Der FCB distanziert auch Luzern

Im dritten Heimspiel in Serie konnte der FC Basel 1893 am Sonntag, 4. März 2012, den dritten Sieg feiern. Das Team von Trainer Heiko Vogel gewann gegen den Tabellenzweiten FC Luzern mit 3:1 (1:0) und baute den Vorsprung auf die Innerschweizer damit – bei einem absolvierten Spiel weniger – auf neun Punkte aus. Die Treffer für den FCB erzielten David Abraham per Kopf sowie in der Schlussviertelstunde zweimal Alex Frei. Marco Streller setzte kurz vor dem Abpfiff sogar noch einen Penalty an den Pfosten. Der Schweizer Meister belohnte sich mit diesem Erfolg für einen Auftritt, in dem er einem guten Gegner klar überlegen war.
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Auch nach 23 Super-League-Runden reitet der FC Basel weiterhin auf der Erfolgswelle. Der Schweizer Meister gewann gegen den ersten Verfolger, der ihm über weite Strecken der Partie ein gut organisierter und bestens eingestellter Gegner war, letztlich doch deutlich mit 3:1. Die Basler hatten das Geschehen im St. Jakob-Park vor einer tollen Kulisse mit über 30‘000 Zuschauern insgesamt gut im Griff, insbesondere in der zweiten Halbzeit, obschon die Gäste mit ihren schnellen Konterspielern ebenfalls stets gefährlich blieben. Es war ein abwechslungsreiches Spitzenspiel, welches das Publikum im ganzen „Joggeli“ mit einer wunderbaren Choreographie eröffnet hatte, indem es beim Einmarsch der beiden Mannschaften überdimensionierte „Räppli“ regnen liess.

Von der Partie FCB–FCL wird im Nachhinein insbesondere die Schlussviertelstunde in besonderer Erinnerung bleiben. Klar: David Abrahams perfekter Kopfball zum 1:0 für die Basler (28.) nach einem Freistoss-Zuspiel von Alex Frei in einer eher chancenarmen ersten Halbzeit war von grosser Bedeutung. Genauso wie das etwas überraschend und durch einen abgelenkten Schuss des eingewechselten Moshe Ohayon zustande gekommene 1:1 der Luzerner (68.). Doch die richtig aufregenden Minuten begannen ab der 78. Minute: Sollten sich Teile des Publikums zu diesem Zeitpunkt allenfalls bereits mit einem möglichen 1:1-Schlussresultat abgefunden haben, wurden sie von Alex Frei in dessen unnachahmlicher Art von diesen Gedanken wieder befreit. Der FCB-Topskorer kam etwas über 20 Meter vor dem Luzerner Tor an den (hüpfenden) Ball und spedierte diesen ohne lange zu zögern halbvolley über Torhüter David Zibung hinweg zum 2:1 ins Gehäuse.

Schönster Angriff der Partie

Damit war die Schlussphase lanciert und nach dem Gusto der Basler in die richtigen Bahnen gelenkt. Nur kurz nach dem Führungstreffer präsentierte der FCB den vielleicht schönsten Angriff der Partie: Marco Streller nahm Verteidiger Tomislav Puljic den Ball ab, passte diesen zu Fabian Frei, der nochmals einen Doppelpass mit Streller suchte und danach mit seinem Zuspiel in der Mitte erneut Alex Frei fand: 3:1 für die Basler, das Schlussresultat. Es hätte gar noch ein 4:1 daraus werden können, nachdem Schiedsrichter Patrick Graf Claudio Lustenbergers Intervention gegen Streller als Notbremse taxierte und auf den Penaltypunkt zeigte. Doch der Gefoulte selbst lief an und setzte den Elfmeter an den Pfosten. Es war der zweite „Holztreffer“ des Captains in diesem Spiel – und Streller musste sich angesichts der Umstände nicht allzu sehr über das Malheur ärgern.

Luzern-Trainer Murat Yakin attestierte seiner Mannschaft „eine gute erste Halbzeit, in der wir nicht viele Torchancen zuliessen“. Allerdings habe insgesamt der Mut gefehlt, im St. Jakob-Park etwas zu reissen. „Wir haben Fehler gemacht, die man sich in Basel nicht leisten darf – und dann hat man klar einen Qualitätsunterschied der beiden Teams gesehen. Wir haben verdient verloren.“ FCB-Trainer Heiko Vogel seinerseits sah die Gründe für den Sieg seiner Mannschaft in einer „etwas vehementeren und zielstrebigeren Leistung in der zweiten Hälfte“. Vor allem in der ersten Halbzeit sei der FC Luzern der erwartet gute Gegner gewesen, „der die Räume sehr eng und uns damit das Leben eminent schwer gemacht hat“. Freuen konnte sich Vogel am Ende auch über die Tatsache, dass Alex Frei das ihm gegenüber in der Pause gemachte Versprechen hielt. Vogel: „Er hat mir gesagt, dass er in der zweiten Halbzeit zwei Tore schiessen wird.“

Tatsächlich scheint es, als setze der FC Basel 1893 im Moment die allermeisten seiner Vorhaben souverän in die Tat um. Unangefochten und mit neun Punkten Vorsprung stehen die Basler derzeit an der Tabellenspitze. Sie wirken äusserst stabil und bestens eingespielt, so dass auch bei Wechseln in der Startaufstellung – Kovac spielte für den gesperrten Dragovic, Cabral für den zunächst geschonten Granit Xhaka und Fabian Frei für den kranken Xherdan Shaqiri – keinerlei negative Auswirkungen auf das Spiel des FCB erkennbar sind. Es sind dies aus Basler Sicht sehr gute Voraussetzungen für den weiteren Verlauf der Schweizer Meisterschaft, in der das Team von Heiko Vogel am kommenden Samstag, 10. März 2012, auswärts auf den Grasshopper Club Zürich trifft.

Das Telegramm:

FC Basel–FC Luzern 3:1 (1:0)
St. Jakob-Park. – 30‘261 Zuschauer. – SR Patrick Graf.
Tore: 28. Abraham 1:0 (Alex Frei). 68. Ohayon 1:1. 78. Alex Frei 2:1. 81. Alex Frei 3:1 (Fabian Frei).

FC Basel: Sommer; Degen (79. Park), Abraham, Kovac, Steinhöfer; Fabian Frei, Huggel (83. Yapi), Cabral (71.Granit Xhaka), Stocker; Streller, Alex Frei.

FC Luzern: Zibung; Thiesson, Sarr, Puljic, Lustenberger; Renggli (65. Ohayon), Wiss (82. Hyka), Kukeli; Ferreira, Gygax (65. Winter); Lezcano.

Bemerkungen: FCB ohne Dragovic (gesperrt), Shaqiri (krank), Voser (rekonvaleszent), Chipperfield, Zoua und Colomba (alle verletzt). FCL ohne Stahel, Sorgic, Bento, Hochstrasser und Shalaj (alle verletzt). – Rote Karte: 92. Lustenberger (Notbremse). – Verwarnungen: 15. Renggli (Reklamieren). 27. Puljic (Foul). 42. Kovac (Foul). 45. Steinhöfer (Foul). 59. Stocker (Foul). 62. A. Frei (Foul). – 61. Pfostenschuss Streller. 93. Streller schiesst Penalty an den Pfosten.

fcb.ch


Zuletzt bearbeitet von Bamm Bamm; 05/03/2012 21:37.

FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy