Eine Reise nach St. Petersburg mit Hindernissen

Am frühen Morgen vom Mittwoch, 13. März 2013, ging die Reise des FC Basel 1893 nach St. Petersburg los, dorthin, wo am Donnertag das Rückspiel im Achtelfinal der UEFA Europa League gegen den FC Zenit St. Petersburg stattfinden wird. Aufgrund des erneuten Wintereinbruchs hatte das Flugzeug bereits beim Start ein wenig Verspätung, durcheinandergewirbelt wurde der Zeitplan des FCB aber durch einen Zwischenfall an Bord der Maschine, der zu einem Zwischenstopp in Berlin führte. Beirren liessen sich Mannschaft und Betreuer von diesen unvorhergesehenen Änderungen aber nicht und strahlten bei der Landung in St. Petersburg und der am Abend gehaltenen Medienkonferenz Zuversicht aus im Hinblick auf dieses bedeutende Spiel. Auch dank der hervorragenden Ausgangslage (2:0) aus dem Hinspiel dominiert die Vorfreude auf diese Partie zurzeit die Stimmungslage im Team.
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Mit gestärktem Selbstbewusstsein, das sich der FCB in den vergangenen Spielen geholt hat, ging die Reise am Mittwochmorgen los. Da kann auch so ein Zwischenfall, wie er sich auf dem Flug nach St. Petersburg ereignete, keine Unruhe in eine Mannschaft bringen, die momentan von Erfolg zu Erfolg eilt. Als das Mannschaftsflugzeug der Basler den Norden Deutschlands passierte, erlitt der Ägypter Mohamed Elneny plötzlich eine Kreislaufschwäche, die auf eine Unterzuckerung des Körpers und einen Flüssigkeitsmangel zurückzuführen war. Um keine Risiken einzugehen, entschieden sich der Käpitän der Maschine und der Mannschaftsarzt des FCB, Dr. Felix Marti, dass eine Landung in Berlin die vernünftigste Lösung dieses Problems darstellen würde. Und so kam es, dass der FCB auf seinem Weg nach Russland einen ungewollten Zwischenstopp einlegte. Glücklicherweise erholte sich Elneny aber sehr schnell wieder, er konnte die Reise fortsetzen und am Abend trainieren.

Anderthalb Stunden später als geplant landete die Mannschaft dann doch noch in St. Petersburg, wo die bisher sehr gut gelaufene Europa-League-Kampagne des FC Basel seine Fortsetzung finden soll. Murat Yakin nahm den Vorfall sportlich gelassen: „Es gehört zum Fussball, dass man schnell Entscheidungen treffen muss. Nun hat sich alles ein wenig nach hinten verschoben. Aber das spielt für meine Mannschaft keine grosse Rolle, da wir sowieso einen Zeitunterschied von drei Stunden zu unserem normalen Rhythmus haben.“ Auch für die Mitspieler war diese Sequenz laut Aleksandar Dragovic nicht mehr als eine Schrecksekunde. Und damit war dieses Kapitel abgeschlossen. Ob es für Elneny zu einem Einsatz reichen wird, wird sich weisen müssen.

Zenit wie Basel heimstark

Somit konnten sich Trainer, Spieler und die Medienschaffenden wieder der Fussballpartie widmen, die wie alle Europa-League-Begegnungen zuletzt bei sehr kalten Temperaturen und hartem Terrain stattfinden dürfte. Dadurch konnte sich Yakins Team auch schon bestens an solche Bedingungen gewöhnen. Das grössere Problem dürfte Yakin haben beim Ersetzen seines Mittelfeldspielers Geoffroy Serey Die haben. Der Ivorer wird gesperrt ausfallen. Yakin zu dieser Personalie: „Serey Die wird sehr schwer zu ersetzen sein, er ist ein Führungsspieler. Aber zuletzt konnten wir auch andere gewichtige Absenzen gut kompensieren, das macht mir Mut. Ausserdem konnten wir gegen YB das Spiel früh entscheiden und so Kräfte sparen im Hinblick auf die Partie vom Donnerstag.“ In der Favoritenrolle sieht sich Yakin mit seiner Mannschaft trotzdem nicht: „Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Zenit ist eine sehr heimstarke Mannschaft und wird in seinem Heimspiel alles versuchen, um die nächste Runde zu erreichen, wie wir. Ein Weiterkommen unsererseits wäre für mich immer noch eine Überraschung.“

Dass dies in der öffentlichen Wahrnehmung inzwischen nicht mehr unbedingt so ist, hat sich der FCB mit einem sensationellen 2:0-Heimsieg vor rund einer Woche schwer erarbeitet. Und wie immer es morgen auch ausgehen wird, die bisherige Leistung des FCB auf dem internationalen Parkett in der Saison 2012/2013 war bis jetzt fantastisch. Oder wie es Marco Streller formulierte: „Ich dachte, das letzte Jahr würde sich nie wiederholen lassen oder gar toppen.“ Jetzt ist der FCB aber drauf und dran, dies doch zu schaffen.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy