Neue Situationen und Regelmässigkeiten auf der Insel

Am Morgen vom Mittwoch, 3. April 2013, flog die Mannschaft des FC Basel 1893 nach London, dort wo sie am Donnerstagabend auf Tottenham Hotspur treffen wird im Viertelfinal der UEFA Europa League. Am Abend gaben FCB-Trainer Murat Yakin und Captain Marco Streller an der Medienkonferenz Auskunft über die bevorstehende Aufgabe. Die Vorfreude auf einen weiteren Höhepunkt im noch jungen Jahr 2013 ist bei den Baslern gross. Nicht mitgemacht haben die Reise die gesperrten Philipp Degen, Marcelo Diaz und Joo Ho Park. Am Vorabend des Spiels konnten sich Mannschaft und Trainer einen ersten Eindruck von der White Hart Lane machen, wo morgen der Viertelfinal stattfinden wird. Zum ersten Mal, seit dem Auswärtsspiel in Szekesfehervar im letzten Herbst, konnte der FCB damit auf der Spielstätte trainieren.
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Ganz neue Voraussetzungen trifft der FCB im Viertelfinal der Europa League an. Zum ersten Mal in der KO-Phase dieses Wettbewerbs tritt der FCB zuerst auswärts an und ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr konnte die Mannschaft im Stadion trainieren, wo danach der Ernstkampf stattfinden wird. Marco Streller findet: „Das macht zwar keinen Unterschied für das Spiel, aber es ist immer ein tolles Erlebnis in einem Stadion trainieren zu können, besonders bei einem so schönen, wie es die White Hart Lane ist.“

Und so gab es am Mittwochabend bei kühlen Temperaturen ein Abschlusstraining im Stadion von Tottenham Hotspur. Dies ist bestimmt kein Nachteil in der Matchvorbereitung. Nicht unbedingt als Vorteil gilt, zuerst auswärts antreten zu müssen. Murat Yakin sieht das allerdings nicht nur als Nachteil an, zuerst in der Fremde anzutreten: „Es war sicher nicht unser Wunsch, das Hinspiel auswärts zu bestreiten. Unsere Heimstärke hat es uns bisher ermöglicht, mit einer guten Ausgangslage zu den Rückspielen zu reisen. Dafür werden wir nun das entscheidende Spiel vor heimischen Anhang bestreiten können, was auch ein Vorteil sein kann.“

Dreimal im Viertelfinal auf der Insel

Es ist aber nicht alles neu im Europacup für den FC Basel, nein, in gewissen Dingen lässt sich sogar eine Regelmässigkeit erkennen. Denn zum dritten Mal steht der FC Basel in einem Europacup-Viertelfinal. Das erste Mal war dies in der Saison 1973/74 der Fall, als man im Pokal der Landesmeister an Celtic Glasgow in der Verlängerung scheiterte. Das zweite Mal stand der FCB im Jahr 2006 in der Europa League im Viertelfinal, dort schied man aufgrund eines Gegentores in den Schlussminuten gegen den FC Middlesborough aus. Und jetzt heisst der Gegner im Viertelfinal Tottenham Hotspur. Es ist also wieder ein britisches Team, das den FCB in der Runde der letzten Acht herausfordert.

Zuletzt hat der FCB aber bewiesen, dass er auf der Insel bestehen kann, wie zum Beispiel beim 3:3 in Manchester in der letzten Spielzeit, in der Gruppenphase der Champions League. „Es ist schön zu wissen, dass wir in England schon gute Resultate abgeliefert haben. Aber wir haben einen grossen Respekt vor den Spurs. Sie sind ein starker, attraktiver Gegner und auch der klare Favorit“, berichtete Streller über den Gegner. Das bestätigt schon alleine die gute Saison, die die Londoner dieses Jahr spielen. Im Moment stehen sie auf dem dritten Platz der Premier League; zuletzt haben sie zwar ein wenig geschwächelt. Nach zwei Niederlagen gegen Liverpool (2:3) und Fulham (0:1) fanden die Spurs im letzten Spiel gegen Swansea (2:1) aber wieder zum Siegen zurück.

Ein neues Level

Die Lebensversicherung von Tottenham ist Gareth Bale. In dieser Saison traf der walisische Nationalspieler bereits 17 Mal in der Meisterschaft und 3 Mal im Europacup. Auch Yakin ist beeindruckt vom Stürmer der Spurs: „Ich habe grossen Respekt vor ihm, er trägt die Mannschaft und kann den Unterschied machen. Klar müssen wir versuchen ihn zu stören, aber manndecken werden wir ihn trotzdem nicht.“
Morgen gilt es also ernst für den FCB. Noch bei der Abreise nach Dnipropetrovsk hatte Murat Yakin gesagt, der FCB wolle ein Stück Geschichte schreiben. In zwischen haben die Basler zwei Runden überstanden. Und Marco Streller hat sich letztes Jahr gefragt, wie die sensationelle europäische Kampagne noch zu toppen wäre. Die Antwort darauf gab er an der Medienkonferenz gleich selber: „Ich denke, falls wir nochmals eine Runde weiterkommen würden, hätten wir ein neues Level erreicht.“ Bis es die Antwort auf die Frage des Weiterkommens gibt, vergehen aber mindestens nochmals 180 Spielminuten.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy