09/22/2015 / Profis
Herzlichen Glückwunsch, "Colt"!

Unser Pokalheld feiert Geburtstag! Jörg Sievers wird am heutigen Dienstag 50. Wir wünschen alles Gute und weiterhin beste Gesundheit!

"Elfmetertöter" Sievers
"Ich habe mit der Zahl 50 kein Problem" – Zitat von Jörg Sievers zum Thema runder Geburtstag. Und so feiert die ehemalige Nummer 1 der Roten mit Spitznamen "Colt" beschaulich im kleinen Kreis. Gewohnt unaufgeregt – so startete auch die Karriere des späteren Pokalhelden bei Hannover 96. Schriftlich bewarb sich der damals beim VfL Wolfsburg unter Vertrag stehende Torwart bei den Roten und unterschrieb zwei Tage vor Trainingsstart der Saison 1989/90. Bis 2003 hütete Sievers den Kasten bei 96, feierte 1992 als "Elfmetertöter" sein sportliches Highlight, als er mit seinem Team in Berlin den DFB-Pokal gewann. Wenn sich der ehemalige Keeper heute an das Elfmeterschießen im Endspiel erinnert, kommt ihm sofort eine Situation ins Gedächtnis: "Als ich den zweiten Strafstoß gehalten habe, wusste ich, wir haben´s geschafft." Sein Geheimnis: "Der Bauch hat entschieden" – und welche Ecke sich dieser ausgesucht hatte, in diesen Winkel sprang Sievers auch. Oftmals in die Richtige.

Torwarttrikot gegen Trainer-Outfit getauscht
Seine Mutter war von seiner Laufbahn als Torhüter zunächst nicht überzeugt. "Immer wenn der Ball im Tor ist, hast du schuld", hat sich ihr Spruch bis heute beim Sohnemann eingeprägt. Trotz der Warnung hat sich der heute 50-Jährige der Aufgabe angenommen, bis er nach insgesamt 490 Spielen für 96 zu Beginn der Saison 2003/2004 sein Torwarttrikot gegen das Trainer-Outfit tauschte. "Colt" ist sich bewusst, dass auch dieser Job etwas Besonderes ist. "Wer in der Bundesliga arbeitet, ist privilegiert." Wichtig ist dem Geburtstagskind dabei aber eines: "Ich habe Spaß daran, bin topfit und habe keinerlei Probleme." Da geht noch einige Jahre was…

Auf diesem Weg noch einmal die besten Wünsche zum Ehrentag!


Portrait Jörg Sievers

Jörg Sievers – im Kreise der Mannschaft wird die ehemalige Nummer 1 der Roten nur "Colt" gerufen – ist bei Hannover 96 das "Urgestein" und die Identifikationsfigur schlechthin. Von 1989 bis 2003 hütete er das Tor der Roten und absolvierte dabei 141 Profispiele, die letzten 17 davon in der Bundesliga. Der in der Saison 2000/2001 zum besten Profispieler der zweiten Bundesliga gekürte Schlussmann, gehörte zu den Besten seiner Zunft. Mit 23 Jahren verfasste Sievers eine schriftliche Bewerbung an Hannover 96. Im Probetraining überzeugte der Liebling der Fans seinen damaligen Trainer Slobodan Cendic von seinem Können und bekam einen Vertrag bei den Roten.

Wie sich im Laufe der Jahre herausstellen sollte, war diese Entscheidung eine der Klügsten, die je bei Hannover 96 gefällt wurde. Sievers entwickelte sich zu einem zuverlässigen, stets ehrgeizigen und mannschaftsdienlichen Leistungsträger. Sein sportliches Highlight feierte der "Elfmetertöter" 1992, als er mit seinem Team in Berlin den DFB-Pokal gewann. Er gilt noch heute als der Garant dieses Erfolges, denn erst durch seine gehaltenen Strafstöße und einen eigen verwandelten geriet der Cup in die Hände der Roten. Trotz jährlich eingehender Anfragen von höher spielenden Vereinen blieb Jörg Sievers Hannover 96 treu und erreichte mit dem Aufstieg in die Eliteklasse mit 37 Jahren sein persönliches Ziel.

Der frühere 96-Keeper mit Kultstatus tauschte zu Beginn der Saison 2003/2004 sein Torwarttrikot gegen das Trainer-Outfit und ersetzte Ralf Santelli als Torwarttrainer. Jetzt können Ron-Robert Zieler und Co. von seiner großen Erfahrung profitieren und so einiges bei "Colt" lernen. Ein spätes Comeback feierte der inzwischen 40-Jährige am letzten Spieltag der Saison 2005/2006, als er aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle Enkes und Jurics als Reservetorwart auf der 96-Bank Platz nahm.

Im Privatleben gehört Jörg Sievers eher zu den ruhigen Vertretern. Er gilt als Familienmensch und verbringt seine Freizeit gerne im Kreis seiner Lieben. Neben seiner Aufgabe im Trainerstab, betreibt der geschäftige Vorzeigeprofi seit Juni 2000 eine Versicherungsagentur. Der Name seines Unternehmens, "Sieg KG", schafft die Verbindung zu seiner Sportlerkarriere.