Spektakulärer 6:3-Sieg über GC

Am Samstagabend, 12. Mai 2012, gewann der FC Basel 1893 im viertletzten Spiel der Saison zuhause gegen den Grasshopper Club Zürich mit 6:3 (2:1). Insbesondere in der zweiten Halbzeit boten sich den gut 30‘000 Zuschauern im St. Jakob-Park unzählige spektakuläre Szenen. Die Treffer für die Basler erzielten Valentin Stocker, Jacques Zoua (2), Benjamin Huggel, Steven Zuber mit einem Eigentor und Alex Frei. Der FCB-Topskorer traf beim 4:1 zum 300. Mal in seiner Profikarriere, was für ein Wert! Mit dem Sieg über GC egalisierte der Schweizer Meister zudem die bisher längste Serie der Ungeschlagenheit von 26 Partien.
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Die Saison geht langsam zu Ende, doch die aussergewöhnlichen Ereignisse im St. Jakob-Park reissen nicht ab: Neun Tore bekamen die Zuschauer am Samstagabend im Basler Fussballtempel zu sehen, eines davon war der 300. Treffer der Profikarriere von Alex Frei – es fiel in der 69. Minute und war zudem das erste von vier Toren innert 240 Sekunden! Die Zuschauer wurden Zeugen eines Treffers von Benjamin Huggel, dem man dies in einem seiner letzten Spiele für den FCB besonders gönnt. Sie sahen einen hervorragend aufgelegten Jacques Zoua, der zwei wunderbare Tore zum 6:3-Sieg der Basler über den Grasshopper Club Zürich beisteuerte. Das Publikum registrierte insgesamt drei Pfostenschüsse und applaudierte Marcel Herzog zu, der im Tor des FCB zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz kam und mehrere gute GC-Chancen vereitelte. So sieht ein abendfüllendes Fussballprogramm aus.

Für Herzog hatte die Premiere allerdings nicht besonders freundlich begonnen. Bereits nach vier Minuten musste er ein erstes Mal den Ball aus seinem Tor holen, nachdem Joao Paiva einen guten langen Ball von Steven Zuber schneller erlaufen hatte als die Basler Innenverteidigung und an Herzog vorbei zum 1:0 für GC traf. Danach war es zwar das Heimteam, das entsprechend den Kräfteverhältnissen das Spieldiktat übernahm. Doch GC war durchaus offensiv eingestellt und spielte sehr gut mit. Nach einer Chance von Frank Feltscher (14.), die Torhüter Herzog zunichte machte, traf Zuber in der 25. Minute gar den Pfosten.

Diskussionen um reguläres Stocker-Tor

Spätestens dann drehte das Team von Trainer Heiko Vogel aber definitiv auf und kam in der 28. Minute zum Ausgleich: Philipp Degen flankte von rechts her in die Mitte, wo Benjamin Huggel den Ball volley in Richtung Tor brachte. Dort stand Valentin Stocker goldrichtig und lenkte den Ball erfolgreich ins Tor ab. Der Linienrichter hob zwar die Fahne wegen eines vermeintlichen Offsides, wurde aber von Schiedsrichter Alain Bieri zurecht überstimmt: Denn GC-Verteidiger Iacopo La Rocca stand bei Stockers Treffer hinter der Grundlinie, gehörte damit gemäss dem Regelwerk weiterhin zum Spiel und hob so das Abseits ganz klar auf. Das mussten die Grasshoppers nach kurzer und intensiver Diskussion ebenfalls einsehen. Noch vor der Pause erhöhte der FCB dann auf 2:1, als Jacques Zoua in der 38. Minute nach einem Shaqiri-Eckball mit einem wuchtigen Kopfball zur Basler Führung traf.

Nach dem Seitenwechsel brachte das prompte 3:1 durch ein Eigentor von Frank Feltscher – er lenkte einen weiteren Corner von Shaqiri unglücklich ab – das GC-Gefüge „ziemlich aus der Ballance“, wie Trainer Uli Forte nach der Partie sagte. Allerding geriet das Spiel an und für sich in der nun folgenden, für die Zuschauer spektakulärsten Phase generell ein bisschen „aus den Fugen“. Zunächst gelang Alex Frei mit dem 4:1 in der 69. sein 300. Pflichtspieltor als Profifussballer, was ihm bei seiner späteren Auswechslung eine Standing Ovation und ein entsprechend bedrucktes FCB-Trikot bescherte, das ihm Trainer Vogel persönlich überreichte. „Das war einfach eine Geste, die Alex‘ herausragende Leistung und Tor-Quote, die er auch im Ausland erreichte, honorieren soll“, erklärte Vogel später.

Kurzer Aussetzer nach der 70. Minute

Freis Treffer war gleichsam der Auftakt zu einem kleinen Torfestival innert 240 Sekunden. Zuerst erhöhte Benjamin Huggel nach guter Vorarbeit von Stephan Andrist mit seinem vierten Saisontor auf 5:1 (71.), ehe Paiva und Zuber in der 72. und 73. Minute die Grasshoppers wieder auf 5:3 heranbrachten. Die sonst souveränen Innenverteidiger Aleksandar Dragovic und Genséric Kusunga, der erstmals seit November 2011 wieder zum Einsatz kam, waren in dieser Phase sicher nicht die einzigen Basler, die für einen Moment nicht ganz auf der Höhe waren. Nach diesem kurzen Aussetzer aber reihte der FCB bis zum Schlusspfiff noch einmal Chance an Chance – und Jacques Zoua erzielte auf Zuspiel von Fabian Frei in der 81. Minute noch seinen zweiten Treffer zum Endresultat von 6:3, womit er seine ganz starke Leistung krönte.

Gemäss Heiko Vogels erster Analyse nach dem Spiel hatte sich sein Team in der ersten Halbzeit „in einer Findungsphase befunden, in der wir ein schön herausgespieltes Gegentor erhielten und etwas Glück hatten, nicht auch noch das 0:2 zu kassieren“. Die zweite Halbzeit sei dann wesentlich besser gewesen, „obwohl mir die zwei Gegentore innert Kürze natürlich nicht gefallen haben. Denn was man nach vorne investiert, darf eben auch gegen hinten nicht vergessen gehen“, so der FCB-Trainer. „Und somit bin ich insgesamt… dennoch zufrieden“, sagte er schmunzelnd. Zudem wollte er es nicht verpassen, GC-Trainer Forte ein Kompliment dafür zu machen, dass er mit seinem Team mutig angetreten sei im St. Jakob-Park: „Es ist schön, gegen einen offensiv eingestellten Gegner zu spielen.“

Ehre für die U16 des FC Basel 1893

Vor diesem spektakulären Spiel war eine der erfolgreichsten Nachwuchs-Mannschaften des FCB geehrt worden: Die U16 des Clubs hatte vergangenes Wochenende zum neunten Mal in Folge den Schweizer Meistertitel auf ihrer Stufe gewonnen. Trainer Werner Mogg und sein Team erhielten in Anwesenheit von Vize-Präsident Adrian Knup, Nachwuchschef Michel Kohler sowie Benno Kaiser (administrativer Leiter Nachwuchs) den Meisterpokal und die Medaillen überreicht. Der FC Basel 1893 gratuliert Werner Mogg und seiner Mannschaft noch einmal herzlich zu diesem grossen Erfolg!

Das Telegramm:

FC Basel–Grasshopper Club Zürich 6:3 (2:1)
St. Jakob-Park. – 30‘026 Zuschauer. – SR Alain Bieri.
Tore: 4. Paiva 0:1 (Zuber). 28. Stocker 1:1 (Huggel). 38. Zoua 2:1 (Shaqiri). 46. Feltscher 3:1 (Eigentor). 69. Alex Frei 4:1 (Zoua). 71. Huggel 5:1 (Andrist). 72. Paiva 5:2 (Bertucci). 73. Zuber 5:3 (Bertucci). 81. Zoua 6:3 (Fabian Frei).

FC Basel: Herzog; Degen, Kusunga, Dragovic, Steinhöfer; Shaqiri (68. Andrist), Huggel (82. Cabral), Yapi, Stocker; A. Frei (78. Fabian Frei), Zoua.

Grasshoppers: Bürki; Toko, Lang, La Rocca, Bauer; Calla (58. Brahimi), Landeka, Abrashi, Zuber; Paiva, Feltscher (58. Bartucci).

Bemerkungen: FCB ohne Chipperfield, Voser, Ajeti und Jevtic (alle verletzt). GC ohne Mustafi (gesperrt), Adili, Cabanas, Bunjaku, Hossmann, Coulibaly, Pavlovic, Smiljanic, Xhaka und De Ridder (alle verletzt). – Verwarnungen: 12. La Rocca (Foul). 24. Bauer (Foul). 57. Landeka (Foul). 63. Bertucci (Foul). – Pfostenschüsse: 25. Zuber. 38. Lang (an eigenen Pfosten). 74. Alex Frei.

fcb.ch


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