11.04.2010 | Der FCZ will, aber kann gegen den FCB nicht gewinnen Der FC Basel 1893 verliert auch im 16. Spiel hintereinander nicht gegen den FC Zürich. Im Letzigrund siegten die Basler am 11. April 2010 gegen die Zürcher mit 2:1. Zunächst war der FCB mit 0:1 in Rückstand geraten, doch Xherdan Shaqiri (75.) und Federico Almerares (77.) drehten mit ihren Toren die Partie zugunsten ihres Teams. Zum wiederholten Mal zeigte der FCB eine ganz starke Reaktion und bleibt an YB dran.
Anzeige Es war wieder eines dieser Spiele. Zürich gegen Basel – eine Begegnung, die in schöner Regelmässigkeit spezielle Geschichten schreibt. Das war auch diesmal nicht anders, als der FCB im Letzigrund antrat mit dem festen Wunsch, seine Serie von 15 Partien ohne Niederlage gegen den sportlichen Rivalen von der Limmat zu verlängern.


Nach der 63. Minute und dem 1:0 durch Xavier Margairaz hatte es kurze Zeit so ausgesehen, als könnte der FCZ den „Basler Fluch“ ablegen. Doch der FCB dieser Saison hatte schon ein paar Mal bewiesen, dass es eine äusserst komplizierte Angelegenheit ist, ihn entscheidend aus der Ruhe zu bringen. Auch am Sonntag in Zürich lief dieses Unterfangen des FCZ ins Leere: Mit einem Doppelschlag zwischen der 75. und der 77. Minute durch Xherdan Shaqiri sowie Federico Almerares drehten die Basler die Partie und gewannen am Schluss eines hochklassigen Fussballspiels mit 2:1.


„Am Ende hat die Moral gesiegt“, bilanzierte FCB-Trainer Thorsten Fink hinterher zufrieden. „Wir haben einen gefestigten Charakter in der Mannschaft und glauben in jedem Spiel an den Sieg.“ Auch Zürichs Coach Bernard Challandes sprach von einem „letztlich sicher verdienten Erfolg“ der Basler Mannschaft. „Der FCB hat stark auf den Rückstand reagiert und viel Klasse bewiesen“, so Challandes.


Schon in der ersten Halbzeit hatte das Team von Thorsten Fink unter dem Strich den besseren Eindruck als der Gegner hinterlassen. Bis die Zürcher ab der 30. Minute langsam in die Gänge kamen, hatte der FCB bereits die eine oder andere gute Torgelegenheit ausgelassen – etwa durch Valentin Stocker (15.) oder Federico Almerares (19.). Erst in der Viertelstunde vor der Pause kamen auch die Zürcher zu ihren Chancen, wovon Alexandre Alphonse und Yassine Chikhaoui die besten vergaben, weil der sehr gut aufgelegte Massimo Colomba im FCB-Tor sie bravourös zunichte machte.


Der ganz grosse Sport spielte sich dann auf dem Rasen des Letzigrund-Stadions nach dem Seitenwechsel ab: Zuerst ging der FCZ nach einer Flanke von links (Djuric) durch Margairaz in Führung. Der Romand kam am entfernten Pfosten ungedeckt zum Kopfball und traf zum 1:0. Weil der FCB nun noch mehr Druck machte und auf den Ausgleich drängte, liess das Spiel in Sachen Attraktivität keine Wünsche mehr offen. In der 65. Minute etwa hatte Almerares den Ausgleich auf dem Fuss, doch FCZ-Keeper Johnny Leoni hielt die Führung für sein Team mit einer starken Abwehr fest. Noch spektakulärer war der Reflex, den Leoni zehn Minuten später gegen Scott Chipperfields Versuch zeigte, als er dessen Schuss aus nächster Nähe noch in den Corner ablenkte.


Dann aber schien es Xherdan Shaqiri zu bunt zu werden. Kurz bevor der 18-jährige Flügel leicht angeschlagen (Leiste) ausgewechselt wurde, wuchtete er einen Ball ansatzlos und – man kann es kaum anders ausdrücken – „stinkfrech“ aus rund 20 Metern ins linke hohe Eck des Zürcher Tors. Es war das Basler 1:1, und wie dies der FCB in dieser Saison gerne zu tun pflegt, setzte das Fink-Team gleich noch einen oben drauf. Nur zwei Minuten nach Shaqiris herrlichem Ausgleich spielte der enorm engagierte Chipperfield einen Traumpass auf Almerares. Und vom Argentinier weiss man ja: Ist er einmal im Strafraum, müssen beim Gegner die Alarmglocken klingeln. Das taten sie – allein, sie blieben offenbar ungehört: Almerares traf zum 2:1. Es war das vierte Tor im dritten Spiel in Folge für den 24-Jährigen, und wieder war es ein entscheidender Treffer.


Nachdem die Basler den Sieg in den verbleibenden Minuten sicher aus dem Letzigrund entführten, durften sich die Spieler von den vielen mitgereisten Fans feiern lassen. Und Trainer Thorsten Fink blickte, angesprochen auf die Ausgangslage vor den letzten sieben Meisterschaftsspielen, auf die nächsten zwei Partien voraus: „Wir haben nun zwei Heimspiele, während YB zweimal auswärts antreten muss. Das ist sicher kein Nachteil für uns.“ Der Rückstand der Basler auf die Berner beträgt nach wie vor sechs Punkte. Den nächsten beiden Spielen dürfte tatsächlich eine grosse Bedeutung zukommen, um die Chancen auf den Meistertitel kurz vor Schluss noch einmal nüchtern beurteilen zu können. So oder so gilt: Vor einem Team, das gegen eine starke Mannschaft wie den FC Zürich eine Partie derart leichtfüssig dreht, darf man sich als Leader niemals zu früh in Sicherheit wähnen.


Das Telegramm:


FC Zürich–FC Basel 1:2 (0:0)
Letzigrund. – 16‘300 Zuschauer. – SR Massimo Busacca.
Tore: 63. Margairaz 1:0. 75. Shaqiri 1:1. 77. Almerares 1:2 (Chipperfield).


Zürich: Leoni; Koch, Stahel (87. Vonlanthen), Rochat, Magnin; Okonkwo; Chikhaoui, Buff (65. Gajic), Margairaz, Djuric; Alphonse (83. Mehmedi).


Basel: Colomba; Inkoom, Abraham (46. Ferati), Cagdas, Safari; Shaqiri (76. Zoua), Huggel, Da Silva, Stocker (60. Carlitos); Almerares, Chipperfield.


Bemerkungen: Zürich ohne Hassli, Thihinen (beide verletzt), Nikci, Borkovic und Schönbächler (alle nicht im Aufgebot). Basel ohne Frei, Streller, Costanzo (alle verletzt). – Verwarnungen : 14. Huggel (Foul). 45. Cagdas (Foul). 79. Ferati (Handspiel).


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FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy