0:0 beim KRC Genk – der FCB überwintert in der Europa League

Der FC Basel 1893 erreichte am letzten Spieltag der Gruppenphase der UEFA Europa League auswärts gegen den KRC Genk ein 0:0-Unentschieden und qualifiziert sich damit als Zweitplatzierter der Gruppe G für die Sechzehntelfinals des Wettbewerbs im Februar 2013. Die Basler dominierten das Spiel in Belgien klar und hatten einige gute Torchancen, konnten aber keine davon nutzen. Captain Marco Streller traf in der 57. Minute bei einer der besten Gelegenheiten den Pfosten. Der Gruppensieg geht somit an Genk und der FCB trifft im Februar auf einen Europa-League-Gruppenersten oder einen der vier besser platzierten Champions-League-Dritten. Das zweite Spiel der Gruppe G zwischen Sporting Lissabon und dem Videoton FC musste wegen sehr schlechten Wetters abgesagt werden.
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Das erste Saisonziel ist erreicht – der FC Basel 1893 überwintert europäisch! Das ist ein grosser Erfolg für den Schweizer Meister, auch wenn er mit dem 0:0-Unentschieden auswärts beim KRC Genk den Gruppensieg verpasste. Dafür hätten die Basler einen Sieg benötigt – und der wäre aufgrund der Spielanteile und der klaren Überlegenheit auch in Reichweite gelegen. Doch der Ball wollte an diesem kalten Dezemberabend nichts ins belgische Tor fallen, so blieb es beim Unentschieden. „Ich möchte meiner Mannschaft gratulieren“, sagte Murat Yakin nach dem Schlusspfiff erleichtert. „Wir hatten in der Europa League einen schwierigen Start und es ist toll, dass wir den Sprung in die Sechzehntelfinals noch geschafft haben.“

Der FCB-Trainer hatte einen guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen. „Wir haben das Spiel von der ersten Sekunde an in die Hand genommen und bis am Ende viel Aufwand betrieben, um einen Treffer zu erzielen. Leider ist uns das nicht gelungen, weil wir auf den letzten fünf Metern etwas zu wenig klar waren“, so Yakin. Defensiv sei er mit seinem Team sehr zufrieden gewesen, „wir sind solid gestanden und haben kaum etwas zugelassen“. Sein Team hätte den Sieg aufgrund der grossen Investition verdient gehabt, fand der Trainer zurecht. „Wir wären gerne Gruppensieger geworden, aber wir sind auch mit dem zweiten Platz zufrieden.“ Im Sechzehntelfinal trifft der FCB im Februar entweder auf einen Europa-League-Gruppenersten oder auf einen der vier (tabellarisch) besseren Gruppendritten der Champions League (Chelsea, Cluj, Olympiakos Piräus oder Benfica Lissabon).

Wenig zu tun für Sommer

In Genk dominierte der FCB das Spiel von Beginn weg klar, erarbeitete sich eine schöne Anzahl Torgelegenheiten und liess seinerseits nur ganz selten etwas Gefährliches zu. David Degen und Marco Streller versuchten sich in einer Doppelchance bereits in der 4. Minute, ehe erneut der FCB-Captain in der 11. Minute einen guten Ball aus dem Mittelfeld nicht richtig kontrollieren konnte – sonst wäre er alleine auf Torhüter Köteles zugelaufen. Überhaupt war Streller von der ersten Minute an offensiv sehr auffällig, nur kurz nach der zuvor erwähnten Gelegenheit verpasste er das nächste gute Zuspiel – diesmal von Fabian Frei – vor dem Tor nur ganz knapp. Erst nach einer halben Stunde kamen die auf Konter lauernden Gastgeber erstmals wirklich gefährlich vor das Basler Tor, doch FCB-Keeper Yann Sommer sprang bei der flachen Hereingabe von Barda in extremis dazwischen.

Kurz darauf aber war es wieder der FCB, der mit einem doppelten Abschlussversuch ein Zeichen setzte. David Degen flanke etwas zu hoch auf Streller, dem der Ball über den Scheitel rutschte (35.). Danach war der Captain sofort wieder anspielbar und stand Valentin Stocker zum Doppelpass zur Verfügung, ehe Fabian Frei nach Stockers Hereingabe im Genk-Torhüter seinen Meister fand. Und kurz vor der Pause musste Köteles noch einen guten Kopfball von Fabian Schär ins Corner-Out befördern. Die Führung der Basler lag also in der Luft, doch auf den letzten paar Metern liessen die teilweise sehr guten und variantenreichen Kombinationen den finalen, zwingenden Charakter vermissen. Dem Offensivspiel der Belgier hingegen fehlte die Gefährlichkeit fast gänzlich, was sicherlich auch mit dem kurzfristigen, verletzungsbedingten Ausfall des Topstürmers Jelle Vossen zusammenhing.

Zielstrebig, aber unglücklich

Nach dem Seitenwechsel ging es im gleichen, fast noch deutlicher zugunsten der Basler ausfallenden Stil weiter. Während der KRC Genk irgendwann nach einer guten Stunde mit einem deutlich neben das Tor fliegenden Weitschuss seine nächste Offensivszene hatte, marschierte der FCB weiter zielstrebig in Richtung des belgischen Tores. Und wieder waren David Degen und Marco Streller an mehreren gefährlichen Szenen beteiligt: Zunächst schloss Degen eine herrliche Stafette über seinen Bruder Philipp sowie Streller aus sehr guter Position ab, traf mit seinem Halbvolley aber knapp neben das Genker Gehäuse (48.). Danach flankte David Degen auf den Kopf von Stocker, doch auch sein Versuch strich am Tor vorbei. Bedeutend knapper wurde es dann in der 57. Minute, als der nach wie vor maskierte FCB-Captain nach einem starken Steilzuspiel von Steinhöfer von der linken Seite her den Pfosten traf. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr war nun auch der FCB entschlossen, das Unentschieden mit cleverem Spiel über die Zeit zu bringen und nichts mehr anbrennen zu lassen. „Wenn die Kraft langsam nachlässt, ist das auch der sinnvolle Weg“, lobte Trainer Murat Yakin sein Team.

Die letzte Aufgabe des Jahres steht dem FC Basel 1893 am Sonntag auswärts gegen den FC Locarno bevor. Im Cup-Achtelfinal gegen den Challenge-League-Club kann der FCB für einen schönen Jahresabschluss sorgen, in dem er sich in einem weiteren Wettbewerb für die nächste Runde im Frühling qualifiziert. Nach dem Locarno-Spiel geht es in die Winterpause. Für Marco Streller bedeutet das, dass er einen schon länger geplanten operativen Eingriff an seinem lädierten Meniskus vornehmen lassen wird. Wenn alles nach Plan verläuft – wovon auszugehen ist – kann der FCB-Captain danach trotzdem ganz normal in die Vorbereitung auf die Rückrunde einsteigen.

Das Telegramm:

KRC Genk–FC Basel 1893 0:0
Cristal Arena. – 12'000 Zuschauer. – SR Mark Clattenburg (England).
Tore: keine.

KRC Genk: Köteles; Dani Fernandez, Ngongca, Koulibaly, Hamalainen; Hubert, Hyland; De Ceulaer (58. Masika), Barda (69. Joseph-Monrose), Limbome (88. Schrijvers); Plet.

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Steinhöfer; Yapi; David Degen (68. Salah), Fabian Frei, Diaz, Stocker; Streller.

Bemerkungen: FCB ohne Voser und Jevtic (beide verletzt). FCB-Ersatzbank: Vailati, Park, Ajeti, Alex Frei, Salah, Sauro und Zoua. Restliche Spieler ohne Aufgebot. – Verwarnungen: 8. Dragovic (Foul). 78. Limbombe (Foul). 87. Ph. Degen (Foul). – 57. Pfostenschuss Streller.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy