Ein hart erkämpfter 1:0-Sieg gegen St. Gallen zum Abschluss

Im letzten Meisterschaftsspiel des Jahres gewann der FC Basel 1893 am Samstagabend gegen den FC St. Gallen denkbar knapp mit 1:0 (0:0). Das einzige Tor der Partie erzielte bei eisiger Kälte im St. Jakob-Park Marco Streller in der 67. Minute per Foulpenalty. Der Captain selbst war zuvor im Zweikampf ohne Ball gegen St. Gallens Stéphane Besle zu Boden gegangen, der Entscheid des Schiedsrichters war zumindest strittig. Verdient hatten sich die Basler den Sieg trotzdem, machten sie insbesondere in der zweiten Halbzeit doch mehr für das Spiel und hatten mehr gute Torgelegenheiten als der Gegner. Nach diesem Erfolg rückt der FCB mindestens bis morgen auf den zweiten Platz vor, wo er vor der Winterpause nur noch vom FC Sion verdrängt werden kann.
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Die Hinrunde der Saison 2012/2013 ging am Samstagabend im St. Jakob-Park für den FC Basel 1893 erfreulich zu Ende. Mit einem 1:0-Sieg gegen den FC St. Gallen, der nach seinem Wiederaufstieg in die Super League eine beeindruckende erste Halbsaison spielte und nach wie vor voll in der Spitzengruppe vertreten ist. Der FCB holte drei wichtige Punkte gegen einen Gegner, der sich im Basler Stadion erneut teuer verkaufte, defensiv gut organisiert war und im Angriff bisweilen seine Eingespielt aufblitzen liess. Doch unter dem Strich zeigte sich das Heimteam insgesamt engagierter und druckvoller, so dass der Sieg – trotz eines glücklichen Penaltypfiffs von Schiedsrichter Kever – in Ordnung geht. Es ist ein guter Abschluss einer Hinrunde, in welcher der FCB lange brauchte, um in die Gänge zu kommen. Mittlerweile scheint die Mannschaft gefestigt und bereit, in der Rückrunde mit aller Kraft die Titelverteidigung anzupeilen.

In der ersten Halbzeit war das Spiel zwischen dem FCB und dem FC St. Gallen etwas zerfahren. Es gab auf beiden Seiten viele Ballverluste, viele Spielunterbrüche und dafür verhältnismässig wenig Rhythmus. Die Basler waren von Beginn weg bemüht, schwungvoll die Oberhand zu gewinnen – was auch teilweise, aber eben nicht vollends gelang. Nicht, dass es keine Torchancen gegeben hätte: Philipp Degen prüfte Torhüter Daniel Lopar bereits in der 2. Minute mit einem Volley, der wohl als Flanke gedacht war, aus dem aber ein gefährlicher Schuss wurde. Auf der anderen Seite tauchte Oscar Scarione zweimal vor Yann Sommer auf (19./24.), allerdings ohne allzu grosse Hektik zu verursachen.

Gute FCB-Chancen vor und nach der Pause

Etwas näher ans Tor kamen in der Folge die Gastgeber. Zunächst schoss Fabian Frei nach einer halben Stunde aus 20 Metern mit links aufs Tor, doch Lopar konnte parieren. Dann musste der FCSG-Torhüter eingreifen, als Valentin Stocker einen Eckball direkt aufs Tor zog (38.). Weitere gute Chancen vor der Pause hatten David Degen mit einem starken Schuss von innerhalb des Strafraums, doch auch der strich am Tor vorbei. Und schliesslich wurde Fabian Schärs Halbvolley, nach einem Kopfball-Zuspiel von Alex Frei, von St. Gallens Philippe Montandon ins Corner-Out abgelenkt. Nach dem Seitenwechsel hielt der FCB diese etwas verstärkte Druckphase, die vor dem Pausenpfiff eingesetzt hatte, aufrecht. In der ersten Szene nach dem Wiederanpfiff spielten sich David und Philipp Degen über die rechte Seite hervorragend durch, ehe Letzterer mit einem Linksschuss das Tor verfehlte. Die noch grössere Chance vergab Schär, als er mit seinem Nachschuss nach Alex Freis Freistoss aus kürzester Distanz ganz knapp scheiterte (58.).

Danach kam die Szene, welche die Partie entscheiden sollte: Marco Streller wurde im St. Galler Strafraum(ohne Ball) in einen Zweikampf mit Stéphane Besle verwickelt, bei dem der FCB-Captain zu Boden ging. Ein Rencontre, bei dem man nicht zwingend auf Penalty entscheiden muss – was Schiedsrichter Kever aber tat. Streller nahm die Gelegenheit wahr und traf souverän in die rechte untere Torecke zum 1:0. Auch danach ging es – abgesehen vom einen oder anderen schnellen St. Galler Konter – vornehmlich in eine Richtung. David Degen traf in der 72. Minute nach starkem Durchspiel mit Stocker das Aussennetz. Kurz darauf musste Yann Sommer gegen Franck Etoundi parieren, ehe Fabian Frei mehr oder weniger alleine auf Lopar zustürmen konnte – und in diesem seinen Meister fand. Erst in der Nachspielzeit wurde es dann im Basler Strafraum noch das eine oder andere Mal brenzlig, doch es blieb beim knappen 1:0-Erfolg für die Mannschaft von Murat Yakin.

Yakin: „St. Gallen hat uns alles abverlangt“

Der FCB-Trainer betonte hinterher, dass der FC St. Gallen seiner Mannschaft in diesem Spiel alles abverlangt habe. „Es war ein sehr kampf- und taktikbetontes Spiel“, so Yakin. „Insgesamt hatten wir aber mehr Chancen und sehr viele Corner, aus denen wir allerdings zu wenig machten.“ Es sei sehr wichtig gewesen, im letzten Meisterschaftsspiel noch einmal drei Punkte zu holen und den Anschluss an die Spitze zu wahren. Besonders hervorheben wollte Yakin noch seinen Captain Marco Streller, der sich in der ersten Hälfte eine Schnittwunde am Unterschenkel zugezogen hatte, die in der Pause provisorisch genäht werden musste. „Es war stark, dass Pippi noch einmal zurückgekommen ist, für die Mannschaft gekämpft und in der entscheidenden Szene Verantwortung übernommen hat.“

Weiter geht es für den FCB am kommenden Donnerstag mit dem letzten Europa-League-Gruppenspiel auswärts gegen den KRC Genk. Ein Unentschieden genügt dort den Baslern, um im europäischen Wettbewerb zu überwintern. Und danach folgt die definitive Dernière des Jahres, wenn das Yakin-Team am 9. Dezember 2012 im Cup-Achtelfinal im Tessin auf den FC Locarno trifft. Es wäre ein wunderbarer Abschluss des 2012, wenn die Basler nach dem St. Gallen-Spiel auch die beiden letzten Partien positiv gestalten könnten.


Das Telegramm:

FC Basel 1893–FC St. Gallen 1:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 30‘062 Zuschauer. – SR Sascha Kever.
Tore: 67. Streller 1:0 (Foulpenalty).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Cabral; D. Degen (81. Diaz), Fabian Frei, Stocker, Alex Frei (62. Salah); Streller.

St. Gallen: Lopar; Martic, Montandon, Besle, Mutsch; Mathys (83. Tadic), Nater, Janjatovic, Nushi (74. Abegglen); Scarione; Etoundi.

Bemerkungen: FCB ohne Voser und Jevtic (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Park, Yapi, Diaz, Salah, Sauro und Zoua. Restliche Spieler U21 oder ohne Aufgebot. – St. Gallen ohne Pa Modou (gesperrt), Cavusevic und Lehmann (alle verletzt). – Verwarnungen: 40. Ph. Degen (Foul). 57. Montandon (Foul). 76. Mathys (Foul)

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy