Ohne Schönheitspreis im Achtelfinal

Die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink gewann am Freitag, 15. Oktober 2010 den Cup-Sechzehntelfinal auswärts beim FC Yverdon-Sport mit 2:0 (0:0). Die Basler mussten sich allerdings aufgrund einer durchwachsenen Leistung bis zur 72. Minute gedulden, ehe Federico Almerares der beruhigende Führungstreffer gelang. Fünf Minuten später war der eingewechselte Fwayo Tembo für das entscheidende 2:0 besorgt. Die Auslosung für den Cup-Achtelfinal findet am Sonntag statt.
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Der FC Basel 1893 ist seiner Favoritenrolle letztlich gerecht geworden. Nicht wenige hatten sich jedoch sicherlich ein einfacheres Spiel im Stade Municipal in Yverdon ausgemalt. Dort traf der FCB auf einen FC Yverdon-Sport, der nicht unbedingt wie ein Tabellenletzter der Challenge League auftrat. Am Ende siegte der Schweizer Meister im Cup-Sechzehntelfinal gegen die Waadtländer trotzdem mit 2:0 – „doch es war ein hartes Stück Arbeit für uns“, hielt Trainer Thorsten Fink hinterher fest. „Der Gegner hat das gut gemacht, für Yverdon war es das Spiel des Jahres.“

Die Entscheidung zugunsten des FCB war an diesem kalten Oktoberabend erst in der Schlussphase der Partie gefallen. Den Führungstreffer erzielte Federico Almerares in der 72. Minute. Der Argentinier verwertete eine Flanke von Reto Zanni von der rechten Seite, die Matthias Baron in der Mitte noch per Kopf verlängerte, aus spitzem Winkel zum 1:0. Damit bewies Almerares erneut, dass er nicht nur in Testspielen trifft – bereits in der ersten Cup-Runde in Mendrisio war er zweimal erfolgreich gewesen.

Danach riskierten die sehr gut aufgelegten Yverdon-Spieler noch etwas mehr, um allenfalls doch noch die Überraschung zu schaffen. Dies wiederum verschaffte dem FCB zusätzlichen Raum in der Offensive. Der eingewechselte Xherdan Shaqiri nutzte dies fünf Minuten nach dem 1:0 für einen Rush über die linke Seite. Der Schweizer Nationalspieler setzte sich im Strafraum durch und passte scharf zur Mitte – wo der der ebenfalls zuvor ins Spiel gekommene Fwayo Tembo nur noch den Fuss hinhalten musste, um die Entscheidung zugunsten seines Teams herbeizuführen.

„Es war eine durchwachsene Leistung von uns, die heute aber gereicht hat“, fasste Thorsten Fink das Spiel seiner Mannschaft zusammen. Namentlich in der ersten Halbzeit hatte der FCB dem Challenge-League-Team im Mittelfeld bisweilen etwas gar viel Platz gewährt, so dass die schnellen Yverdon-Stürmer Dudu und Bouamri immer wieder mal steil lanciert werden konnten. Vor allem Bouamri kam zu mehreren Gelegenheiten, bei denen FCB-Goalie Yann Sommer klärend eingreifen musste. So richtig ultimativ gefährlich wurde es allerdings im ersten Durchgang im Basler Strafraum nie.

Der FCB seinerseits musste sich bis zur 25. Minute gedulden, ehe er die erste konkrete Torchance herausspielen konnte. Federico Almerares wurde nach einer Kombination über Benjamin Huggel und Scott Chipperfield steil in den Strafraum geschickt, wo er alleine vor Torhüter Oliver Klaus auftauchte – und an diesem scheiterte. Auch die zweite gute Gelegenheit gehörte dem argentinischen FCB-Stürmer: In der 35. Minute traf Almerares mit einem Schuss aus halbrechter Position den Pfosten. Diesmal wäre Klaus, der im Sommer vom FCB nach Yverdon transferiert worden war, geschlagen gewesen. Tatsächlich bezwungen wurde der Basler von seinen Ex-Teamkollegen aber erst in der zweiten Hälfte, so dass der Traum der Waadtländer vom Coup über den Doublegewinner 2010 nicht Realität werden konnte.

Obschon der FC Basel in diesem Spiel vor 1800 Zuschauern sicherlich keinen Schönheitspreis und auch keine Auszeichnung für die souveränste aller Leistungen für sich reklamieren konnte, durfte Trainer Fink hinterher dennoch zufrieden sein. Er war mit einer nicht eingespielten Mannschaft und mit den zwei Pflichtspiel-Startelf-Debütanten Taulant Xhaka und Matthias Baron angetreten, und hielt sich am Ende schadlos. „Es war nicht unbedingt eine tolle Partie, aber für die jungen Spieler auf jeden Fall wieder eine neue Erfahrung, die sie weiterbringen wird“, so Fink.

Weiterbringen soll die gesamte Mannschaft auch die nächste Begegnung: Am Dienstag, 19. Oktober 2010 trifft der FCB auswärts auf die AS Roma. Dort wird der Lernprozess wieder ein anderer sein – und im Idealfall resultieren die ersten Champions-League-Punkte 2010 daraus.

Das Telegramm:

FC Yverdon-Sport–FC Basel 1893 0:2 (0:0)
Stade Municipal. – 1800 Zuschauer. – SR Cyril Zimmermann.
Tore: 72. Almerares 0:1 (Baron). 77. Tembo 0:2 (Shaqiri).

Yverdon: Klaus; Zari, Sejmenovic, Lalombongo, Laugeois; Paquito (84. Pepsi), Manière, Mayila, Gil; Bouamri (88. Sukaj), Dudu (84. Goumi).

Basel: Sommer; Taulant Xhaka (68. Shaqiri), Kusunga, Cagdas, Zanni; Baron, Cabral, Huggel (83. Yapi), Schürpf (68. Tembo); Chipperfield, Almerares.

Bemerkungen: Yverdon ohne Hebib, Stadelmann (beide verletzt) und Bühler (Nationalmannschaft). Basel ohne Zoua (verletzt), Costanzo, Streller, Frei, Stocker und Safari (alle geschont). – Verwarnungen: 45. Kusunga (Foul). 57. Manière (Foul). 68. Lalombongo (Foul). 71. Cabral (Foul). 74. Paquito (Reklamieren). 89. Chipperfield.

fcb.ch


FCB-Fan kasch nid wärde, FCB-Fan das muesch syy