15.11.2012 | FC Basel 1893
Alex Frei beschliesst Karrierenende per Ende Saison – erweiterte Fassung

Die Karriere eines der erfolgreichsten Schweizer Fussballspieler aller Zeiten neigt sich ihrem Ende zu: Alex Frei, seit 2009 Stürmer beim FC Basel 1893 und Rekordtorschütze der Nationalmannschaft, hat sich entschieden, Ende der laufenden Saison im Juni 2013 zurückzutreten. Er hat die Clubleitung entsprechend informiert und gleichzeitig seine Ambition, anschliessend im Nachwuchsbereich des FCB tätig zu sein, kommuniziert, was die Clubleitung begrüsst. Zum Zeitpunkt seines Rücktrittes wird Alex Frei 34jährig sein und auf über 600 Profispiele mit über 300 Toren zurückblicken können.
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So, wie es seinem konsequenten Charakter entspricht und wie man ihn in seiner über 15 Jahre dauernden Karriere kennen gelernt hat, war Alex Frei auch bei diesem bedeutsamen Entscheid Selbstbestimmung wichtig: Er wollte den Termin seines Karrierenendes als aktiver Fussballspieler selbst festlegen und zu einem Zeitpunkt aufhören, den er als den richtigen Moment beurteilte und der nicht von Dritten auferlegt wird.

Der Katalog dieser Kriterien setzte sich zusammen aus seiner eigenen sportlichen Perspektivenbeurteilung, aus privaten Überlegungen, die auch durch die Geburt seiner Tochter im Sommer 2012 geprägt waren, und aus seinem Interesse, künftig im Nachwuchsbereich des FCB zu arbeiten. In der Summe dieser Argumente kam Frei zum Schluss, mit dem FCB nicht über eine Verlängerung des am 30. Juni 2013 auslaufenden Vertrages als Spieler zu verhandeln, sondern seine weitere berufliche Laufbahn zu lancieren. Dass die weiterhin in der Fussballbranche und bei seinem ersten Proficlub, dem FCB, in die Wege geleitet wird, entspricht den Wünschen sowohl des Spielers wie des FCB. In welcher Funktion dies der Fall sein wird, wird im Verlauf der nächsten Monate erarbeitet.

Mit dem Rücktritt Freis verlieren der FCB und der Schweizer Sport zwar einen ihrer erfolgreichsten Spieler aller Zeiten, erhalten aber bleibt dem Fussball im allgemeinen und dem FC Basel 1893 im speziellen ein eigentlicher Charakterkopf. Aufgrund seiner mitunter eigenwilligen Persönlichkeit polarisierte er gelegentlich zwar auch, dank seines gradlinigen Wesens, seiner riesigen Leidenschaft für den Fussball und seines sozialen Engagements ausserhalb des Fussballs verschaffte er sich aber vor allem sehr viel Anerkennung und Respekt.

„Ich werde auf eine wunderbare Karriere zurückblicken können. Dazu bleibt die Chance, nochmals einen Meistertitel zu gewinnen. Es war mir aber sehr wichtig, selber den richtigen Zeitpunkt meines Rücktrittes zu spüren und zu wählen“, fasste Alex Frei diesen einschneidenden Entscheid zusammen.

Die Karriere von Alex Frei ist in der Tat beeindruckend: Aufgrund des damaligen Wohnortes seiner Eltern in der Westschweiz war der FC Begnins im Jahr 1987 der erste Club des 8jährigen Knirpses. Nach einem Jahr kehrte die Familie in die Region Basel zurück, wo sich Alex Frei 1988 dem FC Aesch anschloss und bei diesem Verein – unter anderem zusammen mit Marco Streller – die ersten Juniorenjahre verbrachte. 1995 schloss er sich im Alter von 16 Jahren der Nachwuchsabteilung des FCB an und absolvierte für die Rotblauen in der Saison 1997/1998 auch seine ersten elf Einsätze in der Profimannschaft. Zudem gehörte Frei in jener Epoche der FCB-Nachwuchsmannschaft an, die 1997 das berühmte FIFA-Blues-Stars-Turnier in Zürich gewann.

Gleichwohl wurde damals beim FCB das Talent des jungen Angreifers nicht mit jener Überzeugung erkannt, die nötig gewesen wäre, um ihn intern mit genügender Geduld zu formen. Deshalb führte sein Weg vorerst weg vom FCB zum FC Thun in die Nationalliga B, danach in die Nationalliga A zum FC Luzern und zu Servette. Stade de Rennes in Frankreichs oberster Liga war 2003 seine erste dreijährige Auslandstation, die er als Frankreichs Torschützenkönig im Jahr 2005 so erfolgreich gestaltete, dass er 2006 für drei Bundesliga-Saisons von Borussia Dortmund verpflichtet wurde. Auch für diesen renommierten Verein in Deutschland kam er mit 37 Toren in 81 Spielen zu einer überragenden Trefferquote.

2009 gelang es dem FCB, Alex Frei zur Rückkehr zu bewegen. Für diesen Transfercoup wendete der FCB – auch mit Unterstützung einiger Privatpersonen – eine für Schweizer Verhältnisse hohe Ablösesumme auf. Doch diese Investition machte sich für alle mehrfach bezahlt: Mit Alex Frei holte sich der FCB seinen ersten Titel-Hattrick seiner Geschichte sowie zwei Cupsiege. Dazu qualifizierte er sich zweimal für die Champions League. Insgesamt bestritt Alex Frei für den FCB bisher 155 Wettbewerbsspiele und erzielte dabei die unglaublich anmutende Zahl von bis heute 101 Toren.

In seiner gesamten Karriere kam Alex Frei bis Mitte November 2012 auf 604 Profispiele, in denen er 307 Goals schoss, darunter in 84 Länderspielen für die Schweizer A-Nationalmannschaft auch die Rekordzahl von 42 Toren.

Der FC Basel 1893 bedankt sich bei Alex Frei – auch im Namen seiner Fans – von Herzen für bald vier unvergessliche Jahre, die einhergingen mit einer äusserst erfolgreichen FCB-Epoche und freut sich gleichzeitig, dass dem Club eine starke Persönlichkeit über seine Zeit als Spieler hinaus erhalten bleibt und er bereit ist, seine riesige Erfahrung an junge Spieler weiter zugeben.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy