1:0-Sieg dank Marco Strellers Volley-Tor

Der FC Basel 1893 hat seine Führung in der Super-League-Tabelle weiter ausgebaut und ist Winter-Meister. Die Basler gewannen am Samstag, 3. Dezember 2011, ihr letztes Liga-Heimspiel des Jahres gegen den ersten Verfolger FC Luzern mit 1:0 (0:0). Den einzigen Treffer der Partie erzielte Marco Streller mit einer herrlichen Direktabnahme in der 70. Minute. Beim FCB gab Valentin Stocker, der soeben seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat, nach siebenmonatiger Verletzungspause unter grossem Applaus sein Comeback.
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Es war bestimmt keine Gala, die der FC Basel am Samstagabend gegen den Tabellenzweiten auf den Rasen des St. Jakob-Parks zauberte. Aber es war eine weitere hoch disziplinierte und konzentrierte Leistung gegen einen Gegner, der ohne Zweifel bereit gewesen wäre, allfällige Basler Fehler auszunützen. Dass der Schweizer Meister ein enges Spiel, das insbesondere in der ersten Hälfte vom FC Luzern stark mitgeprägt wurde, letztlich knapp für sich entscheiden konnte, unterstreicht einmal mehr die momentane Stabilität der Mannschaft.

Dank des 1:0-Sieges über die Zentralschweizer, dem sechsten Meisterschaftserfolg unter Trainer Heiko Vogel in Serie, steht der FCB bereits eine Runde vor Schluss als Wintermeister fest. Nicht, dass man sich davon etwas kaufen könnte; doch auf dem ersten Platz zu überwintern ist allemal ein gutes Gefühl. „Es macht definitiv Appetit auf mehr“, sagte Vogel nach der Partie. Mit dem Sieg seiner Mannschaft war er selbstredend zufrieden, „obschon wir in der ersten Hälfte aufgrund der sehr starken Leistung der Luzerner nicht richtig ins Spiel fanden“. Doch nach dem Seitenwechsel habe sein Team die Partie „in den Griff bekommen, da haben wir dann unser Spiel durchgebracht und aufgrund dessen am Ende auch verdient gewonnen“, so Vogel.

Guter Luzerner Start

Der Start ins Spiel war durchaus turbulent verlaufen. Die Luzerner machten schnell deutlich, dass sie nicht vorhatten, sich im St. Jakob-Park in die Defensive drängen zu lassen. Die Mannschaft von Trainer Murat Yakin war spielfreudig und physisch sehr präsent – und sie hatte in der Startviertelstunde gute Chancen. Zunächst scheiterte Hakan Yakin mit einem scharf und platziert getretenen Freistoss am glänzend reagierenden Massimo Colomba (10.), der für den gesperrten Yann Sommer im Basler Tor stand und gleich von Beginn weg hellwach sein musste. Nur sechs Minuten später parierte er einen Kopfball von Daniel Gygax (16.). Der FCB war bis zu diesem Zeitpunkt offensiv noch nicht allzu zwingend aufgetreten.

Zwischen den beiden Luzerner Chancen hatte es eine strittige Szene gegeben, als Schiedsrichter Alain Bieri eine Intervention von Joo Ho Park gegen Adrian Winter im Strafraum nicht als penaltywürdig taxiert hatte. Dies brachte Trainer Murat Yakin in Rage, und nach dem Schlusspfiff sagte dieser: „Eine klare Fehlentscheidung, dass er hier nicht pfeift. Wenn wir im St. Jakob-Park mit 1:0 in Führung gehen können, kommt das Spiel ganz anders raus.“ Yakin gratulierte seiner Mannschaft für die gute Leistung in der ersten Halbzeit und fand, die Niederlage sei „unverdient“ gewesen.

Degens Heim-Debüt, Strellers Volley, Stockers Comeback

Im zweiten Durchgang kam die Heimmannschaft besser ins Spiel und trat nun dominanter auf. Allerdings neutralisierten sich die beiden defensiv sehr kompakten und disziplinierten Teams oftmals schon im Mittelfeld, so dass es kaum zu grossen Torchancen kam. Doch die zweite Hälfte hatte definitiv noch ein paar emotionale Momente für die gut 31‘000 Zuschauer zu bieten. Zunächst kam Rückkehrer Philipp Degen in der 57. Minute für Joo Ho Park ins Spiel – und damit zu seinem ersten Heimspiel seit 2005, als er den FCB in Richtung Dortmund verlassen hatte. Dann war Marco Streller mit einem grossen Auftritt an der Reihe: Nach einem Eckball von Xherdan Shaqiri spekulierte der FCB-Captain richtig und traf mit seiner herrlichen Direktabnahme zum 1:0 für die Basler. Luzern-Keeper David Zibung war zwar noch dran, konnte den Schuss aber nicht parieren.

Danach durfte auch noch Valentin Stocker ran. Der 22-jährige Nationalspieler, der soeben seinen Vertrag bis 2016 verlängert hat (siehe Meldung und Video-Interview), wurde in der 74. Minute unter ohrenbetäubend lauten Zurufen erstmals ins Spiel gebracht. Dies, nachdem er aufgrund eines Kreuzbandrisses sieben Monate ausgefallen war. Damit durfte Stocker mithelfen, mit dem FC Basel während der letzten Viertelstunde der Partie dafür zu sorgen, dass der 1:0-Sieg ins Trockene gebracht werden konnte. Dies gelang auch deshalb, weil der Schiedsrichter ein Tor von Tomislav Puljic in der 93. Minute aberkannte, da der Luzern-Verteidiger knapp im Offside gestanden war.

Nach dem Super-League-Spitzenspiel geht es nun weiter mit dem Highlight des Jahres: Am Mittwoch, 7. Dezember 2011, trifft der FCB im Champions-League-Heimspiel auf Manchester United und versucht, sich mit einem Sieg erstmals für die Achtelfinals der Königsklasse zu qualifizieren.

Das Telegramm:

FC Basel–FC Luzern 1:0 (0:0)
St. Jakob-Park. – 31‘081 Zuschauer. – SR Alain Bieri.
Tore: 70. Streller 1:0 (Shaqiri).

FC Basel: Colomba; Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park (57. Degen); Shaqiri, Cabral, Granit Xhaka (84. Chipperfield), Fabian Frei (74. Stocker); Streller, Alex Frei.

FC Luzern: Zibung; Thiesson (60. Ferreira), Stahel ,Puljic, Sarr, Lustenberger; Winter, Hochstrasser, Kukeli, Gygax (78. Siegrist); Yakin (72. Hyka).

Bemerkungen: FCB ohne Yapi, Huggel, Voser, Xhaka (alle verletzt), Sommer und Kusunga (beide gesperrt). Luzern ohne Renggli, Sorgic, Bento und Ianu (alle verletzt). – Verwarnungen: 32. Cabral (Unsportlichkeit). 32. Gygax (Unsportlichkeit). 61. Yakin (Foul). 64. A. Frei (Unsportlichkeit). 68. Stahel (Foul). 82. Abraham (Foul). 84. Sarr (Handspiel). 87. Dragovic (Foul). – 57. Steinhöfer wechselt auf links.

fcb.ch


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