 für den KRC Genk ab. Es war das, was FCB-Trainer Heiko Vogel später als „gnadenlose Effizienz dieses guten Gegners“ bezeichnete. Der FCB arbeitete und drängte, doch die Belgier machten die Tore. So bitter kann Fussball sein. Hinzu kam noch, dass sich Alex Frei kurz vor der Pause bei einem Kopfballduell mit Ngongca eine Platzwunde über dem linken Auge zuzog, die danach mit 12 Stichen genäht werden musste. Frei kam in der zweiten Halbzeit nicht aufs Feld zurück, für ihn spielte jetzt Jacques Zoua neben Streller.

Auch Dragovic verletzt raus

Nach dem Seitenwechsel ging es aus Basler Sicht unglücklich weiter. Ohne gegnerische Einwirkung zog sich Aleksandar Dragovic in der 53. Minute eine schmerzhafte Knöchelverletzung zu – auch er musste raus und wurde durch Fabian Schär ersetzt, der damit seine internationale Premiere feierte. Der FCB blieb weiter spielbestimmend, ohne zu ganz grossen Chancen zu kommen. Man musste dem Heimteam aber zu Gute halten, dass es seine Bemühungen nie unterbrach, grosse Moral bewies und einen Angriff nach dem anderen zu lancieren versuchte.

Einer der „Drahtzieher“ war diesbezüglich (wie so oft) Valentin Stocker, der auch den Anschlusstreffer vorbereitete: In der 69. Minute drängte er beherzt in den Strafraum, wo Verteidiger Koulibaly nur mit einem „sehr hohen Bein“ gegen Stocker klären konnte und dafür einen Penaltypfiff in Kauf nehmen musste. Marco Streller verwandelte den fälligen Strafstoss souverän, womit die Schlussphase und die Aufholjagd lanciert waren. Letztlich gereichte dies aber nicht weiter als bis zum verdienten 2:2.

„Es war ein schwieriges Spiel für uns“, sagte Trainer Heiko Vogel hinterher. „Nachdem wir eigentlich gut in die Partie fanden, zur Halbzeit aber mit 0:2 zurücklagen, dachte ich: Okay, das ist irgendwie der falsche Film!“ Es tue einem Spiel zudem nie gut, wenn man – wie bei Alex Frei und Dragovic – zwei unfreiwillige Wechsel vornehmen müsse. Und trotzdem habe sich sein Team weiterhin stark bemüht, grosse Moral bewiesen und sich gemeinsam mit den eingewechselten Zoua und Schär „ins Spiel zurückgebissen“, so Vogel. „Am Ende hätte für uns sogar noch mehr herausschauen können, aber die sehr starke Effizienz von Genk hat das verhindert.“ Ziemlich überrascht war Vogel derweil über das Resultat des zweiten Spiels der Gruppe G, in dem der Videoton FC gegen Sporting Lissabon mit 3:0 gewann.

Das Telegramm:

FC Basel 1893–KRC Genk 2:2 (0:2)
St. Jakob-Park. – 14‘023 Zuschauer. – SR Bülent Yildirim (Türkei).
Tore: 10. Vossen 0:1 (De Ceulaer). 38. Vossen 0:2 (De Ceulaer). 70. Streller 1:2 (Foulpenalty). 84. Streller 2:2 (Fabian Frei).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Sauro, Dragovic (52. Schär), Park; Salah, Diaz (70. Fabian Frei), Cabral, Stocker; Alex Frei (46. Zoua), Streller.

Genk: Van Hout; Dani Fernandez, Nadson, Koulibaly, Tshimanga; Ngongca; Buffel (68. Nwanganga), Kumordzi, De Ceulaer (77. Hamalainen), Gorius; Vossen.

Bemerkungen: FCB ohne Yapi, Vuleta (beide verletzt). Auf der Ersatzbank: Vailati, David Degen, Voser, Schär, Fabian Frei, Steinhöfer, Zoua. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 12. Dragovic (Foul). 15. Tshimanga (Foul). 25. Ph. Degen (Foul). 70. Koulibaly (Foul).

fcb.ch


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