15.04.2009 |

FCB erneut zusammen mit Werder Bremen im Kosovo

Pristina/Kamenica (Kosovo), den 10. April 2009. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im November 2008 reisten in dieser Woche erneut Trainern vom FC Basel (Willi Schmid, Bekim Arifi) und Werder Bremen (Norbert Hübner, Björn Schierenbeck) in den Kosovo, um ihr Ausbildungsprogramm mit 15-jährigen Jugendlichen fortzusetzen.
Anzeige Langfristig denken – Nachwuchs ausbilden

Zusammen mit vier Trainern des FC Prishtina arbeiteten sie wieder mit den Mädchen und Jungen einer albanischen und einer serbischen Schule zusammen, die von den internationalen Trainern bis zum Herbst 2009 in mehreren Ausbildungsabschnitten zu Fussball-Übungsleitern für jüngere Kinder ausgebildet werden. «Die Jugendlichen haben sich enorm weiterentwickelt und machen wirklich grosse Fortschritte», stellt Willi Schmid am Ende der vier Tage fest. Das Projekt, organisiert im Rahmen des Partnerschaftsprogramms «Football Clubs for Development and Peace» der Liechtensteiner Scort Foundation, trägt erste Früchte.



Ein Wechselspiel von Theorie und Praxis
Was ist ein guter Trainer? Wie stelle ich für verschiedene Gruppen Übungsprogramme zusammen? – gemeinsam erarbeiten die Jugendlichen diese Fragen mit den Trainern der beiden Partnerclubs. In der Theorie Erarbeitetes wird danach gemeinsam auf dem Platz ausprobiert. Nachmittags dürfen die Jugendlichen dann selbst in die Trainerrolle schlüpfen und 60 Kinder verschiedener Volksgruppen aus Kamenica trainieren. Die Trainer beobachten sie dabei und geben ihnen wertvolle Tipps. Die Motivation bei den Jugendlichen ist hoch: «Ich will mal eine richtig gute Trainerin werden. Eine super Chance, von den Trainern solch bekannter Clubs trainiert zu werden», erzählt die Albanerin Agnesa Fazliu geschwitzt am Rand des Fussballplatzes.



Miteinander und Respekt fördern
Besonders gefällt ihr, auch mal etwas zusammen mit den Serben von der Schule nebenan zu machen. Im Alltag gehen die Jugendlichen noch zu oft getrennte Wege. Nickend stimmt der Serbe Vlagica Jovic ihr zu. Und schon machen sich beide wieder auf zu den Jüngeren auf dem Fussballplatz und zeigen ihnen Fussballübungen, die sie am Morgen mit ihren Vorbildern erarbeitet haben. Auch die jüngeren Kinder, die an den Fussballtrainings teilnehmen, stammen aus verschiedenen Volksgruppen. Beim gemeinsamen Training denkt daran keiner mehr.



Neue Ansätze unterstützen
Der Mädchen- und Frauenfussball bildet einen neuen Schwerpunkt bei diesem Projektabschnitt. Erst kürzlich hat der FC Prishtina Trainerinnen für diesen Bereich eingestellt und eine Frauenmannschaft aufgebaut. Die Experten aus Basel und Bremen begleiten diesen Aufbau mit ihrem Fachwissen und übergaben als Starthilfe 20 Bälle und weitere Trainingsmaterialien für den Mädchen- und Frauenfussball im Verein.

Afredita Fazliu, Kopf der Frauenabteilung des FC Prishtina, freut sich über die Unterstützung: «Wir haben im Verein kaum Erfahrung in diesem Bereich. Toll, dass die Trainer vom FC Basel und Werder Bremen uns hier helfen. So wird das Thema Frauenfussball auch in die Öffentlichkeit getragen und erhält mehr Anerkennung.»
Nachdem die Trainer eine Theorieeinheit zu den Besonderheiten des Frauenfussballs gehalten habe, geht es am Nachmittag wieder raus auf den Platz. 50 Mädchen folgten der Einladung des FC Prishtina und nahmen an einem «Tag des Mädchenfussballs» teil. Über Nachwuchs in diesem Bereich macht sich nun keiner mehr Gedanken.
Norbert Hübner von Werder Bremen, der erstmals mit im Kosovo war, blickt auf die Woche zurück: «Eine einmalige Erfahrung und eine absolute Bereicherung, hier helfen zu dürfen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.» Der Funke ist nicht nur auf die Kinder und Jugendlichen, sondern auch auf die Trainer übergesprungen – alle freuen sich bereits auf die Fortsetzung des Projektes im Juni.


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy