07.03.2015

Hannover 96 unterliegt dem FC Bayern München nach einem engagiertem Spiel mit 1:3 (1:1). Kiyotake hatte die Roten in Führung gebracht (26.), Alonso ausgeglichen (28.). Für das Endergebnis zeichnete sich Müller verantwortlich (61.FE/72.).

Sechs Neue in der 96-Startelf, drei bei Bayern
Nach dem 1:1-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart stellte 96-Trainer Tayfun Korkut gleich auf sechs Positionen um. João Pereira, Manuel Schmiedebach, Salif Sané, Hiroshi Kiyotake sowie Leonardo Bittencourt und Artur Sobiech starteten von Beginn an. Dafür nahmen Hiroki Sakai, Joselu, Leon Andreasen sowie Edgar Prib vorübergehend auf der Reservebank Platz. Dazu gesellte sich zum ersten Mal 96-Rückkehrer Didier Ya Konan. Die zuletzt noch aktiven Ceyhun Gülselam und Lars Stindl (5. Gelbe Karte) standen nicht im Kader. Beim Gast aus München schickte Coach Pep Guardiola im Vergleich zum 2:0-Pokalerfolg gegen Eintracht Braunschweig zunächst Holger Badstuber, Thomas Müller und Juan Bernat ins Rennen. Das Trio startete für Robert Lewandowski, Franck Ribéry und Bastian Schweinsteiger, denen Guardiola erst einmal eine Pause gönnte.

Zwei Tore innerhalb von drei Minuten
Nach der 0:4-Hinspielniederlage hatten es die Roten am 24. Spieltag in der heimischen HDI Arena in der Hand, das erfolglose Ergebnis in München zu korrigieren. Die von Beginn an gut gestaffelte Korkut-Elf startete vielversprechend. Kiyotakes Freistoß aus rund 20 Metern setzte Christian Schulz per Kopf noch weit über die gegnerische Querlatte (2.). Auf der Gegenseite vereitelte 96-Torhüter Ron-Robert Zieler einen Freistoß David Alabas aus aussichtsreicher Distanz (8.). Dicke Chance für die Hausherren dann in der Folge. Nach Ecke Kiyotakes legte die Bayern-Defensive den Ball im Luftkampf Jimmy Briand vor, der 96-Stürmer bekam allerdings nicht genug Druck hinter den Ball (20.). Die Zuschauer im ausverkauften Rund sahen in den ersten 20 Minuten eine einsatzfreudige Heimmannschaft, die mit einer geschlossenen Teamleistung den Rekordmeister früh im Spielaufbau störte und mutig nach vorne spielte. Die Belohnung folgte auf dem Fuß. Nach feinem Zuspiel Briands in den Lauf Kiyotakes drang dieser in den FCB-Strafraum ein und schob eiskalt zur 1:0-Führung ein (26.). Doch wer glaubte, dass sich der Champions League-Gewinner so schnell die Butter vom Brot nehmen ließe, der wurde innerhalb von 120 Sekunden eines Besseren belehrt. Xabier Alonso verwandelte per Freistoß aus 18 Metern ohne Wenn und Aber direkt in Zielers Maschen (28.) – 1:1-Ausgleich. Die Gäste aus dem Süden erhöhten nach dem Tor das Tempo, kamen aber in der laufenden Spielzeit zu keiner weiteren Möglichkeit, ihre Qualität gewinnbringend auszuspielen. Dafür wehrten sich die Roten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Mit einem nach der bisherigen Torausbeute der Bayern in der Rückrunde wohl eher unerwarteten Remis gingen beide Teams in die Pause.




Müllers Doppelpack besiegelt 96-Niederlage
Auch in Hälfte zwei knüpfte Hannover 96 an die Vorgehensweise aus den ersten 45 Minuten an: Mit einer geschlossenen Teamleistung und dem Willen, den Spielstand zu seinem Vorteil umzumünzen. Der FCB hielt erwartungsgemäß dagegen und verschaffte sich im Laufe der kommenden Minuten die bessere Ausgangslage. Hitzige Diskussionen lieferten sich beide Teams, nachdem der Unparteiische Tobias Welz auf Strafstoß gegen die Hausherren entschied. Was war passiert? Marcelo hatte nach Ansicht des Referees den eingewechselten Robert Lewandowski gefoult. Eine durchaus strittige Entscheidung, da sich der Kopf des Bayern-Stürmers bei seiner vermeintlichen Torchance in Höhe der Grasnarbe befand. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Thomas Müller zur 2:1-Führung für seine Farben (61.). Fortan liefen die Roten einem Rückstand hinterher, der sich rund zehn Minuten später noch erhöhen sollte. Wieder war es Müller, der nach einer passgenauen Flanke Ribérys per Kopf die 3:1-Führung für die Bayern erzielte (72.). In der Schlussviertelstunde versuchte es 96 noch mit vereinzelten Vorstößen, kam aber zu keiner weiteren Torchance. Die Münchner spulten indes ihr Programm bis Abpfiff runter.




Courage ist auch etwas wert
Der Anfang des nicht nur auf dem Papier ungleichen Duells zwischen dem deutschem Rekordmeister und Champions League-Sieger FC Bayern München und Hannover 96, dem Pokalsieger von 1992, begann vielversprechend für die Gastgeber, doch am Ende gingen die Punkte wie so oft in den Süden der Republik. Was trotzdem am heutigen Spieltag zählt, war die engagierte Leistung der Hausherren, die bewiesen haben, dass man sich auch gegen die "Übermannschaft" der Bundesliga nicht zu verstecken braucht.
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Statistik:

Hannover 96: Zieler - Pereira, Marcelo, Schulz, Albornoz - Schmiedebach (75. Ya Konan), Sané - Briand (67. Prib), Kiyotake, Bittencourt - Sobiech (58. Joselu)

FC Bayern München: Neuer - Rafinha, Boateng, Dante (32. Lewandowski), Badstuber - Alonso (67.Schweinsteiger), Alaba - Robben, Götze (53. Ribéry), Bernat - Müller

Tore: 1:0 Kiyotake (26.), 1:1 Alonso (28.), 1:2 Müller (61./FE), 1:3 Müller (72.)

Gelbe Karten: Bittencourt / Alonso, Bernat, Ribéry

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)

Zuschauer: 49.000 (ausverkauft)


Quelle: www.hannover96.de