Eine Champions League mit Basels Junioren

Ab August soll es auch für den Nachwuchs eine Königsklasse geben. Arsenal, Bayern und Barcelona sind dabei. Und der FC Basel.

David Wiederkehr

Dass beim FC Basel gute Nachwuchsarbeit geleistet wird, beweisen allein die vielen Titel der Junioren – vor einem Jahr gewannen alle vier Teams, U-15 bis U-18, ihre Meisterschaften. Es zeigt sich auch daran, wie viele junge Spieler sich immer wieder in der ersten Mannschaft etablieren – von Valentin Stocker über Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka bis zum jungen Sandro Wieser.

Nun erfahren die Basler für ihre Erfolge eine besondere Wertschätzung: Als einer von nur 16 Klubs sind sie eingeladen, an einer Champions League für U-19-Junioren teilzunehmen, die ab dem kommenden August erstmals ausgetragen werden soll. In vier Vierergruppen mit Hin- und Rückspielen würden die Halbfinalisten erkoren, der Final fände im Januar 2012 in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt.

Es ist ein Gegenmodell zu üblichen Juniorenturnieren, die an einem einzigen Tag oder Wochenende ausgespielt werden: Alle zwei oder drei Wochen steht ein Gruppenspiel an; wobei die Termine Verhandlungssache zwischen den Klubs sind. Auch werden Länderspieltermine berücksichtigt. Gründe, warum die Basler laut Sportkoordinator Georg Heitz nach anfänglicher Skepsis schliesslich doch zusagten. Erst hatten sie befürchtet, die Belastung für die jungen Spieler könnte zu gross sein.

Diese «Junioren-Champions-League» – so jedoch lautet erst der Arbeitstitel – ist kein Uefa-Wettbewerb, und es ist unklar, ob sich der Kontinentalverband daran beteiligen wird. Die englische Vermarktungsfirma Cycad Sports gibt sich diesbezüglich wortkarg. Präsident Mark Warburton beteuert, er verfolge nicht primär kommerzielle Interessen: «Unser Ziel ist es, dass sich die jungen Spieler an ein kompetitives Umfeld gewöhnen, dass sie sich mit den weltbesten Spielern in ihrem Alter messen können.»

Spiele im St.-Jakob-Park?

Warburton lässt keine Zweifel offen: Der Wettbewerb wird kommen. Und ein Grossteil der teilnehmenden Klubs ist offenkundig bekannt, wenngleich sie der Cycad-Präsident aus Rücksicht auf laufende Verhandlungen nicht bestätigen will. Eine Quelle bei Arsenal nennt neben dem eigenen Klub und dem FCB elf Namen: Liverpool, Tottenham, Chelsea, Manchester City, Real Madrid, FC Barcelona, Celtic Glasgow, Ajax Amsterdam, Bayern München, Wolfsburg und Rosenborg Trondheim. Unbekannt ist, wer von ihnen bereits unterschrieben, wer zugesagt und wer erst sein Interesse signalisiert hat. Cycad Sports hofft, das Teilnehmerfeld und weitere Details zum Wettbewerb bis in zwei Wochen bekannt geben zu können.

Eine letzte, entscheidende Frage ist: Wo sollen die Spiele stattfinden? Es ist anzunehmen, dass ein Spiel wie Basel - Arsenal viele Leute interessieren würde, zumal bei Arsenal mit Sead Hajrovic und Martin Angha zwei hoffnungsvolle Schweizer Talente ausgebildet werden. Die Partie könnte demnach sogar im St.-Jakob-Park stattfinden. Oder aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit? Gerade Arsenal ist sehr diskret, was seine Junioren betrifft. Es erlaubt bei Spielen in der Academy keine Zuschauer – und duldet ganz besonders weder Presse noch Scouts anderer Vereine.



tages-Anzeiger vom 28.04.2011


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy